Lavendel und Verbene

Es ist das erste Mal, dass sowohl die Herzdame als auch ich vom Thema Urlaubsplanung dermaßen genervt waren, dass wir mit so enorm schlechter Laune vor irgendwelchen ferienbezogenen Seiten mit einer Usability aus der Hölle saßen, dass wir so hohnlachend einige absurde Preise gesichtet haben (was etwa erlauben Kopenhagen?!), dass wir so komplett sinnlos versucht haben, die Interessen von vier gnadenlosen Dickköpfen auch nur halbwegs auf einen Nenner zu bringen, dass wir die Bemühungen schon nach zwei, drei Tagen entnervt einfach komplett eingestellt haben und in diesem Jahr also das mit diesem “Spontan” versuchen, von dem immer alle reden. Und sei es notfalls mit dem großen Familienzelt, das hier noch irgendwo im Keller herumliegen muss, das mit dem Zettel am Eingang, “You are leaving your comfort zone”. Genau so machen wir das. Der Plan ist, keinen Plan zu haben.

Also abgesehen von der einen Woche auf Eiderstedt, die wir natürlich routinemäßig und quasi im Schlaf und ein Jahr im Voraus buchen. Auf Eiderstedt ist, warum auch immer, routinemäßig alles gut, wir sollten da eigentlich öfter hin, das denke ich allerdings schon seit Jahren. Aber sonst? Erst einmal abwarten und Entspannungstee trinken, mit Lavendel und Verbene allem. Verbene übrigens, ein wunderschönes Wort, finde ich. Italienische Anmutung, geradezu operntauglich, feiner Klang und es hört sich an wie eine Beteuerung: Alles wird gut. Verbene also gerne wieder, auf Deutsch heißt das allerdings Eisenkraut. Da wird es dann unschön, wer bitte würde das denn trinken wollen? Eisenkrauttee, das klingt überhaupt nicht nach Entspannung, das klingt eher nach Wehrertüchtigung und Abhärtung. Drei Wochen Knast bei Graubrot und Eisenkrauttee, das wird dem Rabauken eine verdammte Lehre sein! Pardon, ich schweife ab.

Jedenfalls: Keine Urlaubsplanung. Nur Urlaubsbedarf.

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Ansonsten schule ich gerade halbwegs programmgemäß und mit etwas Vorlauf um auf Teenagervater. Besser als gar keine Weiterbildung! Wissen Sie übrigens, dass es mit dem Alter von Sohn I eine besondere, eine kulturgeschichtlich besondere Bewandtnis hat? So alt wie der nämlich ist, das kann man sich ganz leicht merken, also als Vater jedenfalls, so alt ist auch das iPhone, so alt ist unsere alles dominierende Smartphonekultur.

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Musik! Janne Schra und M. Ward. Sich einfach mal fallen lassen.


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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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Sie können hier Geld für Nächte im Zelt in den nur virtuell vorhandenen Hut werfen, ganz herzlichen Dank!

6 Kommentare

  1. Verveine: in Frankreich das Äquivalent zum Schweizer Pfefferminztee.

    Allgegenwärtiges Getränk, das ich ebendort lieben lernte. Ich hoffe, mit diesem neuen Wort ein bisschen Wohlbefinden in den familiären Feierabend zu schicken.

    Großes Zelt klingt übrigens gut. Und manchmal gibts ja auf dänischen Zeltplätzen auch Hütten zum Mieten, gar nicht mal so teuer.

    (Hach, Zelten ist für mich DER Inbegriff von Urlaub.)

  2. “ Drei Wochen Knast bei Graubrot und Eisenkrauttee, das wird dem Rabauken eine verdammte Lehre sein! “ Hahaha!
    Wie wär’s mit Überlebenstraining mit einem Pfadfinderclub in der Lüneburger Heide? Oder einer Wanderung durch den Harz mit Übernachtung in Jugendherbergen, bei Erbsensuppe mit Nelken? Mein Alptraum seit der Jugend…

  3. Hier war auch keine wirkliche Einigung erzielbar, also versuchen wir es noch einmal mit Zelten in Holland. Für mich herausfordernd genug, um nervös zu sein, aber hoffentlich trotzdem schön.

  4. Urlaubsplanung?! *hihi*
    Hier sind 4 Tage Amsterdam schon durch, geplant sind noch 4 Tage Spreewald (ist ja von hier nicht soo weit) geplant und dann – tada – eine ganze Woche GARTEN!!!! Die totale Verlotterung zB Fleischversorgung ausschließlich über den Grill, kein INet nur Grünzeug und Krabbeltiere – wunderbar!

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