Morgen gehen wir uns Autos ansehen. Natürlich mit einem Freund, der sich mit so etwas auskennt, ich stelle mich nur daneben und murmele auffallend kompetente Beiträge wie etwa „Oh Schwarz! Hübsch!“.
Eigentlich aber müßten wir, um zu wissen, welches Auto für uns richtig ist, probeweise den Kinderwagen ein paarmal in den Kofferraum wuchten. Am besten den möglichst frisch verschlammten Kinderwagen, aus dessen Innenraum frisch angesabberter Zwieback bröselt, denn nur dann weiß man, wie dreckig man sich beim Einladen an welchen Körperteilen macht. Eigentlich müßten wir auch etwa drei bis vier Kubikmeter Kinderzubehör probeweise auf die Rückbank verteilen, natürlich nachdem wir da den Kindersitz eingebaut haben. Eigentlich müßten wir dann den Sohn auf diesem Kindersitz längere Zeit herumschnullern lassen, denn eine wirklich spannende Frage bei einem Auto, viel spannender als zum Beispiel die Höchstgeschwindigkeit, ist die Frage, wie schnell man einen weggeschleuderten Schnuller wiederfindet, womöglich auf der Autobahn und ihn angeschnalltem Zustand vom Vordersitz nach hinten angelnd. Je mehr Abgründe und Spalten ein Auto hat, in denen sich Schnuller dematerialisieren können, desto ungeeigneter ist es für uns.
Eigentlich müßte der Sohn probeweise etwas Schokolade im Auto essen, damit wir sehen können, wie pflegeleicht die Sitze sind. Eigentlich müßte er im Auto auch etwas Apfelsaft trinken, damit wir wissen, wie schnell die Sitze wieder trocknen. Eigentlich müßten wir das alles sogar mit zwei Kindern testen, denn der Sohn hat sehr oft seinen besten Kumpel dabei. Der beste Kumpel hat morgen sogar Zeit.
Die Autoverkäufer werden uns lieben, glaube ich.
Zumindest den verschlammten Kinderwagen hat man uns beim Händler in ein paar Kofferräume wuchten lassen… Das Hineinpassen war kaufentscheidend auch wenn das Thema Kinderwagen in einem halben Jahr wahrscheinlich gar keine Rolle mehr spielt. Die Anforderungen ändern sich halt ständig…
Tipp: Auf einen abschaltbaren Beifahrer-Airbag achten!
Ich sage nur ein Wort: Finanzkrise. In Anbetracht der Tatsache, dass die Automobilindustrie so derart angeschlagen ist, dass der Eindruck entsteht Sie würden einem noch Geld dazu geben, wenn man doch nur Bitte, Bitte ein neues Auto kauft, ist die Leidensfähigkeit der Autoverkäufer mit Sicherheit recht hoch.
viel Spaß.
Wir haben uns ja aus einer alten LKW-Plane einen Kofferraumbodeneinleger geschnitzt eben wegen verschlammtem Kinderwagen. Das brachte mich dann auf die Idee, einen weiteren Einleger zu schneidern, der idealerweise zwischen den Kopfstützen der Vordersitze und der Rücksitze eingehängt wird, um den direkten Kontakt zwischen Kinder-Krümel-Schmier-Glibber und den Polstern zu vermeiden. Hätte dann aber bischen fies nach Schweisswanne (Jägerlatein) ausgesehen.
Da wir aber noch ungefähr 200 qm Plane im Keller haben, kann ich gerne einen Kofferraumbodeneinleger-Service für das neue Merlixmobil anbieten!
Egal, ob der Kinderwagen bald einmal überflüssig wird oder nicht (die Anforderungen ändern sich, Platz für Tretroller, Fahrrad, Schlauchboot usw. braucht man immer !) – bitte testen Sie unbedingt, ob er hineinpasst. Ich habe diesbezüglich bei einem leider damals schon vorhandenen Gebrauchtwagen (ein Wagenwechsel war nicht finanzierbar) mein blaues Wunder erlebt, und seitdem kommt mir kein BMW mehr ins Haus.
