Man sagt Hamburg nach, eine sehr verregnete Stadt zu sein. Dem ist schwer zu widersprechen, über das Ausmaß des Problems kann man aber natürlich streiten. Man kann Statistiken zu Rate ziehen, man kann sich an das Leben in anderen Städten erinnern, man kann mit Freunden diskutieren, die aus ganz anderen Gegenden kommen. Hamburg im Dauerregen – kann stimmen, kann auch nicht stimmen. Die eigene Wettererinnerung ist eine ausgesprochen problematische Angelegenheit
Man kann aber auch darauf achten, wie kleine Kinder das Wetter hier beurteilen, die haben keine Vergleichswerte, frisch wie sie sind, für die ist alles wahr und absolut, wie es jetzt ist. Zweijährige kommentieren allerdings das Wetter eher nicht, sie nehmen alles so hin, wie es kommt. Es wird früher dunkel, die Blätter fallen von den Bäumen, Nebel über der Alster – alles kein Problem, das ist eben so, das ist keine Bemerkung wert. Es muß schon etwas sehr Spezielles passieren, damit ein zweijähriges Kind etwas zum Wetter sagt – und diese Aussagen sprechen dann auch Bände. Heute morgen zum Beispiel ging ich mit Sohn I aus dem Haus, es war ein warmer, trockener Spätherbstmorgen mit vereinzelten netten Wölkchen vor dunkelblauem Morgenhimmel. Der Sohn stand vor der Tür, den Kopf weit in den Nacken gelegt, sah ratlos nach oben und fragte dann entgeistert: „Wo ist mein Regen?“
Das ist ja auch kein Wunder. Wie lange leben wir jetzt hier oben schon unter grauem Himmel? 3 Wochen? 4?
Kinder haben sowieso ein anderes Verhältnis zum Wetter…
Wir leben jetzt seit April in einer Gegend, in der es seit dem erst 2x gregnet hat. Ich als Ego-Erwachsener finde das super! Ich bin ja kein Grashalm, der das Wasser zum Leben braucht, das Wasser kommt bei mir aus der Leitung. Aber die Tochter jammert schon seit Wochen … Kinder eben!
Ist der süß!
Schlaues Kerlchen. Papa kann ihm ausrichten, daß wir seinen Regen haben. Schicken ihn aber gerne wieder zurück 🙂
*lol*
Danke für das anhaltende Grinsen. 🙂
Herrlich!!!
Wir dürfen auch seit fast 3 Monaten das Hamburger Wetter genießen.
Naja, soooo schlimm wars ja noch nicht…
(Aber kann das sein, daß es zur Zeit schon um 13 Uhr dunkel wird?)
Wun.der.barst!
Ich bin begeistert, wie Sohn I ganze Erwachsenen-Suadas und -Lamentationes in einen einzigen knackigen Satz packen kann. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen …
Uta
(die im Übrigen das Hamburger Wetter überhaupt nicht beurteilen kann)
Es ist einfach erfrischend welche unverfälschte Wahrheiten oftmals aus Kindermund kommen. Und so ganz ohne Hintergedanken. Aufschreiben, aufschreiben – solche Schätze dürfen nicht in Vergessenheit geraten…
nordisch by nature..
In Hamburg regnet es nicht.
In Hamburg ist die Luftfeuchtigkeit etwas höher, mehr nicht.
Passend dazu der heutige Wetterkommentar vom Tochterkind: „Mama, ich sehe die Sonne!“ (Tonfall = ungläubig-erstaunt)
.. und besonders das mein in „mein regen“ ließ schon in frühen jahren den späteren schlagergott erkennen..
wirklich köstlich und genau aus dem Leben.
„Mein“ ist bei 2 jährigen wirklich wichtig.
Unser Kleiner hat da andere Wetter- /Jahreszeitenprobleme:
„Blätter fallen, Herbst – Erdbeeren, lange warten“