Meins, meins, meins

Falsche Nachrichten – falsche Erinnerungen.

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Serendipity und Horace Walpole

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In den letzten sieben Tagen ist mir gleich zweimal das Wort Pfadabhängigkeit begegnet, ein Begriff, zu dem ich aus dem Stand gar keinen Inhalt hätte referieren können, weil er mir bisher noch nicht untergekommen war. Was ich ziemlich seltsam finde, denn er passt hervorragend zu den Themen, die mich interessieren, sogar aktuell, er bezeichnet etwas, über das ich schon nachgedacht habe, er ist auch recht schön auf Familien anwendbar und so weiter, die Wahrscheinlichkeit, dass ich diesen Begriff selbst längst souverän verwende, sie war im Grunde ziemlich hoch. Aber – nie gehört.

Jetzt gerade habe ich ihn immerhin aktiv wiederholt, das ist schon einmal gut, so unter bildungsbeflissenen Strebern, jetzt muss ich da nur noch ein wenig drüber nachdenken, vielleicht auch nachlesen und ihn natürlich auf das eigene Erleben anwenden, eigene Gedanken dazu haben oder ihn irgendwie originell platzieren und zack, fertig damit, dann ist das meins, wie die Möwen in “Findet Nemo” schreien.

Bei Hartmut Rosa, das ist der mit der Resonanztheorie,  kommt die Formulierung vor, dass wir dazu neigen, die Welt nur noch als Ansammlung von Aggressionspunkten zu sehen, womit er meint, dass wir alles haben wollen, verwenden und verwerten wollen, umsetzen wollen, ändern wollen, abbilden, konsumieren und abhaken wollen, das trifft bei mir auch auf die Sprache zu, wenn ich’s recht bedenke. Geben Sie mir Ihr Wort, ich will das haben und gebrauchen.

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Apropos Wort, jetzt noch der umgekehrte Fall. Im Familienkreis benutzen wir in humorigen Momenten ein Wort für das Nichtstun, welches ich vermutlich erfunden habe, woran ich mich aber nicht erinnern kann. Es hat null Treffer bei Google, es kommt nicht einmal in meinem Blog vor, obwohl ich gewettet hätte, es bereits verwendet zu haben. Es handelt sich um eine norddeutsch klingende und fortgeschritten alberne Umschreibung des, pardon, Eierschaukelns, beschreibt also jenen Zustand, in dem mit Eiern ausgestattete Menschen nichts zu tun haben, was in dieser Familie anatomisch bemerkenswert irreführend als “Klötenklackern” benannt wird. Und bei uns ist es so gängig, ich halte es manchmal für eine vollkommen übliche Bezeichnung.

Nun, in Kürze gibt es dazu immerhin einen Google-Treffer, man muss ja irgendwo anfangen.

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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6 Kommentare

  1. Was bedeutet das denn:

    Bernd Melsheimer am 23. August 2019 um 09:28
    Ihr Kommentar wartet auf Modertaion.

    ???

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