Beifang vom 19.02.2017

Patricia Cammarata über Computerspiele und das ewige Streitthema Medienzeit. Die großzügige Ausdehnung der Medienzeit scheitert bei uns übrigens nicht an pädagogischen Idealvorstellungen der antiquierten Art, die scheitert schlicht an der überhaupt zur Verfügung stehenden Freizeit der Ganztagsschulkinder. Da passt eben gar nicht mal so viel hinein. Von rein gar nichts.

“Wir hätten mehr Sex gewollt” – schreibt Isa über einen Abend mit mir. Wobei, zugegeben, die Überschrift auch von mir kommt. Es ist eine sehr gute Überschrift, alle sagen das (egal, was aus Trump wird, sprachlich wird er uns auf jeden Fall noch viele Jahre verfolgen). Man beachte in dem Text drüben bitte auch den letzten Satz, Isa und ich sprachen da am Abend noch drüber – wir haben beide so eine Art Grunddankbarkeit, wenn sich Menschen auf einer Bühne für uns abmühen.

Und, apropos Isa, mit der gehe ich wohl auch in diese Ausstellung, deren Konzept großartig klingt.

Ein Artikel, der auf den ersten Blick rein gar nichts mir mir zu tun hat, es geht um Gartenhäuschen für Frauen, um She-Sheds. Ich habe kein Gartenhäuschen und ich bin keine Frau. Aber man hat ja Blogs auch abonniert, um auch einmal auf andere Gedanken zu kommen, und ich nehme das übrigens ernst. Weswegen ich mich nach dem Lesen also fragte – wie würde denn eigentlich ein Max-Shed aussehen? Da habe ich nun schon länger drüber nachgedacht und ich habe noch keine Antwort, was auch faszinierend ist. Ich wüsste auf Anhieb also gar nicht, was ich da gerne hätte, in einem ganz privaten Reich, das ich in dieser Wohnung nicht habe, und zwar überhaupt nicht. Vermutlich wäre es gut, wenn dieses Reich ziemlich leer wäre, vermutlich hätte ich gerne eine mechanische Schreibmaschine darin, weil ich die Dinger nun einmal mag, vermutlich wären da viele Bücher. Aber sonst? Ein Kamin, ein Ofen, so etwas. Ich denke weiter nach. Interessante Aufgabe.

Und nun noch ein Lied zur guten Nacht. Bill Fay, kennt vermutlich kein Mensch. Was schade ist. Wenn man aber eventuell leicht angetrunken und leicht melancholisch ist – lieber nicht bei ihm weiterhören, schon gar nicht “The healing day.” Wirklich nicht.

10 Kommentare

  1. Deine Ergänzung zum Artikel ist übrigens sehr zutreffend. Bei uns fehlt es auch an Zeit. Fernsehen ist deswegen nie ein Thema. Wann schaffen das andere Menschen?
    Unter der Woche undenkbar. Vielleicht kommt das, wenn die Hortbetreuung wegfällt und die Kinder alleine nach Hause gehen.
    Umso wichtiger ist uns am WE „Trödelzeit“. Da muss einfach mal Zeit für Lesen, Computer, backen, Freunde treffen sein.
    (Ich glaube, ich schreibe noch ein Update)

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