Die Söhne gehen auf sehr verschiedene Art mit dem Leben um, das zeigt sich bei jeder Kleinigkeit und in jeder Situation, so auch beim gestrigen Osterfeuer im Heimatdorf.
Sohn I blieb gleich draußen am Feuer stehen, wo er schnell ein kleines Mädchen entdeckte, das allein mit einem Zweig in der Glut zu stochern schien. Er flitzte ins nächste Gebüsch, das Geäst wackelte und zuckte, man hörte ein lautes Knacken, dann rannte er zu ihr zurück und sagte: “Ich hab hier einen richtig guten Stock. Willst du den haben? Ich kann mir ja einen einen neuen suchen, ich finde schon was.” Und dann verbrachten die beiden einen guten Teil des restlichen Abends gemeinsam.
Sohn II sah sich das desinteressiert an und ging dann erst einmal ins Feuerwehrgerätehaus, aus dem man schon von weitem laute Musik hörte. Er betrat die ausgeräumte Fahrzeughalle, in der die Dorfjugend vor dem DJ hjerumhing und hörte die ersten Takte von “Sweet home,. Alabama”. Er hörte kurz zu, wippte in den Knien, drehte sich zu mir um und brüllte gegen die voll aufgedrehte Anlage an: “COOLE MUSIK, HIER BLEIB ICH. KANN ICH EINE LIMO?”
Wird. Beide.
🙂
Lieber Herr Buddenbohm, auch wenn Sie vielleicht nicht mehr cool sind oder cool sein wollen, das nötige weitergegeben haben Sie schon.
Ich war in meiner Familie auch Sohn 1 von 2, und ich merke, das waere ich bei ihnen daheim auch. Das hat schon alles seine Richtigkeit.
Wenn das Heimatdorf in Westfalen liegt, wird sich das mit der Limo in ein paar Jahren auch erledigen – Veltins, Krombacher, Herforder, Warsteiner, mal sehen.
So schön.