Die Herzdame hat nach bedeutender Selbstüberwindung ein Kinderliederbuch bestellt, denn weder sie noch ich sind als sehr kompetent zu bezeichnen, was so etwas angeht. Ich dachte bisher allerdings immer, ich könnte wenigstens die einfachen Sachen, so etwa „Alle meine Entchen“ und dergleichen – was eben jeder kann.
Ein Blick in das Buch läßt mich aber erschüttert feststellen: „Alle meine Entchen“ hat zwei Strophen! Ich würde jeden Eid ablegen, von der zweiten noch nie im Leben etwas gehört zu haben. Unfaßbar.
ich bin mal sehr gespannt, ob ihr um rolf zuckowski`s lieder des grauens durmrum kommt….
Wo ein Wille ist ist auch ein Ausweg!
eigentlich hat das lied sogar insgesamt vier strophen.
Vier?!
Alle meine Entchen
schwimmen auf dem See,
schwimmen auf dem See,
Köpfchen unters Wasser,
Schwänzchen in die Höh‘.
Alle meine Täubchen
gurren auf dem Dach,
gurren auf dem Dach,
fliegt eins in die Lüfte,
fliegen alle nach.
Alle meine Hühner
scharren in dem Stroh,
scharren in dem Stroh,
finden sie ein Körnchen,
sind sie alle froh.
Alle meine Gänschen
watscheln durch den Grund,
watscheln durch den Grund,
suchen in dem Tümpel,
werden kugelrund.
Und meine Nichte singt sogar noch beharrlich irgendwas von alle meine Püppchen, ich weiß aber nicht, ob das echt ist…
Alle meine Püppchen
Anne und Marie
Liegen in dem Bettchen
Und ich hüte sie.
Is‘ echt!
Alle meine Entchen
schwimmen im Spinat
rutschen über die Spiegeleier
und landen im Salat
Is‘ auch echt, singen hier die Kleinen!
Kreativ, die Kleinen bei Ihnen!
Um dem unsäglichen Zuckowski zu entgehen, könnten Sie sich nach den CDs mit klassischen Kinderliedern des Kinderchors „Flohhaufen“ aus Wien umsehen, die meines Wissens nach allerdings nur mehr antiquarisch zu kaufen sind. Meine Tochter hat diese Aufnahmen geliebt und ich hab die Lieder auch nach oftmaligem (ok, sehr, sehr oftmaligem) Hören noch schön gefunden, weil die Stimmen wirklich angenehm sind und die CDs eine bunte Mischung aus neueren und bekannten Kinderliedern beinhalten. Die Texte sind im jeweiligen Folder enthalten, sodass auch Mitsingen Spaß macht !
Mich hat die Mutterschaft musikalisch abgehärtet. Während ich früher bestenfalls mal leise irgendwo mitgesummt habe, ist mit nach 3 Jahren Schlafliedern mittlerweile völlig egal, wer alles zuhört – sogar wenn mir grad der Text ausgeht.
Auch der vielgeschmähte Zuckowski geht mir langsam recht geschmeidig durch die Gehörgänge. Ich finde, daß es da viel, viel Schlimmeres gibt! Von Erwachsenen „kindlich“ vorgetragene Volkslieder zum Beispiel (man ahnt ja nicht, welche Geschmacklosigkeiten man geschenkt bekommt). Für den Gipfel des Grauens halte ich aber nach wie vor die Kinderlieder von Nena. Die war ja schon mit ihren Luftballons schlimm genug, aber die Kleinkindbeschallung von ihr….weia!
Unser Kleiner wird regelmäßig mit dem Lied der Franken beschallt. Es scheint ihm nicht zu schaden.
Unser Sohn muß ja auch mit dem Schleswig-Holstein-Lied leben, versteht sich.
Alle meine Entchen
schwimmen im Klosett
schwimmen im Klosett
Kaum drückt man auf die Spülung
schon sind se alle weg!
Ach ja, ich erinnere mich dunkel.
Ich kann mich auch noch dunkel an die Liedersingerrei erinnern, vor allem meine Oma trällerte den lieben langen Tag irgend ein Lied.
Was mir als Kind manchmal auf die Nerven ging, fehlt mir Heute manchmal doch.
Wenn im Radio so etwas gespielt wird, wird mir immer ganz warm ums Herz.
Also singt eurem Nachwuchs schön was vor. So bleibt ihr in Erinnerung….
irgend wann mal?! Grins!!
Na super – – jetzt geht mir das bestimmt den ganzen Tag im Kopf rum. Dankeschön.
Ach ja…. ich ereinnere mich, dass meine Mutter mir immer Schlager vorgesungen hat, die sie selbst aus ihrer Jugend kannte.
So bin ich mit der alten Säuferhymne „Wasser ist zum Waschen da“ und dem verruchten „Yes Sir“ aufgewachsen, mit den liedern von Zara Leander und mit Alexandras „Zigeunerjunge“. Auch die Ballade vom Mörder Haarmann hat meiner Kinderseele nicht nachchaltig geschadet. Hier zur Inspiration der Text:
Warte, warte nur ein Weilchen,
Dann kommt Haarmann auch zu Dir.
Mit dem kleinen Hackebeilchen
Macht er Hackefleisch aus dir.
Aus den Augen macht er Sülze,
Aus dem Hintern macht er Speck,
Aus dem Darm, da macht er Würste,
Und den Rest, den schmeißt er weg.
Alle meine Entchen
schwimmen auf dem Fluß,
schwimmen auf dem Fluß.
Wenn es nicht mehr weiter geht,
nehmen sie den Bus.
Singen die Kleinen hier. Manchmal. Und lachen so.
Ich höre schon die nächsten Ausgaben von Blogread. Blogger singen Kinderlieder.
Ich bin bestens erschüttert! Und Mörder Haarmann, das ich den jemals vergessen habe.