The same procedure

Kein Silvester ohne dieses Bild, eh klar. Die Erinnerung an eine norddeutsch-ausgelassene Silvesterparty in einem Hamburger Vorort, es ist bereits viele, viele Jahre her. Deutlich erkennt man die sogenannte Hanseaten-Ekstase in meinem Blick. Denn man muss gerade die süddeutschen und auch rheinländischen Leser gelegentlich daran erinnern: wir hier oben, wir sind gar nicht so. Wir können auch ganz anders.

Hanseaten-Ekstase

Gleicher Abend, einen Meter weiter: Die Herzdame, liebreizend wie immer.

Die Herzdame

Wir wünschen einen guten Rutsch und ein wundervolles Jahr 2016 – bewahren Sie unbedingt Haltung!

Bis nächstes Jahr. Ein Jahr, in dem – wenn alles klappt – mehr getanzt und mehr geschrieben wird. In diesem Jahr habe ich nur eine einzige Kurzgeschichte verfasst, das ist ein wenig dünn, ist es nicht? Es ist. Ich habe also gewissermaßen einen Vorsatz, das ist doch einmal etwas anderes, zu so etwas neige ich eigentlich gar nicht.

Ich werde dazu meinen oder unseren Alltag wiederum etwas umbauen müssen, das passt dann bald hoffentlich nett zur gerade komplett umgebauten Wohnung. Wobei es hier immer noch eher nach Baustelle als nach Wohnmagazin aussieht. Na, die Manuskriptseiten sehen auch noch eher nach Notizensammlung als nach Buch aus. Man schraubt so vor sich hin, hier wie da. Wie auch immer, es bleibt alles in Bewegung. Die Herzdame beginnt am ersten Werktag des Jahres einen neuen Job, Sohn II kommt im Sommer in die Schule, Sohn I schon in die dritte Klasse, Veränderungen alle paar Meter.

Und was auch immer dabei herauskommt: ich werde dann berichten.

 

Noch ein Dank

Weihnachtspost  kam noch von Brigitte D und von der Sanddorndiva, ich danke herzlich und hoffe wirklich, ich habe niemanden vergessen. Es war und ist hier wegen Wohnungsumbau etwas chaotisch, to say the least.

Weihnachten war aber auch wegen der Leserinnengeschenke für die Söhne wieder großartig, sie wissen das beide sehr zu schätzen. Wie in jedem Jahr lagen diese Geschenke auch diesmal wieder extra, damit dieser doch sehr besondere Umstand auch von den Kindern angemessen gewürdigt werden kann, diese Gaben gehen hier also nicht im Rauschen unter.

Gelesen, vorgelesen, gesehen, gehört im Dezember

Ich habe im Dezember bemerkenswert wenig gelesen, das liegt an der Rubrik „Gesehen“ und erklärt sich also weiter unten.

Alex Capus: Léon und Louise

Ich bin noch gar nicht allzu weit gekommen, die Fluffigkeit seines Schreibstils kann ich dennoch schon wieder preisen. Und ich meine das durchaus als Kompliment.

Kilian Kleinschmidt: Weil es um die Menschen geht

Da gab es neulich ein viel beachtetes Interview mit Kilian Kleinschmidt, dem ehemaligen Leiter eines gigantischen Flüchtlingscamps. Ich habe mir daraufhin auch sein Buch besorgt und durchgelesen. Er erzählt darin von seinem Leben als Katastrophenhelfer im Auftrag der UNO, weiß Gott kein gewöhnlicher Karriereweg. Nur Chuck Norrris und Kilian Kleinschmidt konnten diesen Weg genau so gehen, wie er nicht müde wird zu betonen, wenn auch ganz ohne Erwähnung des Schauspielers. Von der kaum zu überlesenden Machohaftigkeit abgesehen (die im Buch allerdings auch erklärt wird, so unreflektiert ist es nun auch wieder nicht), gibt es interessante Hintergründe zu den Themen Flucht, Verfolgung, Krieg und Nothilfe, es handelt sich natürlich um Erfahrungen, die man sich als gewöhnlicher Schreibtischmensch kaum vorstellen kann. Es sind viele Absätze enthalten, die wirklich erhellend sind, und die man sicher auch mit Gewinn lesen wird, wenn man in irgendeiner Form hier mit Geflüchteten zu tun hat.

