Umfassende Ordnungsbestrebungen

Die Herzdame erweitert ihre mittlerweile umfassenden Ordnungsbestrebungen von der Ablage und den unseligen Papierstapeln auf die Medikamente und dann auch noch auf weiteres Zeug, vermutlich auch auf die vollgekramten Schränke allgemein, und ich werde, um da überhaupt noch mithalten zu können, mich demnächst dem Kühlschrank zuwenden. Der verdient ohnehin wieder eine genauere Betrachtung, gar keine Frage, es ist Zeit. Entschlossen die Kühlschranktür öffnen mit dem Marienhoflied auf den Lippen: Es wird viel passieren. Und dann kann sich die abgelaufene Fischsauce ganz hinten aber, haha, warm anziehen.

Dann noch die Küchenschränke, so geht es mit dem Aufräumtrieb durch die ersten Monate, so ziehen wir sortierend durch das Haushaltsrevier. Ab März gibt es sicher im Garten etwas zu tun, dann haben wir für so etwas ohnehin keine Zeit mehr, und März ist gleich. Bis dahin muss das Nest in Ordnung sein und bis zum Herbst auch so bleiben. Ja, mach nur einen Plan.

Im Bildungsteil des Tages höre ich äußerst passend zu unseren Bemühungen eine Sendung über den Natursortierer Carl von Linné: Ordnung in die Natur! (25 Minuten) Er hat, und es ist so eine niedliche Form, überbordende Aggressionen auszuleben, besonders unscheinbare Pflanzen nach seinen Kritikern benannt.

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Gelesen: Drei Erzählungen von Alfred Andersch, erschienen unter dem Titel „Ein Liebhaber des Halbschattens“, was auch ein schöner Titel ist. Und worinnen besonders die erste und titelgebende Geschichte eine sehr gute und empfehlenswerte ist. Ein hervorragendes Zugfahrbuch für die Mittelstrecke wäre es wohl, besonders durch Mecklenburg und Brandenburg. Allerdings reicht es, wenn ich es recht bedenke, vermutlich nicht einmal für Hamburg-Berlin, es ist doch schmal.

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Noch einmal ein kurzes Zwischen-Update zu den sozialen Medien, ich mache das alle paar Wochen oder Monate. Die Lage ist seit dem letzten Text dazu praktisch unverändert für mich. Mastodon als Stammkneipe und Wohnzimmerverlängerung. Bluesky als Etablissement nebenan, auch ganz okay, aber eben neuer und dadurch nicht ganz so heimelig. Threads dagegen als deutlich abgelegene Filiale einer bekannten Gastro-Kette. Da kann man zur Not auch einmal hingehen, macht es aber eher nicht. Facebook als Laden, in dem man Jahre nicht wahr und im Vorbeigehen immer denkt: „Ach was, die gibt es noch!?“ LinkedIn als unterkühlte Bar im Business-Class-Dienstreisehotel, mit den üblichen schwadronierenden Vertretern am Nebentisch, und wenn man da landet, dann ist eh schon alles falsch gelaufen.

Mehr Accounts für Kurztexte habe ich gerade nicht, glaube ich, aber es kann auch gut sein, dass ich etwas übersehe. Wir leben in verwirrenden Zeiten.

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Im Tagesbild noch ein entsprechender Hinweis.

Ein Schriftzug (Edding) auf einem Stromkasten an der S-Bahnstation Holstenstraße: "Die Welt ist ein Irrenhaus!"

 

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Ein Kommentar

  1. Danke für den Linné-Link! Beim Hören habe ich mich an Urlaubs-Ausflüge nach Råshult erinnert, das Gut in Småland, wo er aufgewachsen ist.
    Und die Linné-Universität mit Standorten in den Städten Växjö und Kalmar hat das schöne Motto „Människor växer här“ – also „Menschen wachsen hier“.

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