Goldene Worte

Wir sind ins Heimatdorf gereist und Sohn II ist heute zum ersten Mal im Leben mit einem Fahrrad gefahren, mit einem Modell in trendy Rosa, seiner Lieblingsfarbe. Er hat zum Erlernen der an sich nicht so ganz einfachen Übung des Radfahrens etwa zehn Meter gebraucht und ist dann tatsächlich sofort stolze 3 Kilometer gefahren, vom Kuhstall bis zum Kartoffelbauern und zurück, das ist wirklich ziemlich weit. Selbstverständlich fuhr er dabei in Kamikaze-Geschwindigkeit, was mich ungewollt zu meiner Joggingbestleistung der letzten 30 Jahre gezwungen hat, inklusive mehrerer Sprints am Rand des Straßengrabens entlang. Aber egal, das macht nichts, schon in wenigen Tagen werde ich voraussichtlich wieder normal atmen können. Was tut man nicht alles!

Das Kind konnte auf Anhieb den Rücktritt und die Handbremse bedienen, es konnte gleich selbst aufsteigen und losfahren, es war wirklich erstaunlich. Und während die Herzdame und ich uns noch laut darüber wunderten, wie unfassbar schnell er das jetzt gelernt hat, geradezu spektakulär, drehte er sich im Fahren um und rief uns fröhlich zu:

“Man muss nicht immer nur lernen. Man kann auch einfach mal können.”

Fahrrad

Der Ausflug aufs Land wird übrigens komplett aus den Flattr-Einnahmen dieses Blogs finanziert – vielen, vielen Dank dafür.

17 Kommentare

  1. da hattet ihr ausgesprochenes Glück. Wir hatten Kreuzschmerzen im Doppelpack und als dann beide wie von der Tarantel gestochen losführen, begannen wir wieder zu schielen. Einer nach rechts, der andere nach links. Irgendwann war es mit Joggen für uns vorbei…

  2. Zehn Meter? puh da hab ich länger gebraucht. Unglaublich wie schnell er lernt. Und sein Spruch muss ich mir merken.

  3. Ich lach mich weg. Man kann auch einfach nur können 🙂 Schön ist das !
    Mein Junior fährt auch rosa – will er aber nun doch gegen ein echtes „Jungenfahrrad“ eintauschen, läßt er verlauten 🙂

    Liebe Grüße
    Andrea

  4. Herr Buddenbohm, wieder mal ein zauberhafter Text! Genauso erging es mir mit meinem Mittel-Äffchen auch.

    Ich hätte noch eine Frage: was trägt der kleine Fahrrad-Künstler/-Könner denn für sau-coole Schuhe?!

  5. Nein, das ist ja wirklich ein großartiger Satz 😀 Den merk ich mir! Wie viel Weisheit in den Kindern steckt!
    Schön, dass er das so schnell gelernt hat. Vielleicht war er ja heimlich üben? ^.^

  6. Der Spruch ist einfach klasse. Den sage mal lieber nicht unserem Kleinen. Das Verhalten dazu hat er schon, was ich nicht unnötig unterstützen möchte, denn manchmal geht es dann doch nicht ohne lernen.
    Dann wird Sohn II wohl sehr bald auch auf was „Richtiges“ umsteigen. Unser Kleiner hatte dann mit 4 1/2 ein 20“er mit 7 Gängen bekommen, weil das „kleine Rad“ für die größer werdenden Ausflüge nicht mehr taugte.
    Die größen Räder tun Kind und Eltern gut, denn Fahrradtouren machen dann wieder allen Spaß. Der eine muss nicht mehr krampfhaft langsam fahren und das Kind sich nicht mehr unmöglich schnell trampeln.
    Die Suche für das richtige Rad war dann aber eine Herausforderung. Die Klassiker waren für das kleine Kerlche entweder an der Sitzstange zu hoch oder schlicht zu schwer. Wenn der Bedarf da ist, gebe ich, wenn gewünscht gerne ein paar Tipps. Es gibt ein Rad mit 9 kg, dass mit ein paar kleinen Modifikationen auch für 4 oder 5 Jährige geht. Wobei, im flachen Teil Westfalens und in Hamburg braucht man vermutlich nicht so viele Gänge.

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