Kultur am Abend

Die Woche ist zu voll mit Arbeit, ich komme nicht dazu, mich auf das Schreiben genug zu besinnen, ich komme nicht rein. Es geschieht aber ohnehin nichts, es ändert sich gerade nichts, es bleibt alles, wie es schon seit Tagen oder Wochen ist, in der Schwebe, februarig, immerhin hellgrau, jedenfalls mit gutem Willen betrachtet, und an dem soll es nicht mangeln. Das Wetter, es bleibt noch tage- oder wochenlang lang exakt so, die Arbeit sicher auch, der ganze festgefügte Alltag, einfach Kurs halten. Nächste Woche der März, haben wir das.

Ich wollte in diesem Jahr in jedem Monat etwas mit Kultur unternehmen, das wird mir im Februar nicht gelingen. Die Theaterkarten, nach denen ich sah, sie kosteten sechzig Euro, das war mir zu viel, ich habe die Buchungsseite etwas erschreckt wieder zugemacht. Womöglich sehe ich das falsch, man könnte sicher so argumentieren, ich ahne es. Und doch … ich meine: Sechzig Euro. Oha.

Im März dann zum Ausgleich zweimal was mit Kultur unternehmen? Ich traue es mir nur begrenzt zu. Aber stets bemüht bleiben, ja doch.

Stattdessen habe ich etwas Kultur zuhause konsumiert.

Gesehen: Erich Maria Remarque – sein Weg zum Ruhm. Eine Doku auf arte, mit den heute unvermeidlichen Reenactment-Szenen, Max von Thun sieht man dabei als Remarque. Am Ende eine kurze Sequenz aus dem wunderbaren Interview mit Friedrich Luft von 1962. Ich hatte es im Blog schon einmal verlinkt, man kann es auf Youtube hier finden.

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Beim WDZ-Zeitzeichen eine Folge über den Herrn Malewitsch, das ist der mit dem schwarzen Quadrat. Der kurze Text (13 Minuten) enthält das fraglos hinreißende Detail, dass er fliederfarbene Damenstrümpfe als Krawatte getragen haben soll, das werde ich mir ab jetzt immer zu seinem schwarzen Quadrat, ach was, zu jedem schwarzen Quadrat dazudenken. Aber auch sonst: Interessante Geschichte.

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Bei SWR2-Lesenswert eine ebenfalls kurze Folge, 5 Minuten nur, über einen Essay von David Graeber über Piraten. Ja, Piraten. Warum auch nicht, es kann so vieles faszinierend sein.

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Und zum Abschluss noch der geschätzte Nicholas Palmquist. Sehr schön ist das. Das ist sicher das erste Bild eines noch entstehenden Stückes „Call me Ishmael.“ Nein, ist es nicht. Aber es sieht so aus, jedenfalls für mich, ganz eindeutig sieht es so aus.

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2 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Hinweis auf das Malewitsch-Zeitzeichen (überhaupt an „Zeitzeichen“).
    Weckt Erinnerungen an einen Besuch der Fondation Maeght mit einer Schulklasse: Sensationelle Ausstellung „La Russie et les avant-gardes“, die anschaulich die Entwicklung der Abstraktion aufzeigte und mit dem „Schwarzen Quadrat“ als Höhepunkt des Rundgangs endete.
    Wenn man aber ‚falschrum‘ lief und sofort dem Quadrat begegnete… „Hä? Doof. Was soll‘n das?!“ – „Fangt noch mal von dort an…“
    (Wie das Zeitzeichen sagt: Es ‚lebt‘. Zumindest mich hat es sehr berührt.)

  2. Oh ja, den Vorsatz „mindestens 1x monatlich Kultur“ habe ich auch. Im Januar und Februar hat es geklappt; für März gibt es noch gar keine Pläne (aber im Januar gab es sogar 2 Events, den Durchschnitt schaffe ich also). Das Zusammenzucken angesichts der Preise kenne ich auch nur zu gut, zumal ich am liebsten in die Oper gehe – Schauspiel wäre ein deutlich preisgünstigeres Hobby. Kürzlich wies mich allerdings jemand darauf hin, dass es in Berlin so einen Theaterclub gibt: Man zahlt eine überschaubare Jahresgebühr und hat dafür regelmäßig die Chance auf vergünstigte Tickets bei allen möglichen Bühnen, und zwar oft ganz erheblich vergünstigt, 30-50%. Vielleicht gibt es so etwas in Hamburg auch?

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