Der Weg zum Song

Ich verlinke hier ziemlich oft auf Texte oder Videos, bei denen ich keine Ahnung habe, wie ich sie eigentlich genau gefunden habe. Irgendwer hatte irgendwo einen Link, ich lese mich fest, ich vergesse leider schon nach zwei Absätzen, wo ich eigentlich gerade herkam. Aber manchmal bleibt der Weg zum Fund auch in Erinnerung, dann merke ich wieder, wie faszinierend dieses Herumsurfen eigentlich ist und wie seltsam man dabei herumkommt. So hatte ich etwa vorgestern im Blog Frank Zappa erwähnt, und wenn ich den schon erwähne, dachte ich, kann ich ja auch etwas zu ihm nachlesen, ein kleines Allgemeinbildungsupdate zwischendurch. Da kam dann in irgendeinem Artikel über ihn die Stadt Washington vor, wobei mir einfiel, dass ich auch mal wieder auf die Washington Post gucken könnte, was einem in diesen Zeiten überhaupt ruhig alle paar Minuten einfallen kann, man weiß ja nie.

Auf der Seite der Washington Post sah ich dann aus dem Augenwinkel einen Artikel über Phil Ochs, der bei mir im Blog vor einiger Zeit vorkam, ich empfehle schnell noch einmal Wikipedia zu ihm und auch diesen Song, beides sehr interessant. Ein ganz einfaches Lied in der politischen Folk-Tradition, es ließ mich aber eine Weile nicht los. Vor ein paar Wochen hieß es noch, das Leben von Phil Ochs sollte verfilmt werden. Davon steht da jetzt zwar nichts, aber den Film würde ich definitiv sehen wollen.

In dem Washington-Post-Artikel wird jedenfalls eher am Rande Eric Andersen erwähnt. Den kannte ich noch nicht, also spielte ich auf Spotify ein paar seiner Songs an. Ein amerikanischer Songwriter, der in Oslo lebt, er macht etwas schwermütige Sachen, kann man auch ruhig mal hören. Dann klickte ich über “Ähnliche Künstler” noch etwas weiter herum und im Kreis und zurück, bis ich schließlich bei Kinky Friedman landete, den ich gleichfalls nicht kannte, nie gehört, in dessen Bio aber stand, dass er “der Frank Zappa der Country-Music” genannt wird. Damit war er an diesem Tag klarerweise etwas für mich, da war die Spur wieder, genau so muss das nämlich gehen. Also habe ich bei ihm weitergehört.

Dieser Kinky Friedman singt im folgenden Clip einen Song von Warren Zevon, den kennt man wohl. Einen Song, der für ihn die Lage im Land beschreibt, also in den USA. Und wenn man dieses Lied einmal gehört hat, möchte man es ab sofort immer hören, wenn man gerade eine amerikanische Nachrichtenseite aufmacht, denn das ist doch der Soundtrack der kommenden Wochen. Beim ersten Hören wird es sicher noch kein Ohrwurm, aber nach dem zweiten, dritten Mal – yeah, yeah, my shit’s fucked up. Das passt schon. “A visionary song”, wie Kinky Friedman sagt.

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