Ich habe die „Lichtjahre“ von James Salter durchgelesen. Ich hatte das Vergehen der Zeit im Roman bereits erwähnt, und da es um eine Ehe und eine Familie geht, bringt dieses Vergehen der Zeit es mit sich, dass nicht alle Personen lebend auf der letzten Seite des Buches ankommen. Was nicht bemerkenswert wäre, hätte es mich in diesem Fall nicht gerührt. Und das ist eine Gefühlsregung, der ich beim Lesen von Romanen sonst eher nicht zuneige. Ich rechne es dem Salter also hoch an, hier irgendetwas anders als andere gemacht zu haben. Ein außergewöhnliches Bemerknis.
Um halbwegs im Genre, in der Richtung und Stimmung zu bleiben, lese ich gleich den nächsten eher dicken Band, und zwar „Die Interessanten“ von Meg Wolitzer, Deutsch von Werner Löcher-Lawrence. Hier Perlentaucher, hier Wikipedia, und wiederum ist es ein Werk mit einem einladenden Anfang.
Der Sommerurlaub wird allerdings gleich noch etwas dringlicher, wenn ich gerade eine Neigung zu dicken Romanen entwickeln sollte. Schlimm.
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Zur allgemeinen Aufheiterung habe ich zwischendurch einige Folgen von Kranitz gesehen. Deutscher Komödienstoff ist das, ein Improvisationsformat sogar, und ich habe tatsächlich gelacht und bin nicht vor Fremdscham fast eingegangen. Mehr Lob geht für dergleichen kaum.
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Wir nähern uns ansonsten der Phase, in der es bei der Jugend im eigenen Haushalt, bei deren Freunden und auch bei deren Eltern nun öfter um die Möglichkeiten nach der Schule geht. Und ich stellte fest, dass eine der Vorhersagen, die mir dazu seit Jahren gemacht worden sind, prompt eintraf. Eine dieser scherzhaften Drohungen meine ich, als nämlich vor einiger Zeit jemand sagte, dass sie, also die Kinder, dann vielleicht irgendetwas studieren oder auf andere Art lernen werden, „was wir nicht einmal verstehen“. Wobei man sich das „wir“ als einen ausgeprägt boomerhaften Kollektivbegriff vorstellen muss.
Eine einfache Definition für Boomer übrigens, abseits von Geburtsjahrgängen, eher am Mindset ausgerichtet, so las ich neulich: Alle, die zum Computer noch Rechner sagen. So stellt es sich aus Sicht der Jüngeren dar, stand da, und ich fühlte mich angesprochen.
Gestern las ich jedenfalls zum ersten Mal ein paar Studiengänge nach, um für den etwaigen Smalltalk mit den Söhnen zum Thema streberhaft gewappnet zu sein, und es stimmt. Es gibt Ausbildungsvarianten, da lese ich die Überschrift und habe keinen Schimmer, was denn damit bloß gemeint sein könnte. Auch bei diesem Thema nämlich fällt man allmählich aus der Zeit.
Oder ist schon längst gefallen und hat es nur nicht gemerkt, weil man sich „am Rechner“ um andere Themen gekümmert hat.
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„Man ist selbst der Freak geworden.“
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Ich muss bekennen, dass ich auch dazu neige „Rechner“ und nicht „Computer“ zu sagen.
Neulich las ich aber an mehren Stellen, dass das Wort „Laptop“ als Synonym/Sammelbegriff dafür verwendet wurde: „Das können Sie entweder in der App machen oder daheim am Laptop.“!
Offenbar hat in weiten Teilen der Laptop den (Desktop)-PC abgelöst.