Menschen, die schon Kinder haben, wissen es: Das Hirn der Frau, die gerade Mutter geworden ist, wird durch die Stilldemenz geradezu pulverisiert, zumindest wirkt es so auf die Gesprächspartner. Die vorhergehende Schwangerschaftsdemenz (wir berichteten) ist nur eine leichte Andeutung, sie dient dazu, die Partner der Frauen schonend vorzubereiten. Man sollte wohl gut vorbereitet und nervenstark sein, wenn man fortwährend Gespräche führen muß, die etwa so verlaufen:
Herzdame: [Starrt sinnend an die Zimmerdecke] „Wie heißen denn nochmal…“
Ich: „Ja?“
Herzdame: [nach erstaunlich langer Pause] „Was?“
Ich: „Du wolltest etwas fragen?“
Herzdame: [milde lächelnd] „Ja.“ [sehr lange Pause]
Ich: [geduldig wartend] „Und?“
Herzdame: [überrascht] „Was und?“
Ich: „Was wolltest du denn fragen, mein Herz?“
Herzdame: Ich?“
Ich: „Ja.“
Herzdame: [sehr konzentriert] „Wie heißen denn noch mal diese kleinen, braunen Dinger?“
Ich: „Hamster? Pimpfe?“
Herzdame: „Nein. Gemüsiger.“
Ich: “ Gemüsiger? Braun?“
Herzdame: „Ja. Du weißt schon.“
Ich: „Nein. Ich weiß nicht“
Herzdame: „Na, was es gestern gab.“
Ich. „Ach so. Pilze“
Herzdame: „Was?“
Ich: „PILZE.“
Herzdame: [guckt mich sehr verblüfft an] „Ja und?“
Ich: „Pilze. Du hattest nach Pilzen gefragt.“
Herzdame: „Ich?“
Ich: „Ja.“
Herzdame: [guckt irritiert] „Warum?“
Und so weiter. Noch sehr viel weiter. Man kann im Laufe so eines Gespräches problemlos sehr, sehr viele kleine, braune Dinger braten.
Ach, wissen Sie, solche Zustände erreicht frau auch problemlos nach mindestens dreistündigen Diskussionen mit Teenagertöchtern, in denen es prinzipiell um des Kaisers Bart geht, sozusagen. Die Pausen zwischen den kurzen Sätzen benötigt man diesfalls, um entweder zu überlegen, ob man im Ernstfall auf milderne Umstände hoffen dürfte, oder ob es Sinn hat, spurlos in Südamerika unterzutauchen – oder um sich voll der Vorfreude jenen Tag auszumalen, an dem das Kind seine eigene Wohnung bezieht. 🙂
Ich bin damals, zartfühlend wie ich bin, mit 17 ausgezogen. Es hat Vorteile 🙂
Achja die Stillamnesie, daran erinnere ich mich……………….nicht mehr…
bei kind II dachte ich, ich komme um die stilldemenz herum, in dem ich nicht stille. ich darf an dieser stelle berichten: es gibt auch eine fläschen-demenz.
:)))
Stilldemenz – das kenne ich auch nur zu gut, aber allerdings schloss das bei mir auch ein, dass ich absolut kein Zeitgefühl dafür hatte wann schon wieder Fläschchenzeit ist – mir erschien das damals als verflöge die zeit immer nur so. Hab mir dann allerdings mit einer Stilluhr (von Bepanthen) abgeholfen…. War echt eine teilweise lustige, teilweise komische zeit, was ich da alles angestellt habe, mein Mann hatte wirklich eine Engelsgeduld mit mir!
😀 herrlich!
Habe auch gelesen, dass zB in der Schwangerschaft der IQ sinkt, anscheinend weil die gesamte Konzentration auf dem Kugelbauch hängen bleibt…
Aber eigentlich ist es ja berechtigt. Wenig Schlaf, viel um die Ohren wie soll man da denn auch noch den Kopf für Stillzeiten und Gemüsenamen haben.
Unter diesen Umständen finde ich eine gewisse Vergesslichkeit nicht weiter schlimm.
Soll ja nichts schlimmeres vorkommen als der Griff zur Stilluhr (Was auch immer das ist?)
Du, ganz einfach: früher verwnedete man ja einfach Papier und Zettel und notierte sich die zeiten wann und wo man das letzte Mal gestillt hat, jetzt gibts das eben auch moderner: ist eine türkise uhr mit der kann man auf zwei Anzeigen auch stoppen wann man das letzte Mal gestillt hat, zeigt die Zeit an wieviel vergangen ist auf wlecher Seite.
So zieht halt die moderne Technik in jeden Bereich ein! 🙂
Laut gelacht, weils einfach wahr ist. Danke!