Peter Altenberg: Sonnenuntergang im Prater – Fünfundfünfzig Prosastücke. Texte zuerst erschienen um die Jahrhundertwende 18/19.
Das erste Stück daraus beginnt so:
„Sechs Uhr früh. Es ist trocken, kühl, der Himmel weißlich-blau, „bleu-lacté“ würden die französischen Schritsteller sagen —,
Eine Blumenhandlung von falschen Blumen schlägt ihre Lider auf, graue Holzläden. In der staubigen Auslage blüht der Frühling, Schleedornröschen; der Sommer, Kornblumen; der Herbst, rosa und lila Astern und die Federkugeln von Leontodon. Ein blasses Ladenmädchen trägt weiße Rosen heraus, kränzt einen Wagen, der vor der Türe steht. Die Blumen riechen wie Mousselin-Kleider.“
Sehr geschätzter Herr Merlix, als Liebhaberin der österreichischen Literatur des Fin de Ciècle sehe ich mich gezwungen, eine Korrektur anzubringen: Das von Ihnen erwähnte Buch ist an der Wende zum 20. Jahrhundert herausgegeben worden.
Ja, natürlich, pardon, völlig richtig.