Dieser Artikel wird freundlicherweise gesponsored, daher wird er hier auch als WERBUNG deklariert.
Und für dieses Sponsoring gibt es eine äußerst nette Erklärung, die ganz wunderbar zu der ebenso alten wie immer noch schönen Regel passt, dass Blogs wie Schaufenster sind. Da legt man rein, was man hat, Texte, Kolumnen, Bilder, Ideen, Formate, was auch immer – und manchmal, mit etwas Glück, kommt jemand vorbei, der das kauft. Das ist mir im Laufe der Jahre mehrfach passiert, ich finde es immer noch großartig. Viel eleganter kann Akquise nicht laufen.
Wie hin und wieder bereits bemerkt wurde, trägt die Herzdame beim Backen in der Regel geradezu irritierend schöne Kleider. Das waren meist welche von King Louie, weil die Marke nun einmal ihren halben Kleiderschrank füllt. Diese Kleider im Vintage-Look passen hervorragend zum Lindy-Hop und zum Balboa, und da die Herzdame tendenziell immer öfter tanzt, besteht da ein gewisser Bedarf an Ausrüstung. Sie sind aber nicht so vintage, dass man sie nicht auch im Büro tragen könnte. Wir hatten tatsächlich schon ein paar mal daran gedacht, die Firma anzuschreiben, wir sind dann aber nie dazu gekommen. Mussten wir auch gar nicht, denn nun haben sie uns angeschrieben, weil aus dem Blog doch einige dort im Shop gelandet sind, obwohl wir die Marke gar nicht so prominent genannt haben. Es folgten zwei, drei nette Mails und zack, diese Ausgabe der Backkolumne hat wieder einmal einen Sponsor – und zwar genau den, den wir wollten. Wir freuen uns sehr. Und nun zur Torte.
Es ist, da kann man gleich den höchst erwartbaren Kommentaren vorbeugen, so etwas wie eine Glaubensfrage, ob Dosenmandarinen etwas im Kuchen zu suchen haben oder nicht. Ich aber glaube an Dosenmandarinen, mehr Diskussion dazu brauchen wir also gar nicht. That was easy!
Es gibt also Käsesahnetorte, und zwar nach einem für Eltern optimierten Rezept, denn weiter unten folgt ein Schritt, der nur für Menschen mit Kindern Sinn ergibt. Das bezieht sich auf die Art der Zubereitung, nicht auf die Zutaten. Die sind immer wie folgt, ob mit oder ohne Kinder in der Küche:
Für den Boden:
3 Eier
150 g Zucker
150 g Mehl
3 Pk Vanillezucker
1 TL Backpulver
Für die Käsesahne:
500g Quark
125 g Zucker
375 ml Sahne
1 Dose Mandarinen
4 TL von diesem Zeug (San-apart), das ist nun kein werbender Link, ich weiß nur nicht, wie das sonst heißt – alternativ nimmt man 1 Pk Gelatine weiß
Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Eine Springform einfetten und dünn mit Mehl bestäuben. Die Eier mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren.
Mehl und Backpulver mischen, drüber sieben und unterheben. Den Teig in die Springform füllen und 10 bis 20 Minuten auf der mittleren Schiene backen.
Die Figur rechts hat mit den Eiern gar nichts zu tun. Wenn man Kinder hat, muss man auch mit sinnlosen Kombinationen im Dekobereich klarkommen können.
Wobei es übrigens gar nicht so einfach ist, hier Fotos ohne Kinder hinzubekommen. Die meisten Bilder sehen so aus:
Während der Boden abkühlt, die Mandarinen abtropfen lassen, dann die Sahnefüllung anrühren.
Und zwar wie folgt:
Den Quark mit Zucker schaumig rühren oder rühren lassen.
Wenn man dieses San-apart-Zeug hat, schlägt man die kalte Sahne eine halbe Minute auf, gibt dann 4 TL San-apart dazu und schlägt sie dann bis zur gewünschten Festigkeit. Anschließend die Sahne unter die Quarkmischung heben.
