Zum ersten Mal seit jenem März 2020 war ich wieder im Theater, sogar in einem rappelvollen Theater. Beim Kabarettistischen Jahresrückblick waren wir, mit Bov Bjerg, Manfred Maurenbrecher, Christoph Jungmann, Horst Evers und Hannes Heesch auf der Bühne. Eine Empfehlung würde nichts nützen, es war die letzte Vorführung. Sie könnten das nur für das nächste Jahr vormerken, das aber immerhin, denn es lohnt sich.
Neulich, also zeitgefühlt verwirrt neulich, nicht de facto neulich, war ich mit der Herzdame auch im Kino (Mittagsstunde), es gab also ganze zwei besuchte Events in etwa drei Jahren. Das war bekanntlich den übermächtigen Umständen geschuldet, Sie erinnern sich, und ist aus meiner Sicht daher auch entschuldigt, es kann aber vielleicht auch wieder gutgemacht werden. Wenn ich etwa in diesem Jahr auch nur in jedem Monat einmal zu etwas gehe, in etwas gehe, dann werde ich, je nachdem wo man den Durchschnittswert ansetzt, insgesamt in den nächsten Monaten vermutlich mehr ausgehen als in den letzten Jahrzehnten. Es ist alles eine Frage der geschickten Darstellung, Infografiker kennen das. Das ist doch ein attraktiver Plan, ist es nicht? Da wir bereits den 16. Januar haben und das Jahr nach wie vor und auch Gott sei Dank keine besondere Färbung hat, pinsele ich da selbst einen gewissen Akzent hinein. Selbstwirksamkeit und so, das soll auch wichtig und hilfreich sein.
Die Veranstaltung fand im Centralkomitee mit nur einem M statt, das ist die Nachfolgeorganisation des Polittbüros mit Doppel-T in unserem kleinen Bahnhofsviertel, man findet das Programm hier. Ich sehe da etwa Kübra Gümüsay, Manfred Maurenbrecher, Kirsten Fuchs, Horst Evers, Ulla Meinecke … ich notiere mir mal wie nebenbei Termine und gucke auch wieder nach anderen Theatern und Veranstaltungen. Unverbindlich tun und dann überraschend Pläne einhalten, das ist auch eine Strategie, und keine schlechte.
Im Jahresrückblick kam unter anderem die Hochzeit des Finanzministers auf Sylt vor, das war ein Moment, bei dem ich etwas irritiert dachte: Das gab es alles wirklich. Das ist ganz im Ernst so passiert. In dieser Realität leben wir, so hat es sich entwickelt. Und dann habe ich im Nachhinein noch einmal angemessen gestaunt, denn ich hatte das Vorkommnis schon wieder erfolgreich verdrängt, und zwar vollumfänglich. Im Theater erschüttert werden, so gehört es ja.
Ist er noch verheiratet? Nein, sagen Sie jetzt nichts.
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Ich habe mir von der „Lage der Nation“ noch einmal den Sachverhalt mit Lützerath erklären lassen, um es ausgewogen präsentiert zu bekommen. Ich denke, das ist den beiden Moderatoren auch gut gelungen, im krassen Gegensatz zu einigen (auch sozialen) Medien. Es ist eben nicht in einer Überschrift oder einem Tweet zu erklären und abzuhandeln, es ist kompliziert, das dachte ich mir.
Hier noch, wieder ohne jeden Zusammenhang mit irgendwas, nur zum leisen, behutsamen Wochenstart, Julie London mit einer fortgeschritten intimen Version von „Bye Bye Blackbird“, die man sich eigentlich, falls Sie zu den Morgenleserinnen gehören, für den Abend aufbewahren muss.
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Vielen Dank für den Hinweis auf den Podcast der Lage der Nation! Er ist sehr aufschlussreich!