Es ist alles nur eine Phase. Dieses Eltern-Mantra, das auch der Untertitel eines meiner Bücher geworden ist, muss nun auch für den jährlichen Hallamati-Text zitiert werden, denn die Hallamati-Phase ist wohl vorbei. Da kommt nichts mehr, das war es, es gibt nichts zu sehen. Aber bevor das doch noch etwas näher erklärt wird – es gibt vielleicht Neuzugestiegene, die mit dem Begriff Hallamati gar nichts anfangen können. Bei Interesse an speziellen Traditionen kann die Geschichte des Hallamatis in der Familie Buddenbohm in chronologischer Reihenfolge hier nachgelesen werden:
Die Reihe umfasst immerhin fünf Jahre, das ist doch schon was. Mittlerweile ist Sohn I aber sieben Jahre alt und Klassenältester, also selbstverständlich über solchen Kleindkindkram wie Laternenumzüge ausdrücklich erhaben. Schulfreunde könnten ihn dabei sehen, nicht auszudenken. Sohn II ist fünf Jahre alt und zählt eigentlich durchaus noch zur Zielgruppe, hat aber als geborener Partisan stets etwas gegen die gerade herrschende Mehrheitsmeinung, ist im wahrsten Sinne des Wortes kein Mitläufer und setzt diese spezielle Haltung mit jedem Jahr konsequenter um. Mit einer Laterne um den Block zu ziehen, das sei ebenso langweilig wie sinnlos, hat er mir heute beim Frühstück erklärt, das kommt für ihn nicht mehr in Frage. Und damit ist das Thema wohl endgültig erledigt.
Mit einem Revival im nächsten Jahr rechne ich nicht. Aber irgendwie ist es doch erfreulich, dass regelmässig zum Jahrestag des Heiligen Martin hier einige Suchanfragen per Google und Suchbegriff “Hallamati” anlanden, das ist schön. Das Wort lebt und mit etwas Glück schafft es sogar noch ein paar Jahre. Sollten Sie heute mit kleinen Kindern Hallamati begehen – ich wünsche viel Vergnügen.Sollten Sie sich aber lustlos zur Veranstaltung quälen müssen oder gar mit schlecht gelaunten Kindern durch eisigen Regen ziehen – es ist wirklich alles nur eine Phase.
Mein fünfjähriger Junior fand den hiesigen Martinsumzug gut. Nun ja, er liebt eben Pferde und es war wirklich ein schönes Ross, dass vor uns her trabte. In diesem Jahr war ich so clever, den Junior vorher zu füttern, so fiel ihm das Martinshörnchenteilen leichter.
Alles eine Frage des Entertainments.. An unserer Schule dürfen die Kinder der 4. Klassen Fackeln tragen, solange muss man dann doch aushalten!
mir fällt es schwer, mir den november ohne st. martin vorzustellen. wenn ich auch konfessionslos bin, so ist mir doch – als randrheinländerin sozusagen – das ritual des lichttragens in der dunkelheit und das fest des teilens lieb und teuer. zu meiner freude macht die jüngste (7) noch begeistert mit.
(wir haben hier aber auch gelegenheit zu einem sehr stimmungvollen zug durch den wald, mit feuer und bettler und martina hoch zu ross.)