Holy Mother of the humble and the weak

Vorweg ein erneuter Dank für eine überaus freundliche Buchzusendung. Diesmal kam ein winterabenddickes Romanwerk, das ich schon lange, lange lesen wollte: Middlemarch von George Eliot (Mary Ann Evans). In neuer Übersetzung von Melanie Walz, hier die Verlagsseite dazu.

Herzlichen Dank!

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Eine Art Hausmitteilung. Weil es mir jetzt öfter auffiel, dass es ein kleines Problem mit meinem momentanen Tagesablauf gibt. Denn nachdem ich morgens gebloggt und den Link zum Text noch an diversen Stellen vermeldet habe, bin ich oft über viele Stunden nicht mehr in irgendeinem privaten Kontext online.

Meine Neugier auf Social Media gehört zumindest im Moment definitiv der Vergangenheit an. Höchstens gucke ich noch Bilder und Filmchen zwischendurch oder mache solche und poste sie dann. Das sind aber nur Minuten-Aktionen, kein Vergleich mehr dazu, wie man früher auf dem damaligen Twitter Zeit durchgebracht hat, die Älteren erinnern sich. Das meiste interessiert mich heute tagsüber eher nicht mehr, was auch daran liegt, dass mich mein Job etwas mehr interessiert hat in den letzten Monaten. Es hat Vor- und Nachteile. Auch private Mails können gerne auf mich warten, das ist ebenfalls neu bei mir. Die ganze Dringlichkeit des Internets fällt mit anderen Worten allmählich von mir ab. Und vermutlich ist es auch gut so.

Der Nachteil für Sie ist manchmal nur, dass Ihre Kommentare dadurch erst nach Stunden freigeschaltet werden. Falls Sie sich also darüber gewundert haben: Pardon, so kam es dazu.

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Gesehen habe ich eine Doku über Joyce Carol Oates. Die darin erfrischend viel Unerwartetes zu sagen hat und vermutlich etlichen Erwartungen und gängigen Meinungen entgegentritt. Etwa mit ihrer Auffassung, über ihre Probleme mit absolut niemandem reden zu wollen, und zwar aus Prinzip nicht.

Ich fand es interessant.

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Kid37 weist auf eine Kunstausstellung hin, das könnte man auch beachten. Welche allerdings an einem Ort stattfindet, den nur Verrückte, Touristen und Menschen mit sehr dringendem Sonderbedarf an einem Wochenende aufsuchen. Alle anderen warten doch lieber die Durchschnittstage ab.

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Im Podcast von Bill Bighy, von dem Sie allmählich wissen, dass ich ihn sehr schätze, weist er in der Vorrede darauf hin, wie er die Fragen aus dem Publikum beantworten möchte: “I will attempt to answer your questions without actually making things worse.”

Das ist ein Satz, den man sicher leicht überhört. Aber im Grunde ist er als Lebensregel gut verwendbar, scheint mir. Denn so sollte man wohl mit vielen Fragen umgehen, wenn nicht mit fast allen: „Without making things worse.“

Denn, sehen Sie, das ist auch wieder eine schöne Inschrift für den nur herbeifantasierten Grabstein: „He tried to live without making things worse.“ Selbst wenn man das „tried“ wohlweislich einbaut, um den Größenwahn nicht zu deutlich anklingen zu lassen, ist es selbstverständlich immer noch eine gewagte, gewiss kaum haltbare Behauptung.

Aber es ist eine, die mir gefällt.

Kreideschrift auf dem Pflaster: Be Good

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Hier noch ein Lied. Das ich gerade bei der „Arbeit“ an den Playlists wiederfand und sofort erneut mochte: „I don‘t care to dance.“

Wunderbare Lyrics, auch heute noch aus eher seltener Perspektive, von Männern aus betrachtet:

“And you laugh as I stare down at my feet
Holy Mother of the humble and the weak
You gently lift my chin so I can look into your eyes
And you rebuke the bullshit and the lies, all those people who told me how to be a man
Well I don’t want to follow them any longer
So twirl me around the floor.”

 

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Sie können hier Geld in die virtuelle Version des Hutes werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch. Die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.

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