Links am Morgen

Die Links bestehen im Moment fast nur aus Verweisen auf Audio-Dateien, was auch daran liegt, dass ich kaum zum Lesen komme – und wenn doch, dann eher nichts finde. Die Unduldsamkeit! Ich lese quer und möchte überall dranschreiben: “Was interessiert mich das!”, wobei das selbstverständlich kein qualifizierter oder inhaltlich weiterführender Kommentar ist, sondern nur Ausdruck meiner chronifiziert schlechten Laune. In Wahrheit und mit Wohlwollen betrachtet wird vieles interessant und gut und schön sein. Wenn Sie auch gerade so drauf sind wie ich, es wäre nach diesem Jahr immerhin nicht erstaunlich, schreiben Sie es ruhig gleich hier an den Bildschirmrand, mit Ausrufezeichen und allem: “Was interessiert mich das!” Wirklich, es befreit und es macht mir nichts. 

Ich lese also eher wenig, ich höre nur, und das auch nur auf dem Weg von und zur Arbeit, woanders gehe ich gerade gar nicht hin. Morgens zwanzig Minuten, nachmittags zwanzig Minuten. Einmal hin, einmal her, ein Tag rum, das ist nicht schwer.

Abends lese ich dafür gerade exzessiv vor und komme also auch deswegen nicht zum Sichten frischer Links. Das Vorlesen beruht auf dem Zufall der Bücherunordnung nach dem großen Umräumen, ein Stapel alter Insel-Taschenbücher rückte dabei nach vorne und als Sohn II neulich nach Lektüre fragte, also nach vorgelesener Lektüre, griff ich danach und bin jetzt also wieder, ich glaube, es ist bereits das dritte Mal, in der alten Schenke zum Admiral Benbow über den englischen Klippen und lese von der Schatzinsel, warte auf das Auftauchen des einbeinigen Seemanns und wieder ist es mir und dem Kind ein Fest. Billy Bones singt stockbesoffen von den fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste, aber in dem Moment fährt unten auf der Straße ein Auto vorbei, aus dem wir laut die Beatles hören, deswegen wird es jetzt bei uns für alle Zeit heißen: “Fünfzehn Mann in dem Yellow Submarine, johohohoo, und ne Buddel voll Rum.” Es singt sich auch so sehr gut und überhaupt ist es gut, sehr gut sogar, im Winter Stevenson zu lesen und sich auf dem Sofa kuschelnd zusammenzurotten, aber das sage ich ja seit Jahren. Egal, das nur am Rande. Was wollte ich schreiben? Ich wollte Links posten, pardon.

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Deutschland hat die Digitalisierung nicht verschlafen

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Über das Köln Concert, mit dem ich auch groß geworden bin, weil es wirklich in jedem Plattenschrank stand (Audio).

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Noch einmal Audio, hierbei etwas gelernt: “Alles misslingt nach Plan”, über den Soziologen Robert K. Merton. Ich mochte besonders gerne den Begriff des antizipatorischen Plagiats.

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Über dicke Schwarten. Das hat Spaß gemacht, ein nettes Feature über besonders dicke Bücher.

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Ein Kommentar

  1. Manchmal gibt es so Zufälle: Ich habe meinem Vater am Telefon auch noch vor wenigen Tagen die Schatzinsel vorgelesen, weil er vom Krebs gezeichnet nicht mehr sprechen konnte. Wir sind leider nur bis kurz vor die Apfelkiste gekommen, aber ich glaube es hat ihm gefallen, auch wenn er es nicht mehr äußern konnte… Ich vermisse ihn.

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