Schäden am Mauerwerk, an Körpern, an Stimmungen

Zwischendurch habe ich zwei Tage der Migräne, der Schwäche, der Überlastung oder einem Infekt geopfert, was weiß ich. Jetzt wird es wieder eine Weile gehen müssen. Immerhin war ich nicht allein, die Familie fiel mit diversen Symptomen komplett aus, quasi Lazarettsituation. Und immerhin haben noch andere ähnliche Zustände. Die Kirche etwa, in der ich mit der Herzdame das Weihnachtsoratorium hören wollte, sie wird bis Februar geschlossen wegen akuter Schwäche im Mauerwerk. Ich lese die Meldungen dazu in den lokalen Medien mit tief empfundener Sympathie. Ich möchte bitte auch bis mindestens Februar komplett schließen und bis dahin von irgendwem sorgsam und fachkundig saniert werden.

Erst mit etwas Verzögerung kommt nach der Kenntnisnahme der Probleme bei mir die Frage auf, wie ich jetzt wohl das Geld für die Karten zurückbekomme, denn billig waren die nicht gerade. Eher im Gegenteil, derartige Hochkultur hat auch hohe Preise. Das ist nicht als Kritik gemeint, es wird schon alles berechtigt und auch klug berechnet sein, ich stelle nur fest.

Aber gut, das wird sich alles noch finden, das mit den Karten und dem Geld. Glaube ich jedenfalls. Und Glauben und Kirche, das passt dann ja wieder.

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Einen Begriff habe ich gestern zum ersten Mal gelesen, er klingt aber so, als könnte er in der nahen Zukunft öfter vorkommen: Bezahlter Klima-Urlaub.

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Frau Herzbruch aus professioneller Sicht über die so unsympathische Partei und ihren aktuellen Skandal.

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Gesehen: Wie schreibe ich einen Roman auf arte. Unterhaltsam ist das, auch wenn man keinen der Schreibenden kennt, die da auftreten. Und amüsant ist für mich immer wieder der Unterschied zwischen denen, die vor dem Schreiben sorgsam die Handlung plotten und es falsch finden, das nicht zu tun, und denen, die das nicht tun und oft eher abwegig finden. Zwei Welten in der Romanliteratur. Immerhin wird das Vorgehen in dieser Sendung nicht bewertet, weder in der einen noch der anderen Ausprägung. Es gibt daran auch nichts zu bewerten, nach meinem Verständnis.

Besonders schön fand ich eine Bemerkung von Caroline Wahl, die Schwierigkeiten damit hat, Stellen nach dem Schreiben wieder zu kürzen: „Es ist doch dann schon passiert!“

Dies ist, wenn der Hinweis gestattet ist, vermutlich etwas tiefgründiger, als man vielleicht zunächst denkt. Man könnte essaylange Ausführungen über das Verhältnis zwischen dem Schreiben und der Wirklichkeit an diesen Satz von ihr dranhängen, ich fand ihn gut und bemerkenswert.

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Gehört: Ein Zeitzeichen über Alice im Wunderland: Verträumter Nonsens statt Moralerziehung.

Außerdem gehört: Eine Folge Radiowissen über Winston Churchill und seinen Nobelpreis für Literatur.

Und schließlich gesehen, noch einmal Literatur: Diese Doku auf arte über Edgar Allen Poe. Bei 4:08 sieht man ein Bild von ihm, bei dem ich es doch etwas schade finde, dass Charles Aznavour ihn nicht in einem Film gespielt hat. Es hätte schon gut gepasst, verdammt gut gepasst.

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Wir haben ansonsten Weihnachten aus dem Keller geholt. Meine Begeisterung hält sich in engen Grenzen, ich hätte das alles auch gut zum Sperrmüll tragen können.

Vielleicht alles etwas schneller abwickeln, auch die Musik, dann haben wir es hinter uns.

Aber keine Sorge, ich finde vermutlich noch den Weg zu etwas gnädigerer Stimmung wieder zurück, doch, doch.

Im Bild der Hamburger Hafen und ein stabil aussehender Mülleimer.

Ein Mülleimer im Hamburger Hafen, auf dem Deckel steht "AfD hier rein!", im Hintergrund die Rickmer Rickmers.

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2 Kommentare

  1. Plotten vs. entdeckendes Schreiben: Es gibt für beide Herangehensweisen gut gelungene und weniger gut gelungene Beispiele.

    Die Protagonisten beider Techniken übersehen aber auch gerne, dass es zahlreiche Zwischenformen gibt.

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