Währenddessen in den Blogs, Ausgabe 1.4.2022

Dieses Blog hier wird heute, es ist kein Aprilscherz, 18 Jahre alt. In den letzten beiden Jahren, glaube ich, wurde der Jahrestag von mir gar nicht erwähnt. Corona und die Folgen, die Zeit war etwas verstörend, es fiel Ihnen wohl auch auf. Na, egal. 18 Jahre, VSOP, herangereift, was auch immer. Es war ein weiter Weg, war es nicht? Vor genau acht Jahren ging auch das Projekt „Was machen die da“ online, in dem die bekannte Exbloggerin Isa (SCNR) und ich damals versucht haben, ein Vorhaben etwas professioneller auf- und durchzuziehen. Heute erinnern wir uns ab und zu an das Projekt und können nicht mehr begreifen, wie wir jemals dafür Zeit gefunden haben, es sind unfassbare Mengen von Stunden gewesen. Und es war ein sehr schönes Projekt, das finden wir immer noch.

Wobei ich manchmal denke, dass ich Blogs als Format, Möglichkeit und ja, auch als literarische Erscheinung immer noch auf eine Art gut finde, die viele im Laufe der letzten Jahre längst wieder aus den Augen verloren haben. Das Bloggen ist nach wie vor mein Ding.

Desto passender vielleicht diese Rubrik, in der ich ausdrücklich nur Blogs und ähnliche kleine Formen verlinke, ich denke, das kann so bleiben. Vielleicht auch mit anderen Themen als dem Ukraine-Krieg und den Folgen, warum nicht. Ich finde so oft sinnvolle Ergänzungen zu den Nachrichten in der Blogwelt, und die Frage, wie sich die Weltlage darin spiegelt, bleibt für mich von Interesse. Mir macht es gerade Spaß, das zu sammeln, und hier steht stets, was mir Spaß macht. Selbst wenn es kein Spaß ist.

Aber erst einmal Antje Schrupp über Feminismus und Krieg:

Ist es nicht sehr erstaunlich, wie wenig geschlechterpolitische Analysen in diesem Krieg eine Rolle spielen? In der medialen Begleitdebatte scheint sich kaum jemand zu trauen, Worte wie „Feminismus“ oder „Frauen“ in den Mund zu nehmen. Dass die Verhandlungsdelegationen ausschließlich aus Männern bestehen, wird als selbstverständlich zur Kenntnis genommen. Auch dass die stärksten inländischen Proteste sowohl gegen Putin (Pussy Riot) als auch gegen Lukaschenko feministische Proteste waren, spielt in den Analysen keine Rolle.“

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In der immer lesenswerten Monatskolumne des Kaffeehaussitzers Uwe Kalkowski sind diesmal auch Links im Ukraine-Kontext zu finden.

Ein Aufkleber auf einem Briefkasten: FCK WAR

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In Frankreich, ich beginne dort mit der thematischen Erweiterung dieses Formats, fallen mehrere Themen zusammen: Covid, Gas, Kinder. Eine verstörende Überschrift, finde ich. Aber so ist es, wenn alles zusammenkommt:

Nun, Monsieurs Grippe war dann doch Covid und klar, es hat, bei allen Versuchen meinerseits, mich zu isolieren, so habe ich etwa nächtelang auf dem zu kurzen Zweisitzersofa im Wohnzimmer geschlafen und gleich in der ersten Nacht eines der leicht morschen Seitenteile desselben durchgetreten, wir saßen uns beim Essen so weit entfernt wie möglich gegenüber, erinnerte ein bisschen an Putin und seine Staatsgäste, außerdem desinfizierte ich hinter ihm her, herrjeh, was dieser Mann unkontrolliert einfach so alles anfasste und anhustete, Telefon, Fernbedienung, Lichtschalter, Türklinken, Schubladengriffe, Gläser … “wo ist deine Maske?”, schrie ich alle paar Minuten.

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Themenwechsel, auch Krisen ohne Kriegsbezug mal vorkommen lassen. Bei Wibke lesen wir ein Corona-Tagebuch und ich bitte um Beachtung der bloggeschichtlich interessanten Anmerkungen zum Schluss: „Wenn ich die Kommentarfunktion für diesen einen Beitrag abstellen könnte, würde ich es tun. Sollte ich hier einen Kommentar von Querulanten, Coronaleugner*innen, Impfgegner*innen oder vergleichbarer Geisteshaltung sehen, lösche ich diesen umgehend.

Weil man so etwas mittlerweile leider dazu schreiben muss.

Corona auch bei Frau Novemberregen, so geht es dann zu.

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Oder hier, einfach ein Blick auf den Wahnsinn der Gegenwart, im persönlichen Ausschnitt: „Eine Bekannte schickt Fotos von der großen Fridays for Future-Demo in Bonn, eine andere postet Fotos aus Afghanistan, wo sie lange gearbeitet hat und wo Frauen mutig dafür kämpfen, dass sie und ihre Töchter weiterhin Bildung bekommen. Per DM wünsche ich einem Freund im Nordirak ein frohes Nevroz. Eine ehemalige Kollegin schickt ein Update aus dem Trockengürtel in Mittelamerika, wohin ich einst eine Journalistenreise zu den Folgen des Klimawandels begleitet habe. Eine Kerze brennt während einer Krebs-OP eines lieben Menschen, eine Freundin wird Tante und ich bewundere die Nichtenfotos. Ich kaufe für einen Freund in Isolation ein und erkundige mich nach dem Befinden von immer mehr positiv getesteten Menschen im Bekanntenkreis.

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Bei der Kaltmamsell gibt es, wie in vielen Blogs, regelmäßige Tweetsammlungen, und bei dieser hier habe ich tatsächlich gelacht. Ich lache selten am Bildschirm.

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