Neues von der Wohnungssuche

Wir haben übrigens tatsächlich eine Wohnung nicht genommen, die wir vermutlich hätten haben können. Sie wäre größer als unsere gewesen und gar nicht so viel teurer, sie hätte das rettende Zimmer mehr gehabt und ein Wohnzimmer in geradezu fürstlicher Größe, Ballsaal nichts dagegen, sie wäre auch noch im geliebten Bahnhofsviertel gewesen – aber stockdunkel. Wirklich bemerkenswert finster, ein Traum für Gothics. Sind wir aber nicht. Und die Wohnung war im Erdgeschoß, was mir in der Großstadt nicht ganz geheuer ist.

Eine schwere, schwere Entscheidung, da sitzt man tagelang herum und denkt nach, grübelt, sortiert Argumente. Denkt auf den drei Zimmern herum, auf dem Licht, auf der Lage, auf allem. Gibt sich endlich zufrieden, verzichtet noch einmal, verschiebt die Entscheidung, verschiebt die Nachteile, die man in Kauf nehmen kann oder muss.

Und guckt dann wieder, wenn man andere besucht, neidisch in fremden Wohnungen herum. Dabei haben wir es doch warm. Es ist kompliziert.

Wir werden noch wochenlang aus diesem Video zitieren. Und hätten weiterhin gerne eine 4-Zimmer-Wohnung in Sankt Georg.

9 Kommentare

  1. „können wir ja nach dem sommer immer noch machen.“
    wunderbar.

    (und nein, dunkel ist blöd. das möchte man nicht. daran gewöhnt man sich auch nicht.)

  2. Dunkel geht nicht. Dunkel macht depressiv. Und Erdgeschoß will man nicht, schon gar nicht in einem Bahnhofsviertel.
    Alles richtig gemacht. Wird schon.

  3. Interessanter is ja, wenn ihr schon den Lieblingshüsch zitiert, wie haltet ihr’s mit dem Teppich? Gerade oder schräg? Weil, das macht ja was mit der Größe, also so optisch. 😉

  4. Hüsch hat es erkannt, diese permanente Unzufriedenheit, die eigentlich woanders ihren Ursprung hat. Unsere mitteleuropäischen Komfortwünsche sind luxuriös im Vergleich zu den Wohnbedingungen unserer Großeltern.

    Die Härte habe ich in einer Wohnung eines befreundeten Inders Ende der siebziger Jahre in Hamm erlebt: er hatte drei Freunde in seiner Ein-Zimmer-Wohnung einquartiert und arbeitete und schlief in seiner Miniküche, Schreibtisch auf dem Küchentisch und Matratze darunter. Passte, und Besuch empfangen hat er auch in der Küche.

  5. Oh, Herr Buddenbohm, wie gut ich dieses Hamburger 4-Zimmer-Elend kenne! Fast 7 Jahre lang haben wir zu viert in 2,5 Zimmern gewohnt, haben gesucht, geguckt und genauso an anderen Wohnungen herumüberlegt wie Sie. Immer war was. Schimmel, eine irre steile Treppe in der Wohnung (eher eine Leiter) oder schlicht unbezahlbar. Dann haben wir vor ein paar Monaten die Suche quasi aufgegeben. Und da! Da flog sie uns zu. Die perfekte 4-Zimmer-Wohnung (na gut, eigentlich 2 ganze und 2 halbe). Vielleicht muss man sie einfach kommen lassen.

  6. Gesa, wir wohnen ziemlich genau in eurer Gegend – und ich liebe sie sehr :). Aber in Hamburg mit fest verwurzelten Kindern in einen komplett anderen Stadtteil ziehen, nee. Da kann man auch gleich die Stadt wechseln (und weniger Miete zahlen…).

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