I’m gonna sit and watch the waves

Zu meiner Verwunderung finde ich „Königliche Hoheit“ von Thomas Mann so interessant, dass es fast den ganzen anderen Medienkonsum verdrängt, das hätte ich bei seinen Werken nicht mehr vermutet.

Aber gut, währenddessen wurde bereits der „Tristan“ in der Audiothek serviert, man wird dort stetig weiter und auf Vorrat versorgt. Und gelesen wird diese Erzählung von Gert Westphal, schlechter wird es auch nicht gerade.

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Wir winken außerdem Brian Wilson. „Summer’s gone“ ist das letzte Lied vom letzten Beach-Boys-Studio-Album von und mit Brian Wilson, ein hervorragend passendes Endstück.

„Summer’s gone
I’m gonna sit and watch the waves
We laugh, we cry
We live, then die
And dream about our yesterday.”

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Davon abgesehen Unbeschreibliches im Familienalltag und dazwischen ein gewöhnlicher Bürotag in Hammerbrook mit dezenter Überlänge und zu vielen Meetings. Im Roman „Königliche Hoheit“ ist es in der Erziehung des Prinzen die höchste, schlimmste Strafe, wenn das Kindermädchen ihn traurig ansieht. Ich probiere das mit KollegInnen, es scheint aber nicht zu funktionieren. Sie werden es am Ende nicht einmal bemerkt haben. Ich werde erheblich an meiner Mimik arbeiten müssen, um diese Methode fortzusetzen.

Bürobauten am Südkanal in Hammerbrook, Smileys als Graffiti an den Fassaden

Zuhause sehe ich dann die Söhne traurig an, es gibt in ihrer Altersphase immer Grund dazu. Aber Problem: Die Söhne sehen mich nicht an.  In den Büchern ist doch vieles einfacher, als es sich im echten Leben darstellen lässt. Siehe auch Happy End etc.

Währenddessen versteht immerhin der gestern erwähnte Sohn mit dem Stochastik-Problem plötzlich alles. Und nicht nur das, er findet jetzt auch alles großartig, er begeistert sich auf einmal erheblich für das Fach, möchte Mathematiker werden und fängt spontan an, sich berufliche Szenarien vorzustellen, in denen er wunderliche Begabungen bis zum Exzess austoben kann.

Es bleibt allerdings vollkommen unerfindlich, woher er diese Neigung zur Übertreibung und die seltsam blühende Fantasie haben könnte.

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Ein Kommentar

  1. Ich erinnere mich noch gut, wie meine (heute erwachsene) Tochter eines Tages nach Hause kam und der festen Überzeugung war, dass sie BWL studieren will, weil sie irgendwas in Mathe begriffen hat. Dass sie eine ausgeprägte Dyskalkulie hatte, war ihr da völlig egal.
    Das Thema war übrigens nach zwei Wochen durch, zum Glück. Heute ist sie in einem Künstlerberuf sehr erfolgreich und hat einen Steuerberater. 🙂

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