Ein Text von Maret Buddenbohm, auch bekannt als die Herzdame, die am Ende doch noch rechtzeitig nach Hause gekommen ist.
Wie es an Abreisetagen meisten so ist, muss man das Zimmer schon vergleichsweise früh für die nächsten Gäste räumen, was auf Helgoland ein bisschen doof ist, weil man ja einfach nicht vor 16 Uhr von der Insel kommt. Aber man kann es ja verstehen.
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Also haben wir uns nach dem Frühstück auf den Weg übers Oberland zur Langen Anna gemacht. Allerdings kamen wir nicht weit, ein Regenschauer hat uns ins Sekunden total durchnässt. Also erstmal zum Aufwärmen das nächste Café aufsuchen. Die Betonung liegt auf „suchen“, denn um 11:30 Uhr hat auf Helgoland noch weit und breit kein Café auf. Die Tagesgäste kommen ja erst so ab 12/13 Uhr und warum soll man schon vorher öffnen? Und so ohne kuscheliges Zimmer als Rückzugsort war die Laune dann ziemlich schnell ganz weit unten.
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Gott sei Dank kamen wir dann doch noch zu unserem Kaffee (und Kakao!). Die Rettung war ein neuer Coffeeshop im Unterland, direkt an der Ecke Lung Wai / Kurpromenade. Also ein richtiger Coffeeshop mit richtig gutem Kaffee, wie man es aus Szenevierteln der Großstädte kennt. Ein Stück Heimat in der stürmischen See. Ich hoffe sehr, dass bis nächste Jahr noch eine weitere Filiale im Oberland aufgemacht hat, damit man nicht immer für jeden Kaffee runterrennen muss. Und damit Ihr ihn auch findet, wenn Ihr mal da seid, der Laden heißt Kaffeeklatsch.
Nachdem der Regen aufgehört und der Sturm uns trocken gepustet hatte, haben wir einen zweiten Versuch gestartet, bis zur Langen Anna zu kommen. Und es hat sich gelohnt. Auf dem Weg dahin kam ein Regenbogen nach dem anderen aus dem Himmel. Nein, eigentlich kamen sie eher aus dem Meer. Und es waren auch doppelte Regenbögen dabei. Viele! Ein grandioses Farbenspiel.
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Allerdings keine Regenbogen ohne Regen, wir wurden auf der Strecke mehrfach nassgeregnet – waren bei dem Wind aber auch immer schnell wieder trocken.
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Ganz großes Kino dann auch der Wind, die Wellen und die Söhne, die sich immer wieder lachend vom Sturm umwehen ließen. Sowas hatte noch keiner von uns je erlebt. Außer dem Gatten natürlich, aber das war auch schon vor dem Krieg.
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Dann ließen wir uns vom Wind zum Hafen wehen, wo wir uns mit unzähligen anderen Gestrandeten auf das letzte Schiff quetschten, das überhaupt noch fuhr, und bei Windstärke 8 sind wir immerhin bis Cuxhaven gekommen, von wo aus es dann mit dem Bus durch die niedersächsische Nacht zurück nach Hamburg ging.
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Fazit des Tages: Ich habe es überlebt, auf meinen Mann gehört zu haben. Und irgendwann werde ich Kurdirektor von Helgoland und sorge dafür, dass es auch schon Kaffee gibt, bevor die Tagestouristen kommen.