Hase und Maus

Gehört: Syphilis – Die Macht einer Infektionskrankheit. Weit neben meinen gewöhnlichen Themen, aber gerade deswegen interessant, denn ich höre ja absichtlich in fremde Wissensregionen hinein. In New York, las ich neulich irgendwo, steigen die Syphilis-Fallzahlen wieder, dort ist die Krankheit gerade ein Trend. Eine unheimliche Vorstellung.

Eine andere Folge von Radiowissen kann man vielleicht für den nächsten Ausflug ans Meer oder für ein Romanprojekt (Gott bewahre) vormerken, nämlich die über Leuchttürme und Feuerschiffe. Beim Kochen gehört, es gab Fisch, wie außerordentlich passend.

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Ich verbinde mit Ostern kein Traditionsessen, abgesehen von Süßigkeiten und hartgekochten Eiern. Auch nach längerem Nachdenken will mir nichts einfallen, was in meiner Familie oder in der der Herzdame für ein Pflichtprogramm oder einen zuverlässigen Erinnerungsanker stehen würde, nicht einmal Spargel, den es auch nur manchmal gab. Es ist ein wenig erstaunlich, ist es nicht? So ein großes, mehrtägiges Fest, so wenig Bodensatz der Erinnerung.

Eier und Speck fallen mir immerhin ein, aber Speck meine ich dabei nur als Hilfsmittel für glänzende Eier, man rieb die bunten Schalen früher mit den Schwarten ein. Oder macht man das heute noch? Speck war früher, besonders wenn meine Großmutter in unserer Küche war, ohnehin erstaunlich präsent in der Küche, viel präsenter als heute.

Speck und Butter, dass man das dauernd haben konnte, ihre Freude darüber. Meine Großmutter beim Speckschneiden am Küchentisch, mir dabei immer wieder Stückchen, Würfelchen zuschiebend, die ich auch gerne gegessen habe: „Nimm mal noch!“ Wie wenig Reste da für die Hunde blieben. Wie knapp das bemessen war, was so am Ende als nicht verwertbar entsorgt wurde, Knorpel und harte Schwarte.

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Im Garten blüht der Beinwell. Der ist noch gar nicