Beifang vom 17.12.2017

“Mehrere Studien aus den letzten Jahren haben ergeben, dass mit der Hand geschriebene Texte kreativer sind und komplexere Sätze haben.” Das hat mich etwas überrascht, das mit der Satzlänge. Aber vielleicht finde ich das Schreiben mit der Hand immer noch zu anstrengend, nachdem ich es fast jahrzehntelang nicht gemacht habe und erst in letzter Zeit wieder Notizen mit der Hand mache. Leicht fällt es mir nach wie vor nicht, ganze Seiten mit der Hand zu füllen, aber ich müsste auch noch einmal über die Hardware dabei nachdenken, hinterhergeworfene Werbekugelschreiber aus Hotels sind vielleicht auf Dauer doch nicht das Mittel der Wahl. Ich schreibe also gewiss keine längeren Sätze mit der Hand, aber ich glaube doch, mir fällt entschieden mehr ein, wenn ich es dauernd sofort mit der Hand notiere. Daraus werden dann nicht zwingend durchdachte Texte, ganz und gar nicht, das Zeitproblem bleibt ja immer- aber es ist dennoch erst einmal befriedigend, dass einem überhaupt etwas einfällt, dass einem mehr einfällt. Die Handschrift an sich hat übrigens noch mehr Vorteile, ich habe z.B. gerade nach einer von mir verfassten Kolumne in einer Regionalzeitung einen Leserbrief erhalten, der vermutlich ein sehr wütender war, das kann ich aber nur ahnen, denn er war komplett unlesbar. Das war keine Sauklaue, sondern eine dermaßen durchstilisierte, hochgejazzte und selbstverliebte Handschrift – keine Chance. Auch andere wussten keinen Rat, da war beim besten Willen nichts zu entziffern. Ahnen konnte ich nur, dass mir da “Oma-Positionen” vorgeworfen wurden, damit kann ich leben. Gut sogar. Hervorragend!

Trümmermusik.

Daniel Fiene denkt über Blogs nach, Gedanken, die vermutlich alle umtreiben, die ein Blog betreiben, besonders was das Notizenhafte der Einfälle betrifft, siehe auch oben, so ein Zufall. Ich neige bei diesen Fragen dazu, zwar eine Meinung zu haben, diese aber dauernd zu ändern, womöglich täglich, aber hey, es ist ein schnelllebige Zeit. Und die Schlussfolgerung im Text ist etwas gewagt, to say the least. Aber nett, nett ist sie schon.

Sibylle Berg zum Dritten Advent.

Rumänien holzt seine Wälder ab.

Der Musiktipp kommt heute von Sohn I, passt etwas zynisch zum Rumänientext und lässt mich sprachlos zurück.

6 Kommentare

  1. Ich danke mal grundsätzlich für deinen Beifang und die Musikvideos, die mich – speziell die der Kinder – auf Sachen aufmerksam machten, die ich vielleicht nie gefunden hätte. Falls noch unbekannt, würde ich gerne Le temps passe von Gaëtan Roussel + Rachida Brakni beisteuern. Hintergrundinformationen zu diesem Duo gibt es bei arte.

  2. Pingback: Chris Kurbjuhn

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