Kultur & Cumbia

Der Tag beginnt damit, dass ich mir Karten für etwas mit Kultur kaufe, was ich wiederum in einem Blog gefunden habe. Nämlich erneut bei der so besonders zuverlässig liefernden Kaltmamsell, die hier auf die Tour von Katja Berlin hinwies, die ich sonst verpasst hätte. Am 16.12. in Hamburg, am 17.12. in Rostock, es bestehen noch Chancen.

Seltsam und erwähnenswert ist es aber doch, dass ich es fast verpasst hätte. Immer dann, wenn ich denke, jetzt habe ich mir alles so eingerichtet, dass ich keine Event-Ankündigung irgendeiner Art in dieser Stadt mehr verpassen kann, werde ich auf etwas hingewiesen, das dennoch durchgerutscht ist. Was meine alte These stützt, dass es seit den zersplitterten Internet-Zeiten so gut wie unmöglich ist, in dieser Hinsicht komplett informiert zu sein. Und wir also alle nur noch auf Zufälle und Ausschnitte reagieren.

Wie alle Beteiligten des Freundeskreises „Sogenannter Zufall“ nehme ich Zeichen aller Art tendenziell gerne einmal ernst und richte mich dann halb spielerisch auch danach. Wenn ich etwa herbeigeshuffelte Musik in einer Playlist höre, Musik, die ich noch gar nicht kenne, und dann nur Minuten später online einen Hinweis darauf sehe, dass die Gruppe, deren Songs da gerade in meinen Kopfhörern abgespielt wurden, und die ich gar nicht so schlecht fand, demnächst in Hamburg auftritt – also dann kann man den Kauf einer Karte zumindest kurz in Erwägung ziehen.

Auch wenn Latin in den meisten Ausprägungen nicht unbedingt mein Fall ist, jedenfalls nicht für länger anhaltenden Konsum. Aber den drei Herren von LO LAM, von der „Los Angeles League of Musicians“ in der Langform (Wikipedia-Link), bei ihren Instrumentalnummern zuzusehen, das könnte doch Spaß machen. Denke ich mir so. Cumbia oder Chicha sind dann die Genre-Schubladen, und warum soll man da nicht auch einmal hineinsehen.

Am 28. Januar um 21 Uhr spielen sie im Knust.

Hier kann man sehen, was die machen, und es hat doch etwas:

 

Ansonsten bin ich bei südlich anmutender Musik recht blank. An eine Entdeckung aus den Vorjahren kann ich aber noch einmal erinnern, die auch ein Zufallsfund war: Paté de Fuá (Wikipedia-Link).

Die sind nämlich mit diversen Stücken auf meinen Playlists geblieben, die mag ich. Hier etwa mit der Einladung zum Walzer:

Oder hier, noch etwas schwungvoller, mit Vamos a Morir:

Gut. Dann wollen wir heute unter Vortäuschung einer rhythmisch belebten Grundhaltung ins Wochenende gehen, wenn nicht tänzeln, und warum auch nicht.

Plötzlich lebhafte Erinnerungen an eine Tanzstunde mit der Herzdame vor vielen Jahren. In der sich ein Paar neben uns anlässlich einer Rumba dergestalt in die Haare geriet, dass sie erstens nie wieder in den Kurs kamen und zweitens bezweifelt werden darf, ob sie nach diesem Abend überhaupt noch zusammen waren.

Alles hat seine Risiken, auch die Musik und die Tänze aus den Ländern mit mehr Sonne.

Ein Grafitti an einer Hauswand, der bunte und sehr großer Schriftzug "Colors"

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3 Kommentare

  1. Jetzt war ich kurz freudig überrascht und aufgeregt, musste dann aber feststellen, dass ich mich doch nicht verguckt habe und der letzte Auftritt in Rostock ist und nicht in Berlin. Verständlich, wie man das durcheinanderwürfeln kann. Werde nicht spontan nach Rostock fahren, kann das dortige Literaturhaus aber nur empfehlen!

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