Kafka, Schiller etc.

Vorweg noch einmal ein herzlicher Dank – es kamen die weiteren beiden Bände von Reiner Stachs Opus über Kafka. Das Trio der dicken Bände sieht auf dem Nachttisch ganz hervorragend aus, ich freue mich.

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Ein Sohn räumt sein Zimmer um, nur wenige Wochen nachdem der andere Sohn das in seinem Raum gemacht hat. Bei ihm sieht es jetzt ebenfalls deutlich weniger nach Kinderzimmer aus, auch wenn noch ein paar Gegenstände, Spiele, Deko etc. aus früheren Zeiten in den Regalen stehen, einfach nur, weil niemand das alles spontan wegwerfen will und auf den ersten Blick nirgendwo ein anderer Platz frei ist. Man könnte das Zeug vielleicht später verkaufen, doch noch einmal benutzen, an die etwaigen und höchst theoretischen Enkelinnen weitergeben, verschenken, was auch immer.

Kinderzeitreste also, auf unbestimmte Zeit zwischengelagert, und dann wahrscheinlich auf lange Zeit nicht mehr angerührt. Wir hatten alle oder fast alle einmal solche Zimmer mit solchen Regalen, nehme ich an. Dicker Staub auf Brettspielschachteln und Stofftierglasaugen.

Der Schreibtisch steht jetzt anders im Raum, weswegen ich, der ich in den Kinderzimmern Home-Office mache, während sie in der Schule sind, also hoffentlich in der Schule sind, weil mir hier sonst Raum und Tisch fehlen, mich fühle, als hätte ich ein neues Büro bekommen.

Sehr nett, eine Abwechslung, und ich musste gar nichts dafür tun.

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Am Montagabend weiter in der Kafka-Biografie gelesen, weiter zufrieden gewesen. Wenn ich in der Geschwindigkeit von gestern weiterlese, brauche ich allerdings eine Ewigkeit für das Buch, ich werde die Lektüre nicht mehr jeden Tag erwähnen. Setzen Sie bitte einfach Kafka als Grundnote meiner Abende in der nächsten Zeit voraus, es passt schon. Er wurde im aktuellen Kapitel gerade erst geboren, es musste auch erst ein paar Seiten lang Wallenstein abgehandelt werden, der Prag-Hintergrund etc.; es entwickelt sich angenehm langsam, das Werk.

Ich bin etwas in Versuchung, von diesem Buch aus alles Mögliche nebenbei zu lesen, so erinnere ich mich etwa an Schillers Wallenstein nur vage, da könnte man doch noch einmal hineinsehen, wenn das Stichwort schon fällt … Na, mal sehen.

Dicker Staub übrigens liegt hier nicht nur auf den Brettspielschachteln, sondern auch auf der Schiller-Gesamtausgabe, sehe ich gerade. Auch eines der Werke, die ich damals in der Antiquariatszeit statt Lohn mitgenommen habe.

„Spät kommt Ihr – doch Ihr kommt!“ Gleich der erste Satz ein bekanntes Zitat. Verlockend.

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Ein Kommentar

  1. Im Nürnberger Staatstheater wird Schillers Wallenstein zur Zeit gespielt. Ich hab nach der Inszenierung sehr mit mir gehadert, ob es so ein Theater noch braucht und für wen es gemacht wird. Dass Sie jetzt Wallenstein erwähnen, macht mich kurz ein Bisschen froh: doch nicht ganz umsonst die dreieinhalb Stunden geschaut und gleich mal kurz intellektuell gefühlt.
    Danke dafür.

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