Gelatinevariante: Wenn man das seltsame Sahnesteifzeug nicht hat, schlägt man die Sahne steif und zieht sie unter die Quarkmischung. Dann die Gelatine quellen lassen, auflösen und auch unterrühren.
Für Bilder dieser Art, um mal etwas Making-Of unterzubringen, hänge ich übrigens etwas aus dem Dachfenster, so groß ist die Küche gar nicht, dass diese Bilder einfach wären. Ich hänge rückwärtig in der Frischluft – und wenn ich mich etwas nach draußen drehe, sehe ich auf diese Art auch einmal die Stiefmüttchern in der Dachrinne. Wie auch immer die da hinkommen, egal.
Bei beiden Varianten jetzt die Mandarinen vorsichtig unterheben – wenn man keine Kinder hat. Sonst erst einmal ohne Mandarinen weiter im Text.
Den abgekühlten Boden horizontal und mittig halbieren, so dass man zwei Böden bekommt, also einen Boden und einen Deckel (man sieht es dem Satz nicht an, aber alleine über diese schöne und präzise Formulierung haben die Herzdame und ich lebhaft und lange gestritten, bis sie endlich einen sinnvollen und allgemein verständlichen Satz ergab. Wir sollten definitiv keine Texte gemeinsam verfassen, das ist nicht gut für die Beziehung.)
Um den unteren Boden einen Tortenring dengeln. (Das ist womöglich etwas nordostwestfälisch und rustikal formuliert, aber die Herzdame steht immer noch neben mir und diktiert, was soll ich machen. Es wird also gedengelt.) Dann die Quarkmasse auf dem Boden verstreichen.
Wenn man Kinder hat, können diese jetzt die Mandarinen liebevoll einzeln darin versenken, das ist bei den Söhnen quasi der Hauptspaß bei diesem Rezept. Wenn man keine Kinder hat, sind die Mandarinen schon drin, das ist sehr vernünftig und erwachsen.
Dann den Deckel vorsichtig aufsetzen und die Torte kaltstellen. Setzt man den Deckel nicht vorsichtig auf, sondern so energisch wie ein etwa achtjähriges Kind, dann wird die Torte womöglich schief. Siehe Bildbeweis.
Wenn die Masse erstarrt ist, den Ring abnehmen und den Deckel mit Puderzucker bestäuben. Zack, fertig ist die Torte, das ist im Grunde sehr einfach.
Wir weisen, wie oben angekündigt, empfehlend auf den Shop von King Louie hin.
Und hier zum Schluss noch ein Tortendekorationsvorschlag von Sohn II. Die anderen Familienmitglieder waren nicht überzeugt, aber wer wird Geschmacksfragen debattieren, siehe auch Dosenmandarinen.
Großartig!
Sehr schön!
(Und hier noch eine kleine Regionalulferei: Neulich bei der Meierei Horst. Die machen ja einen fantastischen Quark nach altem Verfahren. Die Geschäftsführerin sagt, mit dem funktionieren die Käsetortenrezepte ihrer Oma wieder, man braucht keine Stärke oder Gelatine oder andere Sachen. Ich weiß nicht, ob sich das auch auf diese Torte zutrifft, stelle aber gern mal einen Kontakt zum Austausch von Rezepten und Bezugsquellen her.)
super, das alles, dankeschön!
Sehr, sehr schön, das alles. Torte, Kleid, Stiefmütterchen, Beschreibungen. Okay, das mit den Dosenmandarinen hab‘ ich nicht verstanden, ich finde ja nicht, dass diese Dinger eine Daseinsberechtigung haben, schon gar nicht in der besten aller Torten, aber chacun à son goût, macht ruhig. Eine Frage hab‘ ich allerdings noch: Wie kriegt die Herzdame den Boden so schön sauber und ordentlich durchgeschnitten? Bei mir ist das immer der Schweissausbruchmoment, es endet alles in Krümelei und am Ende gibt’s halt ’ne Torte ohne Deckel, braucht man ja auch nicht zwingend, aber neugierig wär‘ ich schon.
