Mit Grüßen, mit Beil, mit Messpunkt

Vorweg schon wieder vielen Dank, diesmal an die Leserin Lihabiboun, die uns Gartenhandschuhe geschickt hat. Grandios!

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Neuerdings bekomme ich Post und Mails mit seltsamen Grüßen drunter, die bekam ich sonst nicht so. Da steht z.B. “… mit Schrebergrüßen”. Oder “… mit grünen Grüßen.” Das ist doch seltsam, dieses ausgeprägte Bedürfnis, seine Vereinshaftigkeit, seine Zugehörigkeit zu irgendwas oder sogar seine Haltung in die Grußformel zu packen, das macht man doch sonst nicht? Ich schreibe im Büro jedenfalls nicht “… mit Controllergrüßen” unter meine Mails, das würde auch eher seltsam wirken. Oder ob ich meine Texte einfach mal “mit kolumnistischen Grüßen” an die Zeitung sende? Was für eine Vorstellung.

Außerdem bleibt die Frage, warum diese Spezialgrüße bei einigen Vereinen/Gruppen auftauchen, bei anderen aber kategorisch nicht. In der Lindy-Hop-Szene etwa bekommt man keine Nachrichten “mit swingenden Grüßen” drunter, auch keine Tänzergrüße oder so etwas. Wie und warum also kommen Gruppen zum eigenen Gruß? Da mal drüber nachdenken!

Mit Bloggergrüßen …

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In unserer Kleingartenanlage gibt es jetzt einen Luftmesspunkt, den man online checken kann, das sieht dann so aus, es geht um den Punkt oben rechts auf der Insel in der Bille. Sehr schick und am Puls der Zeit und so. Und gute Luft ist da! Zumindest jetzt gerade. Wenn man in die Mitte vom Stadtteil Rothenburgsort klickt, dann sieht das schon ganz anders aus, eher betrüblich.

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Heute interessante Gespräche über Beile geführt, warum auch nicht. Es wurde mir ein handgeschmiedetes Beil empfohlen, mir werden, seit wir den Garten haben, überhaupt ziemlich faszinierende Dinge empfohlen. Ich habe dann natürlich kurz recherchiert, was man darüber finden kann. Es handelt sich beim empfohlenen Produkt um ein “Sportsbeil”, das stand da wirklich so, auf der Seite eines Händlers. Und gehst Du zum Sport, vergiss das Beil nicht! Dann musste ich lange lachen über diesen trockenen Satz in einer Kundenrezension: “Ich benutze das Beil als Zweitaxt.” Ganz großes Kino. Vielleicht hat man wesentlich mehr Spaß in der Freizeit, wenn dabei eine Zweitaxt erforderlich wird? Da kann doch irgendwas mit Zweitbildschirm unmöglich mithalten! Was mich übrigens wieder daran erinnert, dass ich noch die Geschichte weiterschreiben muss, in der ich mit drei riesigen Astscheren, von denen sich eine nicht schließen ließ, in die S-Bahn stieg und alle mir sehr schnell sehr viel Platz gemacht haben, aber das ist ein anderes Thema, das gehört hier gar nicht hin. Funkdisziplin! Ein weiterer Kunde schreibt jedenfalls auf der Rezensionsseite: “Ich nehme es als Outdoor-Beil.” Was natürlich sofort zur Frage führt, was er denn im Indoorbereich nimmt und wozu, da kann man dann auch eine Weile drüber nachdenken, es ist doch immer wieder herrlich, auf welche Abwege man im Internet gerät.

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Den besten Vers mit einem Beil darin hat übrigens Bodo Wartke geschrieben, falls sie den Song versehentlich nicht kennen: “Ja, Schatz.” Man beachte auch den Wahnsinnslichteffekt gegen Ende des Liedes, wirklich beeindruckend.

 

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6 Kommentare

  1. Irgendwann Ende der 90er Jahre bekam ich von einem Chorbruder (natürlich ein Tenor und kein Bass) immer E-Mails, die „mit ‚internetten‘ Grüßen“ endeten. Fand ich damals schon anstrengend.

  2. Oh ja, unbedingt noch die Astscherengeschichte. Noch so eine Erinnerung: Auf dem Radweg „An der Alster“, Höhe Schmilinskistraße Richtung Lombardsbrücke, kam mir mal, etwa 1988, einer entgegen, der an seinem Lenker eine unverpackte Heckenschere hängen hatte. Nie war der einspurige Radweg so breit.

  3. Pingback: Chris Kurbjuhn

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