Während Sohn I ein Büchervielfraß ist, der Unmengen konsumiert, liest Sohn II nur wenige Bücher, die dann aber immer wieder. Seine Lieblingsbücher sind also wirklich seine Lieblingsbücher, über Monate hinweg, da war die Auswahl auch ganz leicht. Bei Sohn I dagegen ist ein Lieblingsbuch vielleicht nur zehn Minuten lang ein Lieblingsbuch. Das hier ist also eine wesentlich verlässlichere Liste.
Linde Knoch, Christiane Lange, Meike Teichmann: Die Zaubermühle oder wie das Salz in das Meer kam, ein friesisches Märchen auf plattdeutsch und hochdeutsch/ De Zaubermöhl oder wie dat Solt in de Nordsee kam, een freesch Määrken op Plattdütsch mit Hochdütsch: “Weil da ein böser Kapitän drin ist und ein Leuchtturm und ein Schaf und eine Kaffeemühle.”
Juija Wieslander, Sven Nordquist, übers. von Angelika Kutsch: Mama Muh braucht ein Pflaster: “Weil die Kuh ausrutscht und ein bißchen blutet, aber nur ein ganz bißchen, und da braucht sie ein Pflaster, darum geht es. Das ist lustig.”
Ruth Sonneborn/Eric Gurney: Jemand frisst die Sonne auf : “Weil es da ganz dunkel wird, aber die Sonne ist in Wahrheit gar nicht weg, der Mond ist da nur davor, das nennt man Sonnenfinsternis, das weiß ich alles schon, das weiß ich alles, alles.”
Zehn kleine Kätzchen (ein Erbstück aus der Kindheit der Herzdame, keine Verfasserangaben, charmantes Design aus den Siebzigern oder noch früher): “Weil da sehr schöne Katzen drin sind. “
Zdenek Miler: Der Maulwurf rettet das Häschen: “Weil der Hase sich verläuft und der Maulwurf bringt ihn zu seiner Mutter und das weiß der Hase auch und der Maulwurf weiß, wo die Mama wohnt und am Ende ist alles gut.”
Gunilla Bergström, übers. von Anna-Liese Kornitzyk: Mehr Monster, Willi Wiberg!: “Weil da Messer drin sind und ein Dreistiefler und ein Monster.”
Peggy Rathmann: Gute Nacht, Gorilla: “ Weil der Mann gute Nacht zum Gorilla sagt.”
Meike Teichmann – Tolle Illustratorin. (Weil ich ihren Vater kenne, muss ich das jetzt sagen ;o)) ) Sie geht übrigens mit dem Plattdeutschen Märchen auf Lesereise in Kindergärten und Schulen
http://www.meike-teichmann.de/blog/
Was mich jetzt wundert – Nichts mit Autos, Eisenbahn oder Flugzeugen?
Man steht und staunt, wie unterschiedlich die zwei sind. 🙂
Schöne Idee; ich trage gerade im Geiste meine Liste mit meinen liebsten Kinderbüchern zusammen.
Auch Sohn II hat einen guten Geschmack! Willi Wiberg & der kleine Maulwurf sind toll ( obwohl ich die Willi – Zeichnungen EIGENTLICH nicht mag ) und Den Gorilla & Mama Muh habe ich bei meinen Enkeln schätzen gelernt. Diesem Sohn könnte vielleicht auch Martin Baltscheit gefallen ( den ich immer in den höchsten Tönen loben muss ).
Ein schönes Wochenende! Da kalt: mit vielen Leseerlebnissen!
Herzlichst
Astrid
Wow, für mich klingen die Buchtitel alle wie pure Satire. Getreu dem Motto „Kinder fressen alles, je absurder der Titel, desto besser“.
Von Herr Kishon gab’s mal glaube ich eine Kurzgeschichte, in der er Kinderbuchtitel so ähnlich thematisiert hatte.
eine kaffeemühle – wo eine kaffeemühle vorkommt, ist immer gut. als ich das erste mal räuber hotzenplotz las, dachte ich, ist ja gar nicht so schlimm, wenn der hotzenplotz von der oma die kaffeemühle stiebitzt. der klaut ja keine spardose. aber dann hab ich weiter gelesen und es war doch schlimm. ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, aber kaffeemühlen sind böse.
Schöne Bescherung: Jetzt will ich wissen, was ein Dreistiefler ist.
sehr schön… und wie gut erhalten die noch bei drei Jungs in der Familie 😉 aussehen… wie macht ihr das??
Ach, die plattdeutsche Zaubermühle ist in den erlesenen Kreis aufgenommen, das freut mich.
„Das weiß ich alles, alles“ hat mich sehr grinsen lassen, könnte von der Tochter von Freunden stammen. (Die wirklich viel weiß und enorm neu- und wissbegierig ist.)
Bei meinem Neffen, knapp drei, stehen derzeit die „Bären“ von Eric Carle hoch im Kurs, Bücher von James Krüss sowie „Das große Gähnen“ von Sonja Bougaeva und Monika Spang, ein sehr charmantes Buch mit schönen Reimen. Ich werd beim Vorlesen selbst immer müde, da fällt es nicht schwer, das Gähnen überzeugend darzubieten.
Auf der anstehenden Reise zu seinen Großeltern wird der Neffe Nadia Buddes Buch „Trauriger Tiger toastet Tomaten“ von mir vorgelesen bekommen – auf der Rückseite steht „Ein ABC-Buch für kluge Kinder und alberne Erwachsene“, das MUSSTE ich kaufen…
Schon mal die Rezensionen auf Amazon zu Wili Wibergs „Mehr Monster“ gelesen? Unbedingt empfehlenswert.
Umso schöner, dass das ein Lieblingsbuch ist! (Wir mögen es auch sehr gerne).
„Das Buch gehört auf den Index“ – super.
Hallo!
Wie schön, dass es meine Zaubermühle auf die Lieblings-Bücherliste geschafft hat, da freue ich mich sehr! Was würde sich der Sohnemann denn wünschen, wenn er so eine Mühle hätte?