Alles klasse!
(Von den Dosenmandarinen wollen wir ja nicht reden…)
Vielen, vielen Dank!
@Kiki: Ähm, ich nehme einfach ein langes, scharfes & spitzes Messer und säbel einmal rundum. Fertig 😉
Allerdings hat es bei mir anfangs auch nicht geklappt. Der Teig war nach dem Ursprungsrezept immer zu dünn. Mit 1/2 mal soviel (also wie im Rezept oben) hat es dann geklappt. Und ich versuche auch gar nicht erst einen dicken Boden und dünnen Deckel zu schneiden, sondern immer genau mittig. Es gibt ja auch so Bindfadentricks, aber mir reicht das scharfe Messer.
Also zusammengefasst:
– ausreichend Teig
– scharfes Messer
– mittig schneiden
Viel Erfolg!
Ahhh, lecker und in diesen Kuchen gehören Dosenmandarinen, finde ich. Nur die machen die ganze Veranstaltung so lecker saftig. Niemand in ganz Deutschland backt derart anmutig wie die Herzdame!
Für Kuchenboden-Durchschneide-Legastheniker gibt es übrigens entsprechende „Geräte“ (bin weder mit WMF noch Kaiser verwandt oder verschwägert und dies ist auch kein Werbelink), z. B. dieses hier: http://www.wmf.com/de/tortenbodenschneider-patisserie.html
Wunderbar! Der Artikel, der Kuchen, die Herzdame und ihr Kleid. Wenn sie jetzt noch lächeln täte…. 😉
Irgendwas ist immer.
Eine Frage habe ich noch: Die Backform innen oder außen fetten und mit Mehl bestäuben? Oder beides?
Ha! Eine völlig berechtigte, kluge Frage, hier wird noch mitgedacht. Die fachliche Antwort überlasse ich natürlich der Herzdame.
OMG. Ich liebe King Louie. Gut die Hälfte meines Kleiderschrankes ist von King Louie. Und jetzt sehe ich dieses Kleid und es ist grün und ich muss es kaufen.
So einfach funktioniert Werbung. Es ist quasi ein Graus.
(Das ist eine Back-Kolumne? Sehe keinen Kuchen, ich sehe nur diese Frau und dieses Kleid <3)
Schließe mich der dasNuf an…
Muss jetzt an die Straße singen fürs Grüne Kleid ;)…
Dito. Der King Louie-Link ist geradezu bösartig.
Danke, ich habe grad Tränen gelacht.
<3
Super, scharfes Messer hab’ ich wohl, aber das Geheimnis scheint wohl „mehr Teig“ zu sein – vielen Dank! <3
Nachtrag an Marion: „Kuchenboden-Durchschneide-Legastheniker“ ist sehr treffend, danke! Und das Gerät sieht ziemlich nach Mafiazubehör aus … da kann man dann auch eine E-Gitarrensaite nehmen, gute Idee. 😀
Grandios!
Wunderschön! Also der Kuchen und die Dame. Was für ein Glückspilz, der beides zu Hause hat.
Übrigens ist San-apart nix anderes als Sahnesteif, nur von einer anderen Firma. 😉
Ich hab jetzt nicht alle Kommentare gelesen (und nehme an, es ging auch um Mandarinen, ist aber auch egal, bei welchen Modestrecken geht es sonst überhaupt um das Essen der Models?), aber falls @eKiki s Frage noch erweiternd beantwortet werden darf: Draht oder Faden geht auch.
Ich bin aber nicht sicher, ob das wirklich einfacher ist als die Technik mit dem (großen, scharfen) Messer (wenn vorhanden: Schwert aus valyrischem Stahl) nehmen.
Deckel kann man notfalls auch mit Sahne wieder kleben. Oder mit Schokoguss, bei anderen Torten. Schokoguss in die Fugen kippen, dann hast man gleich Boden / Deckel mit Crunchy.
