Dickens, Drogen

Ich habe die Lange Nacht über Charles Dickens beim Deutschlandfunk angefangen. Da wird mir dann absehbar hinterher die Zeit zum Nachlesen seiner Bücher fehlen, wie nach der Sendung über Truffaut die Zeit für die Filme. Man müsste diese Lesezeit allerdings auch etwas üppiger einplanen, seine Romane sind nicht eben dünn. Und auch bei ihm kenne ich gar nicht alle Werke, fällt mir beim Hören wieder auf. Schlimm.

Aber Dickens klingt doch eher nach einem Herbstprojekt, zumindest für mich. Wenn nicht sogar nach dieser kollektiven Illusion von den ominösen langen Winterabenden. Aber gut, diese Jahreszeiten möchte man im Mai nicht einmal erwähnen. Das also erst einmal verschieben oder gleich unter „vielleicht“ einsortieren. Mit v vorne wie in „vermutlich nie“, man kennt sich immerhin so weit.

***

Ein neuer Kiosk eröffnete bei uns um die Ecke. Dort kann man Lachgas kaufen, wie im Stadtteil sofort bemängelt wird. Verbunden werden diese Beschwerden dann aber mit der Erkenntnis, dass die anderen Kioske das auch tun, und längst. Die Abgabe auch an Kinder und Jugendliche ist legal (in anderen Ländern nicht), und die nehmen das zur Belebung der Stimmung auf Partys, nicht etwa zum Aufschäumen von Sahne. Wobei mir auch der Verwendungszweck in der Küche unbekannt war. In den Medien erschien in den letzten Tagen reichlich zum Thema, ich sah es am Rande. Der Gesundheitsminister hat auch schon etwas zu den Gefahren gesagt und irgendwer wird sicher gerade daran arbeiten, die entsprechenden Lehrmaterialien für weiterführende Schulen zu aktualisieren, nehme ich an.

Bis vor etwa drei Wochen hatte ich von Lachgas im Kontext mit Drogen noch nie etwas gehört, man lernt also auch auf diesem Gebiet nicht aus. Man wird aber im Laufe der Jahre nicht unbedingt interessierter daran, merke ich.

Update, noch bevor dieser Text erscheint: Wenige Stunden, nachdem ich den letzten Absatz geschrieben hatte, rief der Bruder der Herzdame an, ein Feuerwehrmann in Westfalen, der einen Jugendlichen wiederbelebt hatte, nach Lachgaskonsum und damit verbundenen massiven Lungenproblemen. Es sah nicht gut aus für den Betroffenen. Was jetzt ausgesprochen erfunden und pädagogisch passend ausgedacht klingt, ich weiß. Aber so war es eben, was soll ich machen. Sie wissen, die Wirklichkeit ist stark überzeichnet, man kann das leider nicht ändern und muss mit solchen eher plumpen Effekten leben.

Von diesem Telefonat haben wir dann jedenfalls sicherheitshalber auch den Söhnen erzählt, man hat seine Pflichten. Und falls Sie also auch Teenager in Ihrem Aufgabenfeld haben …

***

Und damit erst einmal ab nach Hammerbrook. Apropos Pflichten.

Die rote Außenwand der S-Bahnstation Hammerrbook, dynamische Perspektiv-Wirkung durch die Linien von Gleisen und Wand

***

Sie können hier Geld in den allerdings nur virtuell vorhandenen Hut werfen, herzlichen Dank! Sollten Sie den konventionellen Weg bevorzugen und lieber klassisch etwas überweisen wollen, das geht auch, die Daten dazu finden Sie hier. Wer mehr für Dinge ist, es gibt auch einen Wunschzettel.

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert