Gestern Abend übrigens kurz mit der Nachbarin geredet, sie sagte, da sei eine Demo in der Innenstadt und wir beide wunderten uns kurz und nebenbei, wogegen die denn wohl sei, wieder gar nichts mitbekommen. Kurdistan, Afghanistan, Syrien , weiß der Kuckuck, in Hamburg läuft immer irgendwer mit Pappschild durch die Innenstadt, da kommt sowieso keiner mehr mit.
Dann lästerten wir längere Zeit über die überhöhten Mieten im Stadtteil, es gibt ja praktisch keine anderen Themen mehr, über die man noch reden kann. Der Wahnsinn verfolgt einen hier wirklich den ganzen Tag. Andere Menschen beschäftigen sich offensichtlich noch mit anderen Gedanken, die gehen sogar gegen irgendwas demonstrieren, es ist erstaunlich, wahrscheinlich haben die alle Eigentumswohnungen. Aber die regt also auch irgendetwas auf, sonst würden sie ja nicht auf die Straße gehen, was soll’s, unterm Strich ist jeder irgendwie empört.
Heute dann nachgelesen, gegen was denn die Demo gestern eigentlich war: Gegen überhöhte Mieten. Sehr gelacht.
Was für eine schicke Situationskomik. Ich dachte mir das schon, aber dennoch hab ich am Schluss breit geschmunzelt. Ja, das ist das Leben. Und es ist voller witziger Momente – obgleich das „Dahinter“ nicht wirklich immer witzig ist.
LG
Caro / Frau Thor
Treffer, lieber Nachbar 🙂
Wir haben vor einem Jahr den Absprung geschafft. Nun gut, etwas Randlage, aber erschwinglich, saubere Luft, Ruhe und das Geld ist in Sicherheit gebracht. Mieterhöhung: pffff (endlich!)
Ist in Berlin ja auch nicht anders. Wir wohnen schon lange in einer Wohnung die immer noch recht preisgünstig ist. Da haben wir noch Glück. Umziehen kann man sich eben schon deshalb nicht leisten, weil die neue Wohnung dann doppelt so viel kosten würde als die Alte.
Sie haben noch mal Gelegenheit mit Kind und Kegel und Nachbarin am 10.11. selbst demonstrieren zu gehen: http://schlaflosinhamburg.blogsport.de/
Mitterweile werden ja selbst die Leute in Eppendorf wach und wehren sich gegen allzu eifrigen Abriss.