Wenn man den ganzen Tag zuhause sitzt, weil sich ein Telefontechniker angemeldet hat, um den Umzug auch für Internet etc. über die Bühne zu bringen, und wenn man also Stunde um Stunde darauf wartet, daß der Mensch endlich klingelt und einen mal eben online bringt, dann kann man schon sehr, sehr wütend werden, wenn dieser Mann nicht erscheint und abends bei telefonischer Nachfrage behauptet, es hätte ja keiner aufgemacht.
Und wenn dann im zweiten Atemzug gesagt wird, ein weiterer Besuch würde jetzt aber Geld kosten, könnte einem schon ein gewisser Verdacht kommen. Da überrascht es dann auch gar nicht weiter, daß es der schönen Nachbarin in der letzten Woche genau so ging und der Techniker auch dort behauptete, er hätte umsonst geklingelt, das paßt schon ins Bild.
Man darf sich aber schon noch über die Unredlichkeit dieses Vorgehens wundern, nehme ich an.
In diesem Fall wirkt es Wunder, sich gemeinsam mit der aufkeimenden Wut auf den Weg in den nächsten Laden – so es ihn denn gibt – zu machen, um ihn zum Höhepunkt der cholerischen Attacke zu erreichen und dort Gift und Galle zu spucken, dass es dem Mitarbeiter die Haare nach hinten weht.
Er tat mir sehr leid danach. Aber der Zweck heiligte die Mittel, und der Servicemitarbeiter kam direkt am nächsten Morgen, klingelte ausnehmend laut und war sehr pünktlich.
Das geht mir immer mal wieder mit Ablesern so.
Eine Wucht, die da auf den Leser herabregnet, wenn man seinem Vorgesetzten ein Bild der Digicamera schickt. …