Zwischen Captain Haddock, Schubert und Adorno

Während ich noch über das Immerhin des Tages nachdenke, denn es gibt Tage, da braucht man dafür etwas länger, muss etwas gründlicher suchen und zweifelt manchmal gar, ob überhaupt eines zu finden sei, lese ich noch eben dies und das in der Wikipedia nach. Ausgehend von den Festen und Feiertagen am kommenden Wochenende, den Bräuchen, den Sitten, den Ableitungen. Und finde schließlich:

„Die krankhafte Angst vor Halloween wird Samhainophobie genannt“ (Quelle).

Und die, denke ich dann und habe es damit doch noch gefunden, die habe ich immerhin nicht.

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Ansonsten verläuft diese Woche wesentlich wilder als gedacht. Sie ist auf fatale Weise angefüllt mit Zeug und Problemen, Terminen, Treffen und To-Dos aus allen Richtungen und in allen Ausprägungen; sie gibt sich unverkennbar ruppig, übergriffig und eher unsympathisch. Insgesamt ein Biest von KW, diese Nummer 44, sogar dergestalt, dass hier morgen evtl. kein Text erscheinen wird. Schlimm.

Kräne und Rohbauten am Baakenhafen

Im Bild die Baustellen am Baakenhafen, vor dem neuen Büro.

Captain, it’s Wednesday, möchten da einige vermutlich wieder reflexmäßig kommentieren, ich weiß es ja.

Es gibt kein richtiges Leben im falschen“, darauf könnte man auch zwanglos kommen, und wenn Ihnen das noch nicht anschlussfähig genug vorkommen sollte, so hilft auch hier ein Wikipedia-Zitat sicher weiter:

In der ersten, ursprünglichen Textfassung lautete der Satz: „Es läßt sich privat nicht mehr richtig leben.

So hängen wir zwischen Captain Haddock und Adorno, metamodern und marode. Und in eben diesem Sinne greife ich im Bedürfnis nach Trost und gechillten Tagen, wie die Söhne sagen würden, ebenso zurück wie vor, und zwar zu Schubert.

Der liegt bekanntlich mit seinem Werk einerseits etwas zurück, das gleich zu spielende Stück ist andererseits erst am Wochenende dran. Aber man wird sich ja durch dezentes Mitsingen ohne Publikum seelisch etwas vorbereiten dürfen auf Allerseelen. Auch wenn man damit im religiösen Sinne gar nichts zu tun hat. Schon gar in einer Woche wird man das tun dürfen, die mit Ruhe und Frieden partout nichts zu tun haben will, obwohl die Jahreszeit und auch die Traditionen beides doch vehement einfordern.

Innenaufnahme St. Jacobi, ein altes Weihwasserbecken und ein Ölgemälde im Hintergrund

Im Bild eine Aufnahme aus Sankt Jacobi in Hamburg. Wenn ich mich richtig erinnere jedenfalls, es ist das älteste Bild aus dem zu verbloggenden Vorrat.

„Ruhn in Frieden alle Seelen, die vollbracht ein banges Quälen.“ Für die eine oder den anderen mag es heutzutage auch ein Lied sein, zum Feierabend zu singen. Johann Georg Jacobi war der Dichter des Textes.

Das Video hier als Link, nachfolgend auch eingebettet. Es singt wie im letzten Jahr Konstantin Krimmel. Wer Versionsvergleiche mag, Sie finden hier auch Fischer-Dieskau, Samuel Hasselhorn, Ian Bostridge und, anders als die anderen und besonders, sogar dringend empfohlen, Matthias Goerne.

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