12 von 12 im April

Alle anderen Ausgaben der Reihe “12 von 12” von etlichen Bloggerinnen wie immer drüben bei Caro. Fast unnötig zu erwähnen, dass ich über den Monat im Titel etwas nachgedacht habe, März? April? Und macht es überhaupt etwas aus?

Ich wachte mitten in der Nacht durch penetranten Feuergeruch auf, womit wieder ein Stück vermeintlicher Allgemeinbildung dahinging, denn ich habe einmal gelesen, man würde durch Geruch eben nicht aufwachen. Fake-Bildung! Zum zweiten Mal wachte ich dann durch die frühmorgendlichen Osterglocken der Kirche auf und kurz darauf prügelten sich zum wiederholten Male zwei halbstarke Ringeltauben lautstark auf unserem Balkon, der dafür neuerdings eine Art Arena zu werden scheint: “Morgen früh bei Buddenbohms, Digger, kriegste auf den Schnabel.” „Alter, ich bin da, pass ma auf, was da passiert!” Die schenken sich nichts, die Täubchen.

Passend dazu haben sich im Garten gestern eine Rabenkrähe und eine Elster auf dem Rasen angemacht und einander lauernd umkreist, eine längere Abfolge von “Was guckst du? Was guckst du?” und “Hast du ein Problem oder was?”, wie man es von Jugendlichen an Tankstellen kennt, also von früher noch kennt. Und das ist also nun der berühmte Osterfrieden in der Natur. Im weiteren Verlauf des Tages, ich ergänze hier aus späterer Sicht, gehen sich auf der Bille eine Graugans und ein Schwan an die langen Gurgeln, die Vogelwelt, so scheint es, ist ringsum auf Krawall gebürstet und nein, wir kennen alle keinen passenden Film dazu.

Hier dieser Hase, der ist friedlich, ein wahres Vorbild. Der steht aber auch vor einem Bücherregal, das beruhigt ja manchmal, ich kenne das.

 

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Wir fahren in den Garten und frühstücken dort, hier ein Tilsiterbeweisbild. Es jetzt Zeit, etwas zu bekennen. Denn leider ist es so, wir haben keine Bilder mit gefärbten Eiern, wie sie doch zu Ostern Pflicht zu sein scheinen, was ein kurzer Blick in die Timelines sofort beweist. Es verhält sich mit dem Eierfärben aber so, dass wir die ersten, na, sagen wir acht Jahre mit Kindern einfach nicht dazu gekommen sind, trotz bester Absichten, weitere vier Jahre etwa war es dann einfach keinem richtig wichtig. Und mittlerweile vermeiden wir es bewusst und ich denke mir, wenn die Kinder einmal ausgezogen sind, dann fangen wir endlich damit an, es wird dann ja Zeit genug sein, und wir haben gleich ein schönes Hobby.

 

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Die Billerhuder Insel liegt in schönstem Frieden, also wenn man von den Krawallvögeln absieht. Der Himmel blaut, die Bienchen summen und die Bille plätschert so ans Ufer, es ist allerliebst. Leider stinkt alles erbärmlich nach Rauch, denn private Osterfeuer, Brauchtumsfeuer also, die sind oder waren nach wie vor erlaubt. Feuer immer nett, Rauch immer furchtbar, alte Regel. Es ist ein Aroma in der Luft, als hätte man Hamburg niedergebrannt.

 

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Der Osterhase hat Eier im Garten versteckt, und weil er ziemlich schlau ist, lagen alle im Schatten, denn es wurde geradezu heiß in der Sonne.

 

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Ich verbringe längere Zeit damit, mir draußen einen guten Platz für ein Nickerchen zu suchen, stelle aber fest, dass ich zu anspruchsvoll bin. Dauernd stört etwas, Wind, Sonne, Hitze, Kälte, Insekten, Aggroflattermänner. Während ich in der Wohnung also überall und sofort einschlafen kann, stelle ich mich draußen an wie eine Prinzessin, daran ist noch zu arbeiten. Ich bleibe aus Prinzip in unbequemer Haltung eine halbe Stunde so liegen, dass ich oben herum vergrille und unten herum friere, denn Schwachstellen werden hier sofort in Angriff genommen. Einige Vögel gucken mich lauernd an, die Meise lästert hinter meinem Rücken.

Beim Herumliegen fällt mir auf, dass das junge Laub an der Birke hängt wie Lametta an der Tanne, und ich bin mir nicht sicher, ob mir das vorher schon jemals aufgefallen ist: “Herr Buddenbohm müsste noch besser aufpassen.” Ich ziehe mich in die Laube zurück, um eben dieses aufzuschreiben. In der Laube ist lauter Zeug der verstorbenen Großmutter der Herzdame, es könnte aber auch Zeug meiner Großmutter sein, das sah auch so aus. Ich fühle mich sehr wohl dazwischen.

