Gestern erwähnte ich die Teuerung, die eskalierenden Preise im Supermarkt. Am Nachmittag sah ich dann auf einer frisch erworbenen Müslipackung die nahezu perfekt passende Bildergänzung dazu. Zwei Zeilen, über die beruflich textende Menschen womöglich lange nachgedacht haben. Ich kann mir das Brainstorming dazu in leider fast unangenehm deutlicher Stromberg-Qualität vorstellen:
Und alle Konsumentinnen so: „Yeah.“
Falls ich einmal dazu übergehen sollte, nur noch kürzere Artikel oder so etwas wie Tages-Haikus zu bloggen, ziehe ich mir dieses Bild einfach in den Header. Das schon einmal vormerken.
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Am Wochenende habe ich ansonsten viel Zeit mit Neugier und Lernen verbracht, Stunden um Stunden. An so einem Wochenende ist ja auch nicht viel dran, wie Ihnen vermutlich ebenfalls aufgefallen ist. Es ist in der Regel kürzer, als ein durchschnittlicher Kaninchenlochgang lang ist. Man interessiert sich am Sonnabendmorgen für irgendetwas und zack, ist es bereits Sonntagabend und man hat einiges von dem ganzen anderen Zeug, welches das Leben lästigerweise nahezu pausenlos bereithält, nicht gemacht und weiß auch schon, es wird sich rächen.
Es ging jedenfalls erneut um KI, ich bildete mich beflissen fort und immer weiter. Denn ich habe doch einen gewissen Ehrgeiz, mich dabei halbwegs auszukennen und dranzubleiben. Schon um auch bei den überaus einleuchtenden Gegenargumenten, von denen es immerhin etliche gibt, eher kundig zu sein als nur pauschal ablehnend. Was aber bei manchen Argumentationslinien auch legitim sein könnte, schon klar.
Jedenfalls stößt man, wenn man es sehen möchte und nicht konsequent und wie fast alle gerade ignoriert, bei vielen Ergebnissen der Standardmodelle schnell auf den Aspekt Bias, Verstetigung von Vorurteilen etc. Man kann es wirklich leicht selbst bestätigen, dass es so ist.
Dazu hörte ich eine Sendung im Deutschlandfunk, die das plausibel und einleuchtend darstellt: „Wie künstliche Intelligenz Rollenbilder zementiert.“
Eine innovative Technik, Disruption und alles, mit einer erzreaktionären, traditionstümelnden Wirkung. Es ist doch staunenswert.
Aber apropos Tradition. Die Kaltmamsell hat, einem uralten Ritual folgend, ihre Stadt wieder wegen des Oktoberfestes verlassen. Was mich dazu bringt, zumindest kurz zu notieren, dass dieses Fest hier auch immer weiter um sich greift. Und zwar in einer Plastikversion irgendwo zwischen Ramsch, Jugendzentrumparty und Karneval. Immer mehr Schaufenster zeigen auch in Hamburg nun Trachten, Dirndl etc., meist in billigsten Abklatschversionen, dazu etliche blauweiße Versatzstücke und Brezeln, Bierkrüge etc. Es ist ein wenig wie beim Schlagermove, am Ende lässt sich auch dieses Fest auf lediglich eine Handvoll Ausrüstungsgegenstände und eine handliche Dekokiste mit dem üblichen Klimbim reduzieren.
Siehe dazu auch Weihnachten, das man bald schon wieder aus dem Keller holen kann.
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Ein Update zum am Sonntag erst verlinkten Thema KI und Schule reiche ich zusätzlich nach. Denn der in Elternkreisen sicher weithin bekannte Lehrer Schmidt hat auch etwas gesagt, was erwartungsgemäß hörenswert ist, außerdem angenehm kurz.
Das Video hier als Link und nachfolgend eingebunden:
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Als Kölner musste ich mich von einem Bayern belehren lassen, dass es nicht „Blau-Weiß sondern „Weiß -Blau“ heißt.
Nur wegen:
„… dazu etliche blauweiße Versatzstücke“
Da möchte ich doch gleich streberhat aufzeigen und rufen: Ja, hier! Hier auch!
Oktoberfeste in der sauerländischen Provinz, veranstaltet von diversen Vereinen.
Bayrische Wochen im Gastof der Gemeinde mit weißblau, blauweiß, Weißwurst und wasweißich.
Um den Kreis zu ihrem zukünftigen Header zu schließen: Gleicher Inhalt, weniger Qualität. Oder mehr Verpackung, weniger Inhalt.
Aber zwischen Oktoberfest und Weihnachten haben die Konsumverantwortlichen ja noch Sankt Martin und Halloween gesetzt. Vor der Weihnachtsdeko werden also erst noch die Laternen und die Gespenster aus dem Keller geholt.
Ich hatte „Dekokisten“ wie „Trotzkisten“ gelesen und mich kurz gefragt, was für ein neuer ideologischer Mumpitz das jetzt schon wieder ist …
Gruß,
B.