Vorgelesen

Was im Dezember vorgelesen wurde, kam schon in den Weihnachtsmedien vor. Die waren zwar nicht ganz vollständig, aber was fehlte, wird einfach im nächsten Jahr im Dezember ergänzt, das ist ja auch quasi gleich. Bis dahin aber Pause von Weihnachten. Was gab es noch?

Tjibbe Veldkamp & Kees de Boer (Illustrationen): Bert und Bart retten die Welt – aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf

Ein großartiges Buch. Über zwei Jungs, die der Mutter nicht lieb genug sind, was man aber verstehen muss, da sie gerade vor größeren Aufgaben stehen, immerhin ist die Welt mit Schusswaffen vor einer Alieninvasion zu retten. Was die Mutter selbstredend nicht recht versteht, sie ist zu erwachsen und auch zu lieb, sie ist sogar so lieb, dass sie Schmetterlinge als Haustiere hält, es ist kaum auszuhalten. Es gibt sehr amüsante Ideen im Buch, die man als Elternteil ganz hervorragend klauen kann. Der Gedanke etwa, dass nicht ausreichend liebe Jungs zum Beweis ihrer freundlichen Gesinnung Bäume umarmen und knuddeln müssen, bevor sie wieder ihre Waffen zum Spielen bekommen – die Söhne kriegen sich vor Gruseln gar nicht wieder ein. Auch die Variante, dass nicht zureichend liebe Kinder zur inneren Befriedung unbedingt Elfenbilder malen müsen – ganz großartig. Im Buch malt einer der Jungs dann ein Meisterwerk mit dem Titel “Die Rache der Zombie-Elfen”, darüber lachen die Söhne immer noch. Wir empfehlen das Buch also wirklich einigermaßen dringend. Wobei ich beim Vorlesen Bert und Bart gegen die Vornamen der Söhne eingetauscht und aus der Mutter die Herzdame gemacht habe, das hat zum Spaß natürlich erheblich beigetragen.

Gesehen

Downton Abbey

Selten genug, dass ich eine Serie sehe, hier bin ich immerhin schon bei der zweiten Staffel. Die rauschend positiven Kritiken kann ich zwar nicht ganz nachvollziehen, ich finde die Story doch eher auf Groschenromanninveau, besonders wenn es um die ach so intrigante Dienerschaft geht, meine Güte. Aber ich bin sehr begeisterter Ausstattungsgucker, ich mag die Möbel und die Mode und die Autos, das ist alles ganz hinreißend. Hinreißend ist auch Michelle Dockery als Lady Mary und wunderbar sind etliche andere Hauptfiguren, etwa die umwerfende Großmutter oder der Butler. Wie überhaupt alle seltsam gut spielen, nach ein paar Folgen wundert man sich – da muss doch mal einer etwas abfallen, vergleichsweise gekünstelt wirken, weniger überzeugen? Aber das zieht sich tatsächlich durch, ich finde die Serie bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend besetzt. Und es sind noch etliche Folgen übrig, wie nett. Das könnte sich allerdings negativ auf den Buchkonsum im Januar auswirken. Schlimm.

Hotel Transsilvanien Teil 2

Schon im November im Kino gesehen. Teil I kannten wir nicht, das machte aber nichts. Ein sehr schneller Film, mir sind diese modernen Kinderfilme alle zu schnell, aber das fällt natürlich unter Krückstockgefuchtel, das ist egal, ich bin ja nicht die Zielgruppe. Die Tochter von Graf Dracula heiratet einen Menschen und bekommt einen Sohn, von dem man nicht recht weiß, ob er ein Vampir oder doch leider nur ein Mensch ist. Der Großvater hofft selbstredend auf Vampirnachwuchs, aber die Zähne sehen nicht richtig aus und fliegen kann das Kind auch nicht …

Sohn I: “Ich fand den Film genial. Zu gruselig war er auch nicht, das ist ja alles nur gezeichnet. Für Kinder ab sechs Jahren müsste das schon gehen. Der Film ist mehr lustig als gruselig.”

Sohn II: “Ich fand den Film prima. Und ich möchte mich bei meinen Eltern bedanken, dass sie uns ins Kino eingeladen haben und dass es Popcorn gab.” [Die Söhne spielen zur Zeit gelegentlich ausgesucht höfliches Verhalten, das Spiel hat faszinierende Folgen.]

SOS – Ein spannender Sommer

Noch ein Kinderfilm, den haben wir auf DVD gesehen, der Film ist schon etwas älter. Etwas mehr zum Film gibt es hier. Das ist ein sich angenehm langsam entwickelnder Krimi, der Film eignet sich gut auch für kleinere Kinder, die das Genre Krimi noch nicht kennen. Auch die Spannung passt schon für Kleinere. Sehr beeindruckend dürfte für deutsche Helikoptereltern die Freiheit der Kinder in den norwegischen Fjorden sein, die Söhne hier waren davon jedenfalls sehr angetan: “Die fahren da den ganzen Tag mit dem Boot herum! Alleine! Irgendwohin!”

Gehört

Ich habe im Dezember dauernd Sachen gehört, zu denen es leider keine schicken Videos auf Youtube gibt, das ist auch schlimm. Hier immerhin die Resterampe:

Gisbert zu Knyphausen: Kräne

Den Herrn haben wir bei dem Release-Konzert zu “Unter meinem Bett” (Sohn I schrieb hier über die CD) live gesehen, dann habe ich hinterher noch etwas weiter seine Sachen gehört und die Kräne ziemlich schön gefunden.

Und daraufhin liefen hier wieder ein paar mehr deutschsprachige Titel, und wenn so etwas läuft, dann will immer jemand “Rosalinde” hören. Weil die ganze Familie da den Text kann, weil wir das völlig enthemmt alle mitsingen.Warum auch immer, das weiß gar keiner mehr so ganz genau. Es war auf jeden Fall einmal das Lieblingsstück von Sohn II und lief deswegen tagelang immer wieder und wieder. Wie auch immer, das ist hier seit Jahren im Standardrepertoire.

Johannes und Eckart Strate: Rosalinde

“The Notting Hillbillies”: Your own sweet ways

Von der Gruppe hatte ich bis vor kurzer Zeit noch nie gehört, da spielt allerdings ein gewisser Mark Knopfler eine Rolle, der Name kommt einem doch irgendwie bekannt vor. Ein schönes Winterlied. Also musikalisch, auf den Text habe ich noch gar nicht geachtet. Man kommt ja zu nix.

Sarah Vaughan: Misty

Das ist schön, dass sie hier vor dem Song etwas spricht, denn dann merkt man noch einmal dieses Whow, das man unweigerlich denkt, wenn sie die erste Zeile singt.

Fiona Apple: Why try to change me now

Das Stück ist gar nicht speziell für sie geschrieben worden. Erstaunlich.

Ana Moura: A case of you

Von Zeit zu Zeit höre ich Fado gern – wobei das hier kein Fado ist. Aber doch unverkennbar eine Fado-Sängerin. Das Lied ist übrigens von Joni Mitchell.

Das kann man natürlich mit dem Original vergleichen:

Oder man vergleicht mit Diana Krall. Youtube ist super, aber das sagte ich womöglich schon einmal irgendwann.

Frohe Weihnachten!

Das Artikelbild kann in diesem Jahr natürlich gar nichts anderes zeigen als den bewusst weihnachtsrot gewählten Gips von Sohn II, der hier eindrucksvoll vorführt, dass man sich in jedem Zustand irgendwie sinnvoll einbringen kann.