Für den Rücksitz empfiehlt sich auch eine Decke, wie es sie im Zoofach- und Autozubehörhandel zu kaufen gibt – unter der Bezeichnung Hundedecke. Die sind schmutzabweisend und pflegeleicht, weil sie für manchmal sehr schmutzige Hunde konzipiert sind – ich denke, Ihr Junior kommt an den Verschmutzungsgrad eines mittelgroßen Hundes auch bei großer Anstrengung nicht heran ! 🙂 Entsprechende Planen gibt es übrigens auch für den Kofferraum.
Wir haben einen alten, gebraucht gekauften Renault Espace (Van-artig, ein Mittelding zwischen Bus und PKW, aber nicht glänger oder breiter als ein normaler PKW). Sowas ist ideal, weil die Klappe sich hinten wie von selbst öffnet und man Karren, Einkäufe, Roller etc. nicht über die Kante eines PKW Kofferraumes wuchten muss, sondern nur kurz anheben und reinschieben oder -rollen. Die Hinterbank kann man ständig ausgebaut lassen, damit der Stauraum groß genug ist, und in der zweiten Reihe (3 Plätze) ist noch Platz für 2 Kumpel. Außerdem steigt es sich von der Seite aus gut ein (Viertürer), auch weil der Wagen etwas höher als PKWs ist. Außerdem ist er sehr angenehm zu fahren wegen der guten Übersicht.
Der Hersteller muss es nicht unbedingt sein, weil Renault ganz merkwürdige Vorstellungen von Technik hat und das kann teuer und sehr umständlich werden beim Austauschen von Ersatzteilen, aber da gibt es auch Kopien von Toyota, VW… , sicherlich auch welche, die nicht soviel Benzin wie unsere alte Karre verbrauchen (11 Liter Super auf 100 Km).
Toi toi toi beim Kauf, und bei der Probefahrt unbedingt merkwürdige Geräusche aus dem Motorraum hören, das drückt evtl. den Preis!
@Dennis: Beifahrer-Airbag, an so modernes Zeug habe ich ja noch gar nicht gedacht.
@Yvonne; Wir werden Kaufabsicht für gleich zwei Autos vortäuschen, damit es mehr Spaß macht.
@Alexander: Warum man 200 qm LKW-Plane im Keller haben könnte, daß übersteigt meine Vorstellungskraft 🙂
@Walküre: Ich würde doch nie im Leben einen BMW anfassen!
Paula: Wenn der Sohn mitfährt, hören wir sogar merkwürdige Geräusche aus dem Innenraum. Da ist natürlich Rabatt fällig.
Herr Merlix, was BMW nicht kann, können leider auch manche andere Autohersteller nicht. 🙂
Gemeinhin sind mir Autos ja völlig schnuppe, aber ich bin begeistert von einer neuen Erfindung, die im Ford Mondeo verbaut ist: der dehnbare Innenraum!
Wann immer wir bedenklich die Stirn in Falten gelegt haben und dem Kind in ernstem Tonfall vorsichtig nahe brachten , dass MÖGLICHEWEISE die zwei Tonnen Puppen mit verreisen dürften, auch die Garderobe für eine Jungdiva dürfe nebst Sandspielzeug, Laufrad, Büchern, Malzeug, Strandausstattung etc. an Bord bleiben, nur müssten vielleicht zwei Barbies für die nötigsten Hygieneartikel der Eltern weichen – es war immer voreilig.
Es geht immer alles mit, auch wenn im letzten Moment noch ein Schlitten dazukommt (man weiß ja nie, was der Sommer in Dänemark bringt)!
@Merlix: Die haben wir weil die Gattin unbedingt daraus Taschen nähen wollte. Hat sie auch gemacht (zwei Stück), leider blieb dann etwas Restplane übrig (200qm).
Egal, man kann tolle andere Sachen draus machen, z.B. ne Schlidder-Rutsche für den Garten im Sommer: Plane bewässern und bäuchlings drauf rutschen.
Gerade fällt mir auf, daß die Quadratmeterzahl der Restplane genau mit der Quadratmeterzahl unseres Garten übereinstimmt. Schicksal? Fügung?