12 von 12 im Februar

Die anderen Ausgaben zahlloser Bloggerinnen wie immer hier.

Die Woche beginnt problematisch, ein krankes Kind, wir haben da gerade ein Abo. Dafür hatten wir in den letzten Jahren auch ziemlich viel Glück, statistisch ist alles okay. Kann man sich aber auch nichts für kaufen.

Also die übliche Spontanverhandlung mit der Herzdame, wer wie lange ins Büro kann, erfreulicherweise schaffen wir das regelmäßig ohne Streit.

Ich fahre kurz ins Büro, d.h. ich würde fahren, wenn die S-Bahn fahren würde, sie fährt aber nicht, sie steht. Der Herr mir gegenüber sieht, und das ist wirklich irritierend, aus wie Mr. Bean, macht aber nichts Lustiges. Das stelle ich mir sehr schwierig vor, wie Mr. Bean auszusehen. Nach zehn Minuten eingehender Mr.-Bean-Betrachtung fährt die Bahn dann doch einmal los.

Im Büro dann das Highlight des Tages, ein Kollege hat Hanseaten für alle mitgebracht. Hanseaten sind hier nicht nur die Bewohner der Stadt, Hanseaten sind auch Kuchenstücke. Da keiner weiß, warum die eigentlich so heißen, googeln wir das eben und guck an! Die kommen aus Lübeck, wie ich. So ein Büro ist also manchmal doch ganz sinnvoll, da lernt man was.

Danach verlasse ich die architektonische Perle Hammerbrook aber schon wieder. So schade.

Das kranke Kind braucht im Grunde gar keine Betreuung , das kranke Kind macht Sudokus und möchte nicht gestört werden. Wozu fahre ich dann durch die Gegend?

Danach liest das Kind in Tintenherz, weil der Bruder das auch gerade durchgelesen hat. Da könnte man ja sonst was verpassen, das immer noch eine der besten Motivationsstrategien ever.

Ich spiele währenddessen Home-Office und starre zwischendurch Tulpen an. Denn wenn ich rausgucken würde, ich müsste den Schnee wahrnehmen, das ist keine Alternative.

Das kranke Kind langweilt sich dann doch ein wenig und bastelt lieber Anzuchttöpfchen aus Toilettenpapierrollen. Wir haben jetzt sehr viele davon. Enorm viele. Wenn Sie nicht wissen, wie man so etwas bastelt – einfach hier abgucken.

Und weil das Kind danach immer noch alles langweilig findet, bügelperlt es eben etwas.

Ich hole den gesunden Bruder von der Schule ab und werde nass. Ich bringe den Bruder nach Hause, werde dabei wieder nass und gehe dann zum Einkaufen, wobei ich noch einmal nass werde. Meine Laune ist deutlich ausbaufähig, hier ein Symbolbild.

Später pikiert das kranke Kind Tomaten, alle Samen hat es natürlich selbstgewonnen, das Kind neigt in Gartenfragen zur Gründlichkeit. Die Tomaten wachsen vor sich hin, obwohl es noch viel zu früh ist.

Das andere Kind gewinnt gerade Hibiskussamen und tütet sie ein, eventuell sind wir alle etwas frühlingsreif. Eventuell ist auch die Küche voller Erde, wir haben etwas umgetopft. Schlimm.

Unterm Strich aber doch wieder so ein Tag, an dem es mir etwas hilft, abends brülllaut The Peddlers über Kopfhörer zu spielen. Irgendwo muss die Energie ja herkommen.

6 Kommentare

  1. Die Hanseaten kenne ich auch schon aus meiner Lübecker Zeit. Ich denke, die Namens- und Farbgebung hat was mit den Lübschen Farben zu tun, nämlich rot/weiß, welche ja auch die Hamburgischen Farben sind. Als ich nach Hamburg kam, war ich sehr erfeut, da auch Hanseaten zum Vernaschen zu finden, am besten gleich aus der Tüte, Hanseat to go.

  2. Herrlich,
    ich habe mich gekugelt vor Lachen.
    Jetzt weiß ich endlich, wie ich Samen aus Hybiskuskapseln gewinnen kann.
    Meine Seniorin hat genug davon im Garten.

    Gruß an den Sohn und vielen Dank.

    LIeben Gruß Eva-Maria

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit exceeded. Please complete the captcha once again.