Sohn II hält Kerze

Machen Sie es sich schön, seien Sie nett zueinander und zum Rest der Welt!

Weihnachtsmedien

Es gibt auch ein Lied, das ich zu dieser Jahreszeit hier nur für mich laufen lasse. Das hat mit der familiären Weihnachtsseligkeit und der alles durchdringenden Marzipansüße des Dezembers nichts zu tun, da geht es um etwas ganz anders – wohl aber geht es auch um Weihnachten. Es ist das Lied zum 24. Dezember vom hochgeschätzten Manfred Maurenbrecher. Man kann es ganz hervorragend abends hören, wenn die Kinder längst im Bett sind und von Schnee und Geschenken träumen. Wenn man als Vater bei Durchsicht der E-Mails zur Erkenntnis kommt, dass das Problemvolumen des Jahres wider Erwarten noch längst nicht aufgebraucht ist. Ein Lied, um auf die allgemeine Chancenlosigkeit und auf das Weitermachen und das “Stets bemüht” und das immerwährende Dennoch im Alltag anzustoßen. Und natürlich darauf, dass alles eine Geschichte ist.

Bei uns ist am ersten Urlaubstag ein Heizkörper von der Wand gefallen, am zweiten hat sich Sohn II einen Arm gebrochen. Zwischen den Jahren bauen wir die ganze Wohnung um, eine Wahnsinnstat mit ehrgeizigem Zeitplan nur begrenzter Aussicht auf Gelingen. Aber allgemein oder speziell: Am Ende der Nacht wird es doch wieder hell.

Und wenn man das zweimal oder dreimal gehört hat, dann geht auch wieder Frosty the snowman. Und all das andere Zeug.

Sankt Georg hilft: Zum Beispiel Markus von den Kirchenübernachtungen

Ich bin Markus Merz, seit 1985 wohne ich in Sankt Georg. Beruflich mache ich alles Mögliche, Texte, Fotos, Computer, Internet, Marktforschung, Marketing.  Zurzeit bin ich Koordinator für Notübernachtungen in der evangelischen Kirche Hamburg Sankt Georg/Borgfelde.

Markus Merz

Wir haben hier eine Kirche in Sichtweite vom Hauptbahnhof. Die Kirche ist nicht besonders gastlich, aber durch den Standortvorteil ist sie besonders gut geeignet für z.B. Flüchtlingsfamilien, die kurzfristig bleiben, sehr früh wieder aufstehen und früh einen Zug bekommen müssen. Und die Kirche ist immerhin beheizt. Das ist natürlich auch so eine Sache, wärmer als sechzehn Grad wird es hier drin nicht. Es ist eben ein riesiges Kirchenschiff. Aber es ist immerhin trocken, es ist halbwegs warm, es ist geschützt, man kann liegen. Und es ist ein relativ sicherer Raum.

Wir bieten Notübernachtungen, wir haben Matten auf dem Boden, Decken und heißen Tee. Und von den Helfern am Hauptbahnhof bekommen wir hier auch noch Versorgung, ein, zwei Kisten mit Sandwiches oder so. Das klappt manchmal, manchmal auch nicht. Wenn es gut läuft, werden die Flüchtlinge schon am Bahnhof erstversorgt, bevor sie hier herkommen. So sollte es jedenfalls sein.

Wir hatten hier in den letzten Wochen bis zu 75 Menschen pro Nacht.  Wenn es geht, nehmen wir Familien auf, mit Einzelreisenden wird alles wesentlich wuseliger im Kirchenschiff. Die größte Familie, die wir hatten, waren 28 Personen, eine komplette Sippe, die hier als gekapselte soziale Einheit ankamen. Aus Afghanistan oder Syrien. Ich weiß es gar nicht genau, wir haben auch nicht so viel Kontakt, mit vielen kann man nicht reden, da fehlen die Sprachkenntnisse auf beiden Seiten. Die Leute sind aber froh, wenn sie hier herkommen, wenn sie sich hinsetzen können, wenn sie etwas zur Ruhe kommen können. Sie sind froh, wenn wir ihnen Ruhe geben, Und der Punkt ist eben, wir sind keine sozialen Ansprechpartner oder Kellner, wir sind Helfer.  Wir fragen nicht ab, was sie wollen, wir bieten an, was wir haben. Wir versuchen, ihnen trotz der Situation ihre Würde zu lassen. Und wenn sie müde sind, dann gehen sie schlafen, meistens sehr schnell. Dann sitzen wir hier und passen auf. Wir betreiben sozusagen eine kleine Pension.

