Schön ist hier der Ruf der Lerche am frühen Morgen, schön das taunasse Gras unter den Füßen, besonders schön der üppige, dunkelrote Mohn am Wegesrand, am Ackerrand, wo es in den nachtkühlen Schattenspalten zwischen den gründgoldenen, endlosen Reihen der Roggenhalme so überaus schön duftet. Schön das einsame weiße Segel am Horizont, schön der in kräftigem Lila blühende Klee, schön sogar die sanft schaukelnde Qualle im flachen Wasser der Ostsee. Schön auch der Duft der Herzdame, wenn sie am Meer steht und die Sonne auf ihren besonnencremten Hals scheint. Schön, wie ihre Sommersprossen sprießen, schön, wie unsere Freundin J. auf den Holzbrettern der Terrasse auf dem Rücken liegt und in den Himmel sieht, schön die Linie ihrer Beine, schön, wie warm das Holz ist und wie es sich anfaßt, erst recht schön, wie sich die Beine von J. anfassen und schön, daß wir ein Schwalbennest vor dem Schlafzimmerfenster haben, wo schöne Schwalben schön tote Mücken an die gierende Brut verfüttern. Schön, schön, schön.
Und nun ist aber auch gut. Wie schön, daß ich Bücher mithabe.
Wie sich die Beine von J. anfassen? Was ist da los? 🙂
Als Gentleman von heute kann man ja gar nicht anders. Schon der Sonne und des nötigen Schutzes wegen. Der Chor der Kavaliere singt zu diesen Zeilen dem Ozonloch ein vielstimmiges Lob…
… und der Toleranz der Herzdame(n). Ich hätt jedenfalls keine Freud nicht, würde mein Mann einer Fremdfrau die Beine eincremen. Hab auch noch nie von einer in unserem Alter gehört, die so ungelenkig gewesen wäre, dass sie ihre Beine nicht erreichen und daher nicht selbst eincremen könnte.
(Da kannst du mal sehen, wie zickig ich bin! 🙂
Zur Toleranz der Herzdame siehe auch diesen alten Text von mir: http://merlix.blogg.de/eintrag.php?id=159
ohhh – ein mohnfeld:)
In der Tat, diese Einstellung ist ganz erstaunlich! 🙂
Es würde der EINEN™ sicher sehr gefallen, das wunderschöne Mohnfeldbild als Hintergrundbild für ihren Computer verwenden zu können. Wir selber waren letzte Woche im Urlaub in SH und nicht in der Lage, ein brauchbares Foto zu machen. Du würdest zwei Menschen froh machen, wenn du mir das Foto größtmöglich zusendest. Danke.