Sonntag, der 5. November. Jahreszeitlich wiederum passend geht es in zumindest einer meiner Timelines gerade um den Tod und um die Vorbereitung darauf, es wird ein Link geteilt zu einem Patientenverfügungsgenerator der Verbraucherzentralen, das kam mir recht praktisch vor.
Ich halte viel davon, sich mit dem zu beschäftigen, was der Kalender, das Wetter, das Brauchtum und auch manche Familientraditionen für die Monate vorgeben, selbst dann, wenn man die oft religiösen oder grundsätzlich überholten Wurzeln dieser Rückbindungen in die Vergangenheit nicht mehr nachvollziehen kann oder mag. Sie haben dennoch ihre Berechtigung, nehme ich jedenfalls an.
Im November ist das Thema Tod naheliegend, da kann man also wieder ein paar Dinge ordnen und durchsortieren, warum auch nicht, siehe ebenfalls Organspendeausweis etc. Man hat doch seine To-Dos bei allen Themen, wenn man auch, aber das sage ich mir seit Jahren ohne jeden messbaren Effekt, eigentlich im November und Dezember ausdrücklich weniger To-Dos haben sollte.
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Das wird manche vermutlich interessieren, es gibt eine neu erschienene Biografie zu Tove Ditlevsen.
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Endlich einmal wieder viel Zeit mit Lesen am Stück verbracht, ganze Stunden. Es wäre doch einigermaßen beglückend, wenn mir das wieder öfter gelingen würde. Der Bücherstapel neben dem Bett ist angenehm hoch, ich finde das ausgesprochen tröstlich so, und die Aussicht, diese Werke auch tatsächlich zu konsumieren, sie macht es noch besser.
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Bei Regen und 11 Grad mit der Herzdame und einem Sohn am frühen Nachmittag in den Garten gefahren, es gab dort etwas zu tun, es gibt dort immer etwas zu tun. Lange Laub geharkt, hauptsächlich Birke, Eiche und Weide, gut zu unterscheiden. Dabei wieder mit Genuss Siegfried Lenz gehört, die Deutschstunde. Die Herzdame und der Sohn hörten anderes bei der Arbeit, es war ein eher stoisches Harken im Regen ohne familiären Austausch. Jeder harkte für sich allein, mit Text oder Musik unter der Kapuze. Das Laub flog und fügte sich, die Rechen arbeiteten sich voran, der Regen regnete grau und stetig und wir, der Garten und die ganze Stadt wurden gleichmäßig nass. Eine einfache Übung im Stoizismus, im Weitermachen, leicht zu bewältigen, gesund und nützlich. So überaus angenehm, danach wieder nach Hause zu kommen, sich einen Tee zu machen und die nassen, kalten Klamotten gegen das Gemütlichste zu tauschen, was gerade zu finden ist. Und dann sogar noch frisch gebackenen Kuchen vom Vormittag in der Küche zu haben, die Herzdame hatte vorgesorgt, es war sehr gut so.
Dann auf das Sofa, durch die Wände hörte ich wieder die Musik der verrückten Nachbarin, sie spielte den ganzen Tag immer wieder I will always love you, in der Version von Whitney Houston. Und noch einmal. Und noch einmal.
Ich setzte mir Kopfhörer auf, ich schottete mich wieder ab. So what.
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Im Bild heute musikalisch etwas unpassend die Roland-Kaiser-Hools. Ich lebe in einer Großstadt, man muss hier stets mit allen möglichen Gruppierungen rechnen.
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