Teekannen

Wir haben 38 Leute auf stand-by. Je nach Motivation machen die eine Abendschicht,  eine Nachtschicht, eine Frühschicht. Bei voller Besetzung haben wir in der Abendschicht drei Leute, in der Nachtschicht zwei und in der Frühschicht drei bis vier. Im Moment sind wir auf Bereitschaft, die Flüchtlingszahlen haben stark abgenommen. Wir können die Kirche aber innerhalb einer halben Stunde bereitstellen, falls es erforderlich wird, und damit muss man rechnen. Man würde dann eine spontane Nacht mit zwei oder drei erfahrenen Helfern schaffen. Die Kirche ist komplex, man muss etwas Ahnung vom Gebäude haben. Die Technik hier erfordert Wissen, die Heizung, das Licht, die Küche etc.

Ich bin Koordinator, d.h. ich stimme mich mit dem Mitarbeiterkreis der Gemeinde und mit dem Hauptbahnhof ab . Ich helfe auch bei der Welcome-Soup und bringe häufig die Töpfe mit Suppe zum Bahnhof, dadurch kriege ich da die aktuelle Entwicklung ohnehin mit.

Schild Minztee

Man kann die weitere Entwicklung im Grunde nicht absehen, es ist wie an der Börse: wir gucken immer auf Zahlen, die sich schon entwickelt haben. Ich versuche aber auch nach vorne zu gucken, ich sehe mir die Zahlen von UNHCR an, ich versuche, etwas für Hamburg zu prognostizieren. Was sich irgendwann ereignen könnte. Aber das ist alles nur Theorie, reine Spekulation.  Es gab Nächte, da tauchten nachts um eins am Bahnhof noch hundertfünfzig Leute auf, es gibt auch Nächte, da taucht keiner auf.

Meine Projektkoordination läuft komplett über das Handy, das ist überhaupt mein erstes Projekt, das ich nur über Handy abwickele. Ich hab jetzt zwei Handys, eines ist nur zum Telefonieren, das andere für den ganzen Rest, Termine, Kalender, Mails etc. Ich habe mir Mailgruppen eingerichtet, viel läuft auch über Whatsapp und sehr viel über Facebook. Facebook ist eigentlich DAS Informationsmedium in der Willkommenskultur. Allein in Hamburg gibt es da über 25 Gruppen, die sich mit dem Thema beschäftigen, von Internetzeug bis Kleiderkammer. Alles mehr oder weniger erfolgreich, weil das Tool so geeignet nicht ist. Aber es haben eben alle.

Kirchenschiff

Ich mache das hier, weil ich eben so bin. Ich sehe ja die Nachrichten. Ich bin in gewissem Sinne auch patriotisch, gerade in Bezug auf meinen Stadtteil. Sankt Georg kann das, Sankt Georg schluckt das, Sankt Georg verarbeitet das. Das ist hier so, das wollen wir so.

Hier war früher ein Stadttor, ein paar Meter weiter, das war abends zu. In Sankt Georg waren dann die, die nicht mehr reinkamen, man muss auch die Historie im Sinn haben. Es war hier immer ein Stadtteil der Aufnahme und der Versorgung, wie auch Sankt Pauli. Und hier landen heute noch Menschen, die versorgt werden müssen.