(Und jetzt stellt Euch bitte den vorigen Kommentar ohne verrutschte Klammern und ohne Tippfehler vor. Naja.)
Und bei Draht nimmt man dann so einen klassischen Würgedraht aus dem Nahkampfbedarf?
Die Schneideaktion mit einem Faden ist simpel, schnell und funktioniert bei einem abgekühlten Kuchen perfekt: den Kuchen-Rand (waagrecht und mittig) mit einem Messer ca. 1cm tief einschneiden, dann in die Ritze ringsum Nähseide einlegen, Anfang und Ende des Fadens überkreuzen und mit Gefühl die Fadenenden auseinanderziehen. Fertig.
ich mcgyverte kürzlich perfekte bodenhälfen mit hilfe eines abstandshalters, auf dem ich das messer legte, und dann den kuchenboden drehte. das messer blieb immer gerade liegen und ergab so den perfekten schnitt (wenn man kuchendeckeln vorbeugen möchte, die an der einen seite 3cm und an der anderen 3mm dick sind). der abstandshalter war in meinem fall ein austernmesserschaft, aber ich würde da nicht diskriminieren wollen. ein bauklotz geht bestimmt auch.
@buddenbohm aber nicht die dicken Ketten wie beim Nunchaku nehmen, oder Ankerketten oder was Ihr da am Bahnhof und Hafen so nehmt. Eher was feineres.
Also ich schneide solchen Boden ja mit stinknormalem Nähgarn. Faden lang genug abschneiden (ca. Durchmesser Kuchen und etwa 15 cm zusätzlich. Dann einmal (hinten anfangen und in der gewünschten Höhe) um den Boden legen. Die beiden Fadenenden vorne überkreuzen, stramm ziehen und dann einfach gleichmäßig an den Fadenenden ziehen. Geht einwandfrei und teilt den Boden perfekt ohne große Krümelei.
Aber sie lächelt doch, einmal nur so hübsch mit den Augen und das andere Mal den Blondschopf an.
Das Kleid! Die Torte! Lecker.
Ich bin wie immer nur wegen dem Kleid hier. Aber das Backwerk sieht auch interessant aus. Wer ne Bandsäge daheim hat, kriegt das mit dem Boden übrigens auch gut hin.
„so etwas wie eine Glaubensfrage, ob Dosenmandarinen etwas im Kuchen zu suchen haben oder nicht. Ich aber glaube an Dosenmandarinen, mehr Diskussion dazu brauchen wir also gar nicht. That was easy!“ muaaaahahahaaa! Wie witzig!!! Und Mandarinen versenken. Herrlich! Köstlich geschrieben!
auch wenn verspätet, muß meine Meinung dazu noch raus:
Lieblingscooperation auf einem Blog – wenn das keine runde Sache ist, weiß ich auch nicht. Ich freue mich auf mehr Kuchen-Kleider!
Danke 🙂 (Das war allerdings eine erst einmal nur einmalige Kooperation)
Lecker ist so ein Kuchen. Aber damit er nicht so eine „Kalorienbombe“ ist, nehme ist nur 200g Sahne und 2 Eiweiß – steifgeschlagen unter die Quark-Sahne heben. Schmeckt auch sehr lecker! Dann muss man aber Gelatine nehmen.
Ich möchte hier verspätet einen sehr begeisterten „Konvertiten-Kommentar“ abgeben. Ganz lange dachte ich, ich sei immun, doch jetzt habe ich bei King Louie gleich 4 Kleidungsstücke bestellt und: sie kamen schnell, sie sind toll und genau so wie ich es mir vorstellte und: alle passen, yeah (bei 1,82 nicht selbstverständlich). Ich bin seit heute auch Fan – vom Blog und Käsesahnetorte ja ohnehin schon lange.
Nachgelesen, herzlich gekichert und jetzt brauch ich Torte.
„Die Herzdame backt – Käsesahnetorte“ herzdamengeschichten.de/2016/04/22/die… via @buddenbohm