Die Herzdame reist nach Helgoland (Teil 1)

Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die gerade entgegen aller Wettervorhersagen auf ihren Mann gehört hat und nach Helgoland gereist ist.

Unseren Helgolandaufenthalt hatten wir schon vor einem halben Jahr im Frühjahr gebucht. Da denkt natürlich niemand an Herbststürme und wetterbedingt ausfallende Katamarane oder Schiffe.

Nach dem Kindergeburtstagsmarathon im September hatten wir es uns dann endlich verdient – ein langes Wochenende auf Helgoland. Leider sagten alle meiner Wettervorhersagen Sturm mit Windstärke 8 voraus. Der Gatte hingegen sagte was anderes voraus – meistens Sonnenschein, ein bisschen Wind. Nun ja, dann wollen wir mal alle Bedenken fahren lassen und ihm glauben….

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In der Tat hatten wir auch strahlenden Sonnenschein als wir auf Helgoland ankamen. Ist es in Norddeutschland auch noch so grau und nass, Helgoland hat uns noch nie enttäuscht. Und selbst wenn es mal geregnet hat, war das immer nur kurz.

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Wir sind dann sofort mit der Fähre zur Düne (die kleine Nachbarinsel mit Sandstrand), um da gemütlich in deinem der Strandkörbe des Dünenrestaurants zu chillen, Kaffee zu trinken und den Kindern beim Buddeln zuzusehen. Für gemütlich war das aber irgendwie der falsche Tag – bestes Wetter und langes Wochenende mit Brücken- und Feiertag. So voll haben wir es da noch nie erlebt, Hochsaison war nichts dagegen. Bis wir überhaupt bestellen konnten, haben wir bestimmt erstmal eine halbe Stunde warten müssen, zu den weiteren Wartezeiten muss man dann nichts mehr sagen.

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Im Grunde war das aber auch egal, meine Laune war eh schon auf dem Tiefpunkt. Exakt beim Betreten der Düne war die Nachricht gekommen, dass der Katamaran die nächsten beiden Tage sturmbedingt nicht fahren würde. Und wenn es einen Zeitpunkt gab, der so gar nicht passte, dann diese Woche. Dass es nicht so richtig viel Internet auf der Düne gab, um Umbuchungsmöglichkeiten zu recherchieren, machte die Laune dann auch nicht besser. Erst als ich unsere Freundin und Helgolandexpertin Iris erreicht hatte, die uns dann weiterhalf, konnte ich so langsam wieder auf Entspannungsmodus umschalten.

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Nach Pommes, Kaffee und Apfelschorle im Dünenrestaurant gab es das Pflichtprogramm, ohne das ich schon wieder in schlechte Laune verfallen wäre: Inselrundgang mit Friedhofsbesuch. Die meisten Menschen bevorzugen es ja eher, die Inseln am Strand entlang zu umrunden und dabei Robben und Seehunde zu beobachten. Ich nicht! Ich muss einmal quer durch – auf schmalen Holzplanken quer durch das ganze Gestrüpp aus leuchtendem Sanddorn und diesen gruselig, kahlen Büschen, was auch immer das ist. Mindestens bis zum Friedhof der Namenlosen. Wie der Name schon sagt, sind dort die Toten bestattet, die das Meer auf Helgoland oder der Düne angespült hat. Ich liebe diese besinnliche Atmosphäre hier, wenn nicht gerade die Kinder lautstark die Grabsteine diskutieren oder die Gedenkglocke läuten.

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Zurück auf Helgoland haben wir erstmal „unser“ Zimmer und den Ausblick vom Balkon aus genossen und darauf gewartet, dass es Zeit war Essen zu gehen. Essen gehen auf Helgoland ist eine echte Herausforderung. Das, was gut ist, ist in der Regel auch etwas teurer und mit Kindern nicht unbedingt eine Freude, weil sie da nicht so oft vorkommen. Das, was mit Kindern machbar ist, ist für unseren Geschmack eher eine Zumutung. Manchmal frage ich mich, ob Helgoländer wirklich denken, dass Essen so schmecken muss. Oder ob es denen einfach nur egal ist, wie es schmeckt, weil die Tagestouristen eh nicht wiederkommen und die Übernachtungsgäste einfach keine andere Wahl haben. Die wenigen Restaurants, die für uns in Frage kommen, sind jedenfalls immer komplett überfüllt. Dieses Mal hatte ich die geniale Idee, vorher zu reservieren. Leider war ich aber nicht das einzige Genie. So landeten wir dann im Restaurant „Düne Süd“ im Lung Wai. Für Helgoländer Verhältnisse kann man das als Familie ganz gut machen, es gibt anständige Kinderteller und die Jungs fanden ihre Chicken Nuggets mit Pommes „super lecker“. Der Gatte wurde von seinem Schnitzel Hamburger Art satt und der Rand meiner Pizza Parma-Rucola war so vorzüglich, dass mir die Jungs nicht viel davon übrig gelassen haben.

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Dann sind wir mit zwei völlig erschöpften Kindern zurück ins Hotel und sofort ins Bett. Hier muss ich noch mal lobend erwähnen, wie schön das Hotel ist und wie stilvoll und heimelig die Zimmer eingerichtet sind. Und zwar nicht, weil wir ein nach dem Gatten benanntes „Buddenbohm“-Zimmer haben, sondern weil wir uns megawohl gefühlt und fasst gar nicht gestritten haben, obwohl das Zimmer wie die meisten Zimmer auf Helgoland (wenig Platz eben …) ziemlich winzig für eine vierköpfige Familie war.

Fazit des Tages: Höre bei Wettervorhersagen nie auf deinen Ehemann. Und ein Familienzimmer für zwei Nächte muss nicht groß, aber unbedingt kuschelig sein.

Fortsetzung folgt.

11 Kommentare

  1. Klingt jetzt nicht SO entspannt, aber vermutlich muß man erst einmal eine Nacht dort schlafen, um richtig anzukommen – das beobachte ich zumindest oft bei unseren Feriengästen. Ich bin also gespannt auf Teil 2 ! Hey, und Herr Buddenbohm, die Haare wachsen wirklich erkennbar 😉

  2. aber was ist denn mit dem neuen food-konzept, von dem die medien berichten? hat das noch nicht angefangen? War das schon wieder abgebaut, als ihr da wart?

  3. Der Mann und ich waren vor ein paar Jahren eine Woche im Januar dort (ich mag Winter und Meer) und für uns als Vegetarier war die Essenssituation nahezu aussichtslos.

    Ich gebe zu, als Berliner sind wir hinsichtlich des vegetarischen oder sogar veganen Essensangebots verwöhnt, aber sogar im tiefsten Brandenburg bekommt man noch eher etwas zu essen, das kein totes Tier enthält.

    So schön es landschaftlich war — im Jahr darauf sind wir dann doch lieber wieder nach Heiligendamm gefahren, wo man sogar in der Bahnhofsgaststätte gut vegetarisch isst.

  4. Ich bin ja auch jedes Jahr auf Helgoland, und ich finde, die Auswahl hat sich schon verbessert, aber es kann natürlich sein, dass während des Festivals zielgruppengerecht die Anzahl an vegetarischen Gerichten erhöht wird. Oder aber meine Geschmacksnerven sind in Berlin durch die hiesige Grauenhaftigkeit im Lebensmitelsektor abgestumpft, nicht auszuschließen.

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