Ich darf dann meine Gleichaltrigen auf die Bühne bitten, alle zusammen, ja? Natürlich, die Älteren dürfen ruhig mitkommen, das ist hier gar kein Problem, im Gegenteil. The more the merrier, haha. Alles, was reinpasst! Die Jüngeren gucken einfach zu. Nein, hier ist nicht geheizt, meine Güte, wozu auch, wir wollen hier ja auch keinen Workshop inszenieren oder ein stundenlanges Meeting abhalten, was glauben Sie denn? Wir sind in wenigen Minuten fertig, stellen Sie sich nicht so an, das ging bis jetzt noch immer in einem Rutsch durch. Sie brauchen sich auch nicht die Schuhe abzutreten, der Schneematsch geht hier heute einfach als Deko durch, das muss sogar so. Wintergarderobe ruhig anlassen. Am besten alle einfach vorne aufstellen, die Kleinen in die erste Reihe, die Großen dahinter, meine Güte, Sie kennen das doch von Gruppenbildern oder von irgendwas, das ist ja nun nicht so schwer . Wer neben wem spielt ü-ber-haupt keine Rolle, nein, da müssen Sie gar nicht erst herumrangeln. Keine Angst, kein Lampenfieber, kein Verstecken, das geht ruckzuck, da muss sich wirklich keiner aufregen, das kriegen wir hin, das haben wir ja nun auch wirklich oft genug geprobt in den letzten Jahren, ich sage mal, das müsste sitzen. Oder? Na, das meine ich doch. So. Jetzt. Erst einmal ruhig werden, das Schwatzen einstellen, Ruhe da! Sie können hinterher alles in Ruhe besprechen, meinetwegen auch stundenlang, Erinnerungen tauschen und alles, was eben so sein muss, ich kenne das ja. Geselliges Beisammensein in zehn Minuten, draußen im Foyer.
Jetzt aber ran an den Feind: Tief durchatmen, zwei-, dreimal vorweg, Rücken gerade machen, Füße parallel, die Arme in die Hüften stemmen, Oberkörper ganz leicht nach hinten beugen, als wenn wir Schwung holen würden, damit es noch besser gebrüllt wird. Haben wir’s? Dann los, jetzt alle gemeinsam, richtig laut, das muss man meilenweit hören, eins, zwei, drei und los, jetzt:
“GEGEN DEN WINTER 78/79 IST DAS DA DRAUSSEN GAR NICHTS, IHR LUTSCHER!”
Ich danke ihnen. Das konnte sich hören lassen, glaube ich. Dann bis nächstes Jahr! Den Termin geben wir dann wieder kurzfristig bekannt.
Hahaha, goßartig.
So ist es.
Hehe 🙂
Danke!
Herzlichst
Astrid
Ich erinnere mich. Ich war verschüttet.
Ja, ich weiß auch noch… Damals. Mit Schlittschuhen (äh, nee..Gleitschuhen) auf der Strasse langgefahren. In Lübeck. Schneewehen meterhoch , Schule war ausgefallen. In einen Gartenteich eingebrochen. Doll gefroren.
Pardon, gerade aus Versehen den Kommentar von irgendwem gelöscht, sorry! Weiß nicht mal, von wem, Finger war zu schnell.
Na, aber hallo! Die Ost-West-Straße war komplett gesperrt und ich konnte mich damals mitten auf der Straße in eine riesige Schneewehe fallen lassen. Und es war komplett still in der Innenstadt. Echt jetzt.
😉 damals war ich im Kindergarten, da wurden Gänge durch den Schnee geschippt, durch den wir Kinder dann hinkamen…und ich weiß noch genau, ich konnte nicht drüber hinweg gucken!! 😉 und ich war schon damals ein grosses Kind!
Schnee, so hoch wie ich selber! Das waren noch Zeiten!
Ich kam erst mit einem Tag Verspätung aus dem Winterurlaub nach Berlin zurück. Mein Chef hatte volles Verständnis – er konnte nicht mal innerhalb Berlins aus einem Randbezirk ins Büro kommen.
Sehr schön!
Zaubert mir trotz zweistündigem Schneeschiebens heute früh ein Lächeln in’s Gesicht.
78/79 waren wir als Klasse im Zug eingeschneit. Und durften nach zwei Tagen dann im Kinderheim in Rostock duschen. Und bekamen frische Unterwäsche geschenkt.
Bei uns zu Hause dann Schneewehen bis hoch an die Garagendachkante. Und Schulausfall.
Danke für die Aktivierung der Erinnerung. 😉
Ich missbillige dieses Wetter auch ausdrücklich und danke für diesen Beitrag.
küss die Hand, Herr Buddenbohm!! DANKE, ich lache immer noch.
Von was für einem Winter redet ihr eigentlich die ganze Zeit?
Hehe, hier ist auch furchtbar Winter. Es ist KALT! Gewaltige -0,5 in Worten MINUS! NULL KOMMA FÜNF! Grad. Und .. heute auf der Fahrt ins Geschäft sind mir mindestens … 5 oder 6 ganze Schneeflocken auf die Windschutzscheibe gestürzt. Ich bin quasi während der Fahrt fast verschüttet worden. Jahaaa …
PS: Es muss hier aber eine Verschwörung der Fahrschulen geben, denn sobald im Radio irgendwer von Schnee erzählt .. quatsch, sobald irgendwer auch nur DENKT im Radio würde gleich wer was von Schnee erzählen, fährt die Hälfte aller Leuten nur noch mit maximal 70 km/h und steigt vor jeder Kurve aus um das Auto herumzutragen. Narf!
Gut geräumt ist halb gewonnen:
http://unlustig.com/gewaltige-schneewand-in-japan.html
jaohja, 78/79…
das erste Jahr, wo mein Vater eeeendlich mal Böller gekauft hatte, und dann war´s so saukalt, dass wir nicht auf die Strasse sind, um sie anzuzünden. Weiß ich noch.
Gelacht. Es gibt Bilder, da stehe ich bis zum Hals im Schnee und lache in meinem knallroten Schneeanzug in die schneeweiße Gegend.
Ach. Das erklärt, warum ich im Oktober 1979 geboren wurde.
Da war ich sieben, und ich erinnere mich nicht an besondere Ereignisse, und deswegen bin ich nun verschnupft und fühle mich ausgeschlossen. Ich hab den Text aber weiter empfohlen und bekam lauter: „Jaaaaa! Das sagen hier tatsächlich immer ALLE!“ zu hören.
http://www.abendblatt.de/img/hamburg/crop105637197/6200691952-ci3x2l-h307/winter-HA-Hamburg-Hamburg.jpg
Ein Bild für die, die nicht wissen, worum es geht.
Die Franzosen schaffen es übrigens, bei 20cm Schnee drei Tage auf der Autobahn festzustecken. Jedenfalls die Flachländler, die Vogesianer und Alpenländler können darüber natürlich nur grinsen. (3% der Autos republikweit haben Winterräder, da sind die, die in meiner Garage hängen, schon mitgezählt.)
Wollen wir nur mal hoffen, dass sich durch unser Gebrüll nicht etwa noch einer herausgefordert fühlt und nachlegt.
Obwohl: Es war schon toll!
Genau!
und ich denke immer: liebe Meteorologen, kennt ihr eigentlich die Geschichte von „Peter und dem Wolf“? #Egon
@MOApp Das war ‚damals‘ soooo geil!!!