Schild "Bitte bedienen Sie sich"

Für die Hilfsinitiativen hier im kleinen Bahnhofsviertel kann man weiterhin spenden. Für die Suppe, die den Geflüchteten am Bahnhof gereicht wird, für so elementar Wichtiges wie Trinkwasser und heißen Tee, für die Nachtquartiere, für etwas Hilfe auf dem Weg. Spendenbescheinigung auf Wunsch möglich! Vielen Dank.

 

Fremdgebloggt

Ich habe drüben beim Familienbetrieb im Adventskalender etwas über Erdmöbel geschrieben, die vermutlich einzige deutsche Band mit vernünftiger Weihnachtsmusik. Und ich werde daher den Rest des Tages schon wieder mit einem gewissen Ohrwurm verbringen, was soll man machen. Das könnte Ihnen natürlich nach der Lektüre auch so passieren, Sie sind gewarnt. Aber das Lied ist einfach zu und zu schön.

Bitte hier entlang: Ding ding ding dong.

Weihnachtsmedien

In der Vorweihnachtszeit läuft bei uns regelmäßig ein Video der norwegischen Gruppe Katzenjammer. Es ist ein betont süßes Weihnachtslied, von dem keiner hier auch nur ein Wort versteht, die Melodie ist aber sehr nett, man möchte sich mit solchen Klängen gerne abends zudecken. Außerdem ist im Video ein echter Prinz zu sehen, das hat man nicht jeden Tag. Ein Prinz, der etwas bemüht ein paar Akkorde auf der Gitarre zustande bringt, zumindest sieht es sehr bemüht aus. Jedesmal die Frage: “Ist der Prinz wirklich echt?” “Ja, der ist echt.”

Und da ein, zwei männliche Familienmitglieder hier außerdem eine gewisse Schwäche für eine der Sängerinnen haben (hach), gehört dieser Clip mit dem norwegischen Lied zum weihnachtlichen Standardprogramm.

Weil Youtube immer für Klickreisen gut ist, gehen wir danach noch weiter zu einer sehr respektablen Version vom “Fairytale of New York”, aufgenommen von Katzenjammer und Ben Caplan. Doch, die Version ist sehr in Ordnung, wenn auch die Originlaversion natürlich so etwas wie ein Heiligtum ist.

Wobei die Originalversion von The Pogues auch bei den Söhnen sehr gut ankommt, seit Jahren schon. Und wenn man bei der Gelegenheit schon über The Pogues spricht, dann kann man ja mal nachsehen, was man da noch so findet. Das war ja eine moderne Truppe, die mit Traditionen gespielt hat, das hört man beim Fairytale of New York ganz deutlich. Man hört und sieht es auch beim gemeinsamen Auftritt mit The Dubliners, bei dem besonders der Einsatz der Flöte die Jungs immer wieder fasziniert. Das ist doch etwas ganz anderes als das dämliche Blockflötengedudel im Freundeskreis. Das geht richtig ab.

Sohn I fiel dann bei diesem Clip auf, dass der Sänger der Dubliners, Ronnie Drew in dem Fall, markant aussieht und auch singt, und das passt dann wieder ganz gut zu, na wem wohl, genau: Ben Caplan. Und deswegen sehen wir uns Ron noch einmal etwas genauer an und denken über Typen und Stimmen und die Geschichte des Vollbarts in der Musik nach. ZZ Top! Worauf man alles kommen kann! Ceterum censeo: Youtube ist super.

Noch einmal Dank …

… ich kann allerdings gar nicht sagen, worum es geht. Sohn II hat nämlich einen siebten Sinn dafür entwickelt, welche Artikel hier in diesem Sinne für ihn und seinen Bruder interessant sein könnten. Außerdem kann er natürlich mittlerweile selbständig das Blog im Browser aufrufen, ich kann also Geschenke hier jetzt nicht mehr ausdrücklich benennen. So ist das, wenn sie größer werden.

Ganz herzlichen Dank jedenfalls für die Sendungen an Carola, Thomas und Rochus (okay, ich sehe mir das dann auch einmal an)! Wir freuen uns sehr über die Post, das ist ganz großartig.