Monday – Crying in my Latte

Ich habe am Wochenende viel Zeit auf YouTube verbracht und stundenlang Musik von damals angesehen. Es war gerade das entspannteste Chill-Verfahren, das mir spontan zur Verfügung stand, und das dabei ebenso mach- wie bezahlbar wirkte. Ich habe dabei aber auch noch anderes gefunden, nicht nur Songs. Etwa die Schweizer Sendung SRF Kultur Sternstunden. Die kannte ich nicht, da könnte ich mir aber noch einiges ansehen, denke ich.

Angefangen habe ich mit Sven Regener. Der hier über die Kunst und das Leben spricht, auch über das Verfassen von Romanen und Liedtexten, das Handwerk des Schreibens und den Kern und Sinn des Ganzen.

Das fand ich alles interessant. Ich habe mir manche Sätze sogar zweimal angehört, quasi maximale Eskalation.

Ein nachdenkender Mensch ist er, der Herr Regener, da höre ich dann gerne zu. Bei aller Tiefe der Gedanken war mir aber diese eine Gesprächsstelle besonders sympathisch, in der er der Schweiz scherzhaft „Schnee, Berge und solchen Kram“ attestierte. Woraufhin die Moderatorin etwas pikiert und als Schweizerin sichtlich getroffen anmerkte, dass Berge doch wohl kein Kram seien. Und er antwortete: „Doch, sehr großer Kram.“

Der Schriftzug "Liebe" ganz unten an einem sehr dreckigen Schaufenster

Ebenfalls aus dieser Reihe sah ich das Interview mit Ian McEwan über gelingendes Leben. Was ich für eine ausgesprochen schreckliche Formulierung halte, aber egal. In dem Gespräch ging es auch um seinen Roman „Lektionen“, den ich neulich erst gelesen und für gut befunden hatte.

Im Musikbereich habe ich unter anderem gesehen, dass die Sparks nach wie vor aktiv und vorne sind. Ihr fortgeschritten schräges Video mit der in Reclamgelb tanzenden Cate Blanchett habe ich vor zwei Jahren zwar komplett verpasst, es scheint mir aber hervorragend geeignet für einen Montagmorgen. An dem sich die Zielgruppe für die im Refrain genannte Beschäftigung bekanntlich immer wieder sprunghaft vergrößert: So many people are crying in their Latte.

Wenn man als Ausgleichsmaßnahme wieder Amüsement braucht, kann man einfach die zahlreichen Kommentare unter dem Clip lesen, auf dem Marktplatz der Meinungen wird dort vieles angeboten. Diesen Kommentaren entnahm ich auch das schöne Wort Reclamgelb und las außerdem mit Vergnügen, dass auf Konzerten der Band nun stets mehrere Frauen in diesem Outfit aus dem Video erscheinen und der Choreografie der Schauspielerin folgen.


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