 

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Wenn man Kinder nach Essenswünschen fragt, dann gibt es Ostern eben Spaghetti Bolognese, warum auch nicht. Ich koche in der Laube, mit Blick in den Garten.

 

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Im Garten übrigens keimt und sprießt hier und da etwas in den Beeten, wenn man aber nur so drüber hin fotografiert, machen sie noch nicht allzu viel her.

 

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Das hier etwa, das werden Pastinaken. Aber die kommen erst in etwa 14 Tagen raus und halten dann zögerlich ein erstes Blättchen in die Luft, um mal zu fühlen.

 

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Und das hier ist blühender Grünkohl. Ich finde den ja ansehnlich, wenn man ihn einfach mal stehen lässt, in Wahrheit aber sind wir einfach nicht dazu gekommen, den zu verzehren, vor allem, weil gar kein Winter stattgefunden hat, und ohne Winter schmeckt kein Grünkohl.

 

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In der Laube warten noch weitere Pflanzen auf ihren Einsatz, hier etwa Spitzkohlkleinkinder:

 

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Erstaunlich viel Zeit geht heute wieder für Phase 10 drauf. Wir werden das Spiel nach Corona nicht mehr sehen können und es wird uns unweigerlich immer an Corona erinnern, aber zunächst spielen wir das weiter. Jeden Tag und immer wieder. Es beruhigt.

 

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Und noch ein letztes Bild mit indirektem Corona-Content, denn man ist ja findig und weiß sich unter Gartennachbarn völlig kontaktlos zu Kuchen, Kaffee und Eierlikör zu verhelfen. Und fast ist es mittlerweile auch so, dass die kontaktlosen Umstände einem schon gar nicht mehr albern vorkommen. Der Mensch ist erstaunlich schnell und gründlich anpassungsfähig. Es ist vielleicht doch die Eigenschaft, die unser Überleben als Art erst ermöglicht hat, sie war vielleicht doch wichtiger als all die Erfindungen, als die Sprache, die Technik und das Geschick. Nicht unser Genie hat uns durch die Geschichte gerettet, es war unsere eselhafte Duldsamkeit und unsere Anpassungsfähigkeit an nahezu alles, wie widrig auch immer.

Na, das ist nur eine wilde Hypothese Aber es ist doch immerhin die eines gestandenen Esels.

 

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Und übrigens bin ich der Meinung, dass der Innenminister zurücktreten sollte.

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6 Kommentare

  1. Was für ein Lesevergnügen so früh am Morgen! Die Beobachtungen der Vogel-Rowdies decken sich mit meinen auf dem Dach gegenüber. Man kann übrigens Krähen ein bisschen ärgern, wenn man wie eine Elster schnalzt oder umgekehrt eine Elster ankräht.
    Und die Tauben auf dem Baugerüst vor einem unserer Fenster, die mir manchmal mit ihrem eintönigen „Uuu uu“ auf die Nerven gehen, kann man kurzzeitig zum Schweigen bringen, wenn man sie möglichst verächtlich imitiert.

  2. Doch, doch – von Geruch kann man aufwachen. Bei mir klappt das mit dem Geruch von Nutella und Schokoladenkeksen. Mehrfach getestet.

    Kennt Ihr das Würfelspiel „Noch mal!? Damit hat man lange Familienspaß.

  3. Wir spielen mit den Enkelkindern derzeit aus bekannten Gründen per Videochat das letztjährige Spiel des Jahres „Just one“ (Begriffe raten).
    Je nach Kindesalter auch Rommee, Skibbo usw.

    Mein Lieblingsspiel als Kind war „Stadt, Land, Fluss“. Mit den Jahren wurden die Spalten schwieriger gestaltet. Leider wollte es irgendwann niemand mehr mit mir spielen…

    Zum 12. Foto: Ich liebe Eierlikör seit meiner Kindheit, wenn ich mal nippen durfte.
    Und dann noch Macarons dazu!

    Familie Buddenbohm versteht zu leben!

  4. Spaghetti Bolognese ist das weltbeste Feiertagsessen, das man sich vorstellen kann. Alles andere ist bloß Tüddelkram.

    Beste Grüße!

  5. Das kenne ich: alles grünt und blüht so herrlich und mal eben fotografiert sieht es nach nix aus. Bei uns findet gerade ein kontaktloser, aber reger Nachtisch-Tausch zwischen Freunden statt: die Kinder wetteifern im Zubereiten , auch schön!

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