Grünkohl im Mai

Was alles kaputt ist.

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Abbaubares Plastik – oder auch nicht.

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Im Vorübergehen gehört:

“I think Spanish songs are just perfect.”

“Yes, as long as you don’t understand the lyrics.”

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Ich habe in den letzten Tagen mit einem Sohn zusammen die ganzen Hobbit-Filme gesehen, bleibe jedoch dabei, dass mich das eher überhaupt nicht interessiert, bewegt oder fasziniert. Immerhin kann ich jetzt, das ist das Gute, die ganzen Anspielungen auf die Figuren endlich verstehen und Beleidigungen künftig um eine Nuance reicher differenzieren. Das ist auch etwas wert.

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Nach wie vor beschäftige ich mich mit Online-Aufräumarbeiten, lösche alte Tweets und FB-Einträge, auch uralte Blogeinträge, die mir nicht mehr passen, die keinen Sinn mehr haben, die nicht mehr verständlich sind, die zu viele kaputte Links enthalten. Ab und zu finde ich dabei Texte, die gleichzeitig inhaltlich gültig geblieben sind und doch klingen, als seien sie etwa hundert Jahre alt. Etwa diesen hier aus dem Jahr 2006. Die Pointe gilt nach wie vor, glaube ich, aber an den Begriff “stumpfe Flechte” kann ich mich nicht einmal mehr ansatzweise erinnern.

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Ich war am Donnerstag mit Sohn II beim Reiten und habe nicht bedacht, dass das tendenziell ein Outdoorsport ist, weswegen ich da im noch einmal fortgeschritten novembrigen Wind gestanden und gefroren, gefroren, gefroren habe, so sehr gefroren, dass ich nur noch lachte, als dann auch noch der Regen einsetzte. Der immerhin ohne Graupel war, es ist ja nicht so, dass ich das Positive hier achtlos übersehen würde. Na egal, das Kind war glücklich und ich hatte wenigstens beste erwachsene Begleitung dabei. Man sollte die Sportarten der Kinder überhaupt stets nach den anderen Eltern auswählen. Wenn Sie die Familiengründung noch vor sich haben, dann merken Sie sich das bitte, das war kein Scherz.

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Am Freitag ich festgestellt, dass wenig Dinge mir so auf die Nerven gehen, wie etwas, an dem “Spaßbad” dransteht. Herr im Himmel, ist das unlustig. Aber auch egal, ich konnte dort immerhin drei Stunden am Stück lesen, da die Söhne mittlerweile aus dem Alter raus sind, in dem man noch mit ins Wasser muss. Und ungestörtes Lesen war für mich erheblich dringender als Schwimmen (Judith Schalansky, “Verzeichnis einiger Verluste” hatte ich dabei, was vielleicht nicht ganz die richtige Wahl war, aber auf die scheine ich sowieso gerade einfach nicht zu kommen).

Während ich im überheizten Spaßbad auf einer Liege unter einem Glasdach saß, kam die Sonne raus, kam die Wärme, kam der Mai, also der Mai, den man so meint, nicht der auf dem Kalender.

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Am Sonnabend waren wir dann im Garten, haben die ersten Radieschen geerntet und weiter am Staketenzaun gebastelt.

 

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Ich weiß, dass andere so etwas in zwei Stunden aufstellen, aber da hier jeder Pfosten halbstündig diskutiert wird, dauert es bei uns eben etwas länger.

 

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Das macht aber nichts, es ist dafür ein sehr einvernehmlicher Zaun, ein vorbildlich familiendemokratischer Zaun. Die Menschen, die an unserer Parzelle vorbeigehen, bleiben stehen und fragen uns, wozu denn der Zaun da gut sei? Wir erklären, dass der gar keinen Zweck habe, dass der nur dekorativ sei … und dann gucken die alle so skeptisch und legen den Kopf schief und gucken noch einmal und fragen sich vermutlich, was man überhaupt unter dekorativ versteht. So gibt unser bescheidener Zaun der Allgemeinheit wichtige Fragen auf, und das ist ja auch schön.

Die Herzdame und die Söhne haben außerdem die Billerhuder Insel erstmalig umrudert. Wenn ich die Söhne richtig verstanden habe, wird das noch öfter vorkommen, dann folgt hier irgendwann ein Wassersportbericht.

 

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Noch ein Gartentipp der etwas anderen Art – bei vielen Stauden steht beim Kauf etwas von “insektenfreundlich” dran, denn der gartenliebende Mensch möchte oft auch etwas für die Umwelt tun. Der insektenfreundlichste Knaller in unseren Beeten, die Nummer 1 in Insektenkreisen und wahre Topadresse ist allerdings der blühende Grünkohl. Also den einfach mal im Winter stehen lassen und abwarten, das wird dann im Frühjahr etwas und die Kinder freuen sich auch, wenn sie das Zeug nicht essen müssen.

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Musik! Jeff Goldblum and The Mildred Snitzer Orchestra with Haley Reinhart.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank.

4 Kommentare

  1. Auf der Billerhuder Insel war ich vor vielen Jahrzehnten einmal vertretungshalber Briefzustellerin. Das war zwar schön in den ersten Morgenstunden, aber geriet zum Alptraum am Nachmittag, weil die Hausnummern nicht wie gewohnt logisch angeordnet waren und ich einmal bis 17:00 Uhr völlig erschöpft die letzten Briefempfänger suchen. Ich habe damals enrsthaft überlegt, den Rest Post im Kanal zu entsorgen, als mich dann auch noch zwei riesige Doggen hinter einem Bretterzaun anblafften.

    Sehr schöner Zaun!

  2. Dankeschön für die Verlinkung und auch für den Aufräumtipp. Ich muss mal wieder den digitalen Kärcher entmotten und bei mir im Blog kräftig sandstrahlen.

  3. Kaum zu glauben, was die gesamte Familie Buddenbohm in kurzer Zeit zustande gebracht hat: ein ziemlich großes Paradies. Nützlich und schön!

  4. Ja, das sieht immer toller aus! So ein Staketenzaun ist aber auch schick, und wenn er mal steht, dann ist sie Sinnfrage gar nicht so wichtig.
    Und zum Hobbit-Mitkucker werde ich wohl auch bald werden. Mit ähnlicher Motivation. Letzte Woche hatte Sohn I selbst noch zu wenig Zeit, so konnte ich stattdessen den Blog neu aufsetzen und starten. Das hat Zum Glück gut geklappt, und ich bin dann wohl ein entspannterer Mitkucker… 😉

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