Bei der Kaltmamsell gab es Erhellendes aus dem Kartoffelkombinat, mit interessanten Angaben auch für die Landwirtschaft in der ganzen Republik:
„In Deutschland gibt es 260.000 landwirtschaftliche Betriebe, in 7.000 davon und auf nur 2 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche wird Gemüse angebaut.“
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Frau Frohmann rezensiert in aller Kürze und ungeheuer treffsicher ein paar klassische Novellen. Besonders gerne gelesen.
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Mit der Herzdame bin ich am Sonntag, ich trage noch nach, durch die Hafencity spaziert. Wo wir selten ausgiebig herumgehen, so dass wir uns ein fast touristisch anmutendes Gefühl in der eigenen Stadt gerade noch erhalten können. Wo wir auf dem für uns immer noch unterhaltsamen Weg von den Elbbrücken zu den Landungsbrücken interessiert und neugierig nach Fotomotiven für Instagram gucken, wie es alle angereisten Besucherinnen Hamburgs auch tun.
Das ist immerhin angenehm, so ein kleines Ausflugserlebnis abseits der Routinen. Ein paar Schritte und zwei, drei Stunden aus dem Alltag. Öfter als etwa einmal im Quartal wird man das nicht machen dürfen, sonst nutzt es sich zu schnell ab. Aber wenn man nur quartalsweise geht, kann man immer noch mit mildem Erstaunen auf etwas zeigen und sagen: „Das stand da letztes Mal aber noch nicht!“ Und es stimmt dann zuverlässig auch. Die Bautätigkeit ist immer noch enorm dort, nach all den Jahren des Riesenprojektes.
Da man als Hamburger allerdings immer, wenn man durch die Hafencity geht, irgendetwas kritisch anmerken kann oder muss, stellen wir diesmal fest, dass es viel zu wenig Eis dort zu kaufen gibt. Wie lange man dafür laufen muss! Durch insgesamt zu wenig Schatten! Nirgendwo Erfrischungen! Und dort, wo es dann doch endlich Eis gibt, wo man das rettende „Gelato“ finalmente sieht, kostet die Kugel dann 2,50. Das ist noch teurer als bei uns im sogenannten Szeneviertel.
Man könnte sich kurz über solche Preise ereifern. Man kann es aber auch kurzentschlossen lassen. Denn es ist Sonntag und es passt auch nicht zum touristischen Gefühl, sich allzu sehr aufzuregen. Langsam weitergehen, Eis lecken, alles veratmen. Fotos machen, „Guck mal“ sagen.
Und dann taucht bald die Elbphilharmonie an der nächsten Ecke auf und die Straßen und Szenen werden wieder voller und vertrauter, werden wieder zu unserem altbekannten Hamburg, daher auch zu unserem Alltag, und das Wochenende vergeht.
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Auf arte gesehen, der Film ist nur noch drei Tage verfügbar, halten Sie sich also ran, denn es lohnt sich: Die Braut trug schwarz von Truffaut aus dem Jahr 1968, mit Jeanne Moreau, Michel Bouquet, Charles Denner.
Eine eher abwegige Nebenbemerkung zum Film. Es kommt attraktive braune Ware vor, ein Tonbandgerät, ein kleiner Plattenspieler etc., und ich bekam beim Sehen Lust, richtiggehend Lust auf diese alten Geräte mit den großen Tasten und dem Sound der Zeit. Ein Nostalgieflash erster Klasse. Überhaupt Tasten, diese leider weitgehend verschwundenen Bedienelemente.
Truffaut mochte diesen Film später eher nicht sehr, lese ich. Ich dagegen war zufrieden. Das geht mir auch bei Chabrol so, habe ich neulich bei einem seiner Filme nachgelesen und gemerkt. Offensichtlich schätze ich Werke, welche die Urheber nicht so schätzen, was heißt das nun wieder.
Vielleicht, ich will es positiv sehen, bin ich einfach gut geeignet als kultureller Resteverwerter.
Danach noch eben gesehen, es ist kurz: Truffaut – Filme voller Liebe. Das sind zusammengeschnittene Interviewschnipsel mit recht beliebig arrangierten Kommentaren zu seinen Filmen. Wenn man die mag, dann ist es interessant, sonst ist es vollkommen entbehrlich.
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