Für eine Handvoll Links

Zwischendurch war ich etwas krank und unerwartet wenig denkfähig.  Eine Art Sommergrippe im Expressdurchlauf, wie im Zeitraffer erlebt und dadurch heftiger als gewohnt.

Das war eine gute Gelegenheit, schon etwas ältere und längere Musik-Podcasts der weniger nerdigen Art zu hören. Dazu dienten mir mehrere Folgen von „Der Soundtrack meines Lebens“, in welchen prominente Standardsympathen, was ich nicht so abfällig meine, wie es vielleicht klingt, über die Musik in ihrem Leben reden.

Ich hörte (bitte bei Interesse in der eigenen Podcast-App suchen, ich fand keine vernünftigen Links):

Markus Kavka

Robert Stadlober

Charly Hübner

Michael Mittermeier

Nils Bokelberg

Ich habe dazu aufgrund der oben erwähnten Einschränkung im Denkvermögen keine geistreichen Anmerkungen zu machen. Es kam mir nur am Rande meines etwas verdämmerten und gedämpften Bewusstseins so vor, als sei dieses Format der musikalischen Lebenserzählung eine besonders interessante Art, die Geschichten der Politik und die der Kultur, die der soziologischen Entwicklung und auch die der Technik zu verknüpfen.

Und wie es bei solchen Erzählungen nicht anders zu erwarten ist – man kann hier und da selbstverständlich anlegen, man hat dieses und jenes auch so oder ähnlich erlebt und gehört, mitgesungen, mitgemacht etc. Und das ist manchmal auch nett.

Menschen sitzen am Anleger Jungfernstieg, im Hintergrund die Binnenalster mit der Fontäne

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Zwei Zitate zum Songschreiben oder zum Schreiben an sich bei Ligne Claire. Ich kann mich dem Kommentar darunter anschließen.

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Creezy empfahl hier ein Blog mit hoher Textfrequenz über Kunst und Kultur, das gebe ich gerne weiter. Weiterbildung und feuilletonistische Hinweise in einem Format, welches man auch bei Zeitmangel gerade noch konsumieren kann. Etwa hier, in dem Text über den MacGuffin – den Begriff kannte ich noch nicht. Siehe dazu aber auch Tschechows Gewehr im gleichen Blog.

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Hauswände in Boulogne-sur-Mer. Da war ich sogar schon einmal! Wenn auch in einer Zeit, die sich wie ein anderes Leben anfühlt. Dabei war es nur eine andere Ehe, aber man kennt es aus Romanen – so etwas fühlt sich hinterher wie ein früherer Band der eigenen Biographie an. Das war jedenfalls da, wo sich unser damaliger Hund am Strand in reichlich totem, fortgeschritten verwestem Fisch gewälzt hat. Es war ein großer, stämmiger, schwerer und langhaariger Hund. Das ergab eines dieser seltsamen Probleme, die einen ganzen Urlaubstag kosten, während man immer verzweifelter versucht, es zu lösen.

Es war auch da, wo das Hotelzimmer erstens winzig war und zweitens schwarz gestrichene Wände und Möbel hatte. Eine seltsam deprimierende Wahl für einen Urlaubsort. Ein schwarzes Loch, das dann intensiv nach totem Fisch stank. Es war nicht unsere schönste Nacht.

Ja, man macht etwas mit. Und man hat auch, wenn man zurückdenkt, immer schon etwas mitgemacht.

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Der Fernsehkrimi als autoritäre Mustererzählung

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Gehört: Ein WDR-Zeitzeichen über Charles Goodyear: Gummi, Glanz und Elend. (15 Min).

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Da ich ihn neulich schon erwähnt hatte, fing ich wieder ein Hörbuch von ihm an, von dem Herrn von Keyserling nämlich. Von dem baltischen Herrn mit dem Vorzugsdeutsch in der Extra-Edelausführung also. „Seine Liebeserfahrung“ (Wikipedia dazu), eine Erzählung von 1906, fand ich in der App der öffentlichen Bibliotheken, und zwar gelesen von Peter Matic (Wikipedia zu ihm).

Den mag ich als Vorleser sehr, allerdings ist er einer der wenigen Fälle, bei denen ich beim Hören der Stimme umgehend und zwingend an seinen Job als Synchronsprecher denken muss und daher stets Ben Kingsley bei allem vor mir sehe, was da geschildert wird.

Aber Ben Kingsley ist so gut, versteht sich, den kann man sich problemlos in viele Rollen hineindenken. Auch in den hier erzählenden Liebhaber ohne Fortune, es passt schon.

Das Buch kenne ich bereits, wie vermutlich mittlerweile alles von Keyserling. So viel ist es auch gar nicht, er schrieb ein überschaubares Werk.

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Gesehen: Walther Zieglers Camus in 60 Minuten. Sicher ein gekonnter und erhellender Vortrag, er macht das wirklich gut, aber ich bleibe auch im xten Anlauf dabei: Mit Camus werde ich nicht warm. Und es wäre, haha, eine wahre Sisyphos-Aufgabe, mit dem Bemühen um eine Annäherung noch einmal anzufangen.

Außerdem sah ich, wiederum von Herrn Ziegler, die Folge über Buddha. Deutlich zugänglicher als Camus für mich, aber das wird verschieden ausfallen.

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Ein Kommentar

  1. Der Urlaub mit Hund :-)) – vielleicht sollten Sie doch wieder einmal ein Buch schreiben 🙂

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