Aus der beliebten Reihe „Kein Tag ohne Demütigung“: Ich personalisiere im Büro eine KI dergestalt, dass sie mir bitte als gestandene Projektmanagerin mit viel Berufserfahrung antworten soll. Nach einigem Hin und Her zu einem brotberuflichen, eher abgedrehten Fachthema stellt sie in bemerkenswert trockenem Tonfall fest, dass meinen Fragen typischerweise (!) Kontextparameter fehlen würden und ich also offensichtlich kein Projektmanager sei. Sie würde aber dennoch stoisch immer weiter …
Okay, denke ich. And so it begins.
***
Man sollte doch ernsthaft mehr an andere Inhalte denken. An analoges Zeug, das einem nicht widerspricht (oder doch nur auf eine höchst indirekte Art, indem es etwa später dezent nachwirkt) und einen auch nicht frontal bewertet. An alte Bücher und Lieder sollte man mehr denken, an Gedichte vielleicht, an Kunstwerke, Kirchenbau und dergleichen. Wenn nicht sogar an Natur und Sonnenuntergang.
Und vielleicht auch für ein, zwei Stunden eine schnurrende Katze oder einen sanft schnarchenden Hund mieten und diese dann zur Beruhigung neben sich legen, bis sich von Fell zu Mensch etwas von diesem süßen „Mir doch egal“ überträgt. Wenn es einen solchen Mietservice für Entspannungstiere überhaupt schon gibt. Und wenn nein, warum nicht.
Der September ist währenddessen fast vorbei. Ich bemerkte es gerade erst beim Nebenbeiblick auf den Kalender am Bildschirmrand mit etwas wehem und auch ungläubigem Staunen. Beinahe hätte ich vor lauter Beschäftigtsein in diesem Jahr sogar eine meiner wichtigen Herbst-Hymnen ausgelassen. Und so geht es ja nicht.
Den schwedischen Cowboy, den Lee Hazlewood also, den nehme ich wenigstens noch mit. Bevor es unvermittelt heranoktobert, bevor die Kontextparameter (jaha!) wieder andere sein werden und der Herbstanfang auch schon zur Vergangenheit gehören wird. Bevor wir auf dem Spielplan wieder weitergerückt sein werden.
Auch wenn ich inhaltlich in diesem Jahr sicher nicht an seinen Text anschließen kann. Denn das werde ich schwerlich so ausleben können, obwohl die Lust darauf stark anstieg in den letzten Tagen einer etwas wuschigen Woche. Was sie nur unzureichend beschreibt. Wild war sie, wenn nicht wahnhaft, wirr und toll in einem altmodischen Sinne.
„Hang me a hammock between two big trees
Leave me alone, dammit, let me do as I please.”
***
Sie können hier Geld in die virtuelle Version des Hutes werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch. Die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.
Es folgt Werbung
Ein „Katzencafé“ finden Sie in der Hafencity.
Mir gefällt diese Idee auch, Schul- und Kitahunde auf die Arbeitswelt der Erwachsenen auszuweiten. Die Welt würde möglicherweise zu einem besseren Ort. Und warum eigentlich nicht auch Schafe. Die sind ebenfalls kuschlig, enorm stoisch und dürften als Herdentiere selbst in Großraumbüros kein Problem haben.