In der Zeit werden zwei Bücher besprochen, die sich mit der digitalen Wirtschaft befassen. Bücher, deren Inhalt nicht sehr gut zu den messianischen Gesängen der 2.0- Propheten passt. Da geht es um Monopolisierung, da tauchen Rockefeller und Marx auf, da geht es um sozialdemokratische Errungenschaften, da möchte man fast schon wieder wegklicken – aber das Weiterlesen lohnt sich doch. Die Frage im Titel “Ruiniert das Netz die Mittelklasse” könnte nämlich den einen oder anderen von uns betreffen.
Aber vorerst fährt die Mittelklasse noch in SUVs zum Wochenmarkt mit Produkten aus der Region, und was die Mittelklasse wirklich braucht, das sind natürlich Parkplätze. Dazu gibt es in Hamburg gerade ein interessantes Versuchsmodell, durch das der Glücksfaktor beim Umkreisen der immer gleichen Ecken einem berechenbaren Faktor weichen soll.
Aber es muss ja gar nicht mehr der eigene SUV sein, man kann heute alles einfach teilen. Die Deutsche Welle blickt zurück auf 25 Jahre Carsharing in Deutschland.
Wir hatten uns kürzlich übrigens vorgenommen, etwas mehr auf Arbeitsprozesse einzugehen, da könnte man etwa über Meetings nachdenken und ob man dabei eigentlich sitzen muss.
Der folgende Link gilt gar keinem bestimmten Text, aber wir möchten doch gerne darauf hinweisen, dass der englische Guardian ganze 10 Umweltblogs betreibt, die man hier in der Übersicht sehen kann. Für alle, die sich mit Umweltthemen befassen, eine bereichernde Quelle, wirklich empfehlenswert. Herausgreifen könnte man etwa einen Artikel, der auch für die deutsche 2.0-Szene relevant ist, ein längeres Stück über den “Clicktivism”, also unser aller Bereitschaft, die Welt durch Likes, Dislikes und E-Petitionen zu ändern, ohne dabei um brennende Mülltonnen zu tanzen und mit wehenden Fahnen Barrikaden zu stürmen. Hat es nun eigentlich irgendeinen Sinn, dieses Klicken?
Das Fairphone, wir hatten das Handy mit der anständigen Herstellung bereits einmal verlinkt, wird jetzt übrigens tatsächlich hergestellt, kann bestellt werden und ist nicht einmal rasend teuer. Es hat aber auch kein deutsches Biosiegel, vielleicht liegt es daran.
Gar nicht fair ist die Verzinsung der Dispo-Kredite bei etlichen Banken, wie man in der Zeit lesen kann – mit ein paar ziemlich erstaunlichen Beispielen.
Fair finden es auch viele Blogger nicht, wie Firmen mit ihnen umgehen wollen. Alle paar Wochen liest man dazu irgendwo einen veritablen Wutausbruch in irgendeinem Blog, das sich gerade mit PR-Agenturen und ähnlichen Jahrmarktbuden herumschlagen muss, so wie jetzt gerade bei der Berlin-Mitte-Mom. Eine Meldung aus einem Markt, der immer noch nicht funktioniert.
Und wie nennt man es denn eigentlich, wenn Firmen sich in den öffentlichen Raum einkaufen und die Benennung von Fußballstadien, Plätzen oder Straßen übernehmen – ist das unfair gegenüber der Allgemeinheit? Ist es nur ein klein wenig ungeschickt? Oder ist es einfach ein ungeheuerliches Unding? Die Einwohner von Madrid dürften sich dazu mittlerweile eine Meinung gebildet haben.
Die FAZ gibt zehn Empfehlungen, wie die Welt zu retten ist. Man muss vielleicht auch zehnmal hinsehen, aber doch – es ist die FAZ, nicht die taz.
Und dann, warum soll hier irgend etwas einer Regel folgen, haben wir in dieser Woche noch einen Design-Link, sozusagen eine Sondermeldung. Denn Daniela Warndorf hat freundlicherweise gerade ein paar Quellen zum Thema Upcycling zusammengetragen, das wollen wir den Bastelbegabten unter Ihnen nicht vorenthalten. Hier entlang zum umweltschonenden Löffelbiegen.
„Upcycling“??
Ist das nicht, wenn die Erzieherin im Kindergarten bittet, leere Klo- und Haushaltstücherrollen zu sammeln? Und man dann 20 Jahre lang einen der Heiligen drei Könige unter den Weihnachtsbaum stellt, nur weil der Junge“ das Teil mal irgendwann mit strahlenden Augen bei der Weihnachtsfeier präsentiert hat?
Aaaaaah! Schon wieder Hannover-Bashing *haarerauf*
Mal ehrlich! Ich bin das von Münchnern gewöhnt, die einmal pro Jahr zur Cebit hier durchschlurfen, als Anschauungsmaterial ihr Hotelzimmer, ein Taxi, das Messegelände, das gehobene Restaurant mit der Cebit-angepassten Speisekarte und die Bar im Edelpuff kennen, um dann jedes Klischee über bayrische Ignoranz in Forn von garstigen Urteilen über Hannover zu bestätigen, muss ich nun noch die Hamburger auf die Liste der Kulturbanausen setzen? Bei den Münchnern lass ichs ja angehen, ich meine, bayrische Touristen, wer will das schon in seiner Stadt, aber Hamburger erfreuten sich bisher meiner Sympathie.
Übrigens habe ich eine heissgeliebte Eigentumswohnung in einem der beiden erwähnten Stadtteile, schon seit zehn Jahren, und davor hatte ich eine wunderbar schnucklige Mietwohnung über einer Kneipe in eben diesem Stadtteil, auch über fünf Jahre, und davor wohnte ich _woanders_ und wusste ganz genau dass ich irgendwann in diesen Stadtteil ziehe, und, vorausgesetzt dass es mich nicht in eine andere Stadt verschlägt, auch für immer hier bleibe. So!
Ich bin seit längerem eine stille und eigentlich begeisterte Leserin dieses großartigen Blogs, muss nun aber doch mal bemerken, dass mich dieses Hannover-Bashing auch tierisch nervt. Das passt so gar nicht zu Ihrer sonst so feinen Art, Herr Buddenbohm. Was haben Sie bloß für ein Problem mit dieser Stadt? Schlechte Erfahrungen gemacht? Das würde mich ernsthaft interessieren.
Herzlichst aus Hannover, Karina (ohne Blog)
Ich war noch nie in Hannover und hätte die Formulierung für jede andere deutsche Stadt auch benutzt, die nicht Berlin, Hamburg oder München ist.
Ich wohn ja seit 10 Jahren in Hannover und kann Herrn Buddenbohm nur unterstützen: Wenn’s nicht Hamburg, Berlin oder München ist, kann man jede Stadt ohne weiteres dissen. (Außer die Stadt Dissen a.TW. natürlich, die ist ein Fall für sich.)
Aber Hannover ist schon speziell, vor allem die Empfindlichkeit der Einwohner, hinsichtlich der Erwähnung in allerlei Medien. Und die Medien haben immer recht: Hannover ist… nur Hannover.
@Steffen: ich komm ursprünglich aus Ludwigshafen. Hannover is paradise 😀
(wenn man davon absieht dass die Hannoveraner nix über Wurst wissen. Das könn‘ die Hamburger aber auch nicht besser)
@Katarina Ludwigshafen… O.K. …
@Steffen – ja, stimmt, mein Kommentar mag vielleicht wirklich ein wenig pikiert klingen, nur meine ich mich doch dunkel zu erinnern, dass hier nicht zum ersten Mal gegen Hannover gestichelt wurde, daher meine Empfindlichkeit. Ich finde gerade nur den anderen Post nicht wieder…
@Maximilian Buddenbohm – nichts für ungut. Ich habe nur beim Lesen des Absatzes gedacht „hä, wieso sollte man denn hier NICHT wohnen wollen? Was stört ihn bloß so sehr, da frag ich doch ausnahmsweise mal nach :-)“ und dass Sie noch nie in Hannover waren – mit Verlaub – geht natürlich gar nicht. Vielleicht sollten wir über eine Lesung Ihrerseits in Hannover nachdenken??In einem der angeblich gentrifizierten Stadtteile oder so…
Äh ja, Anfängerfehler… das war ich, Karina….
Habe ein „Neue“ gelesen, wo keines stand, und war ein wenig enttäuscht, dass es gar nicht um Fred vom Citycar geht.
Wer nie bei „Bei Chez Heinz“ gewesen war spare sich jeden Hannover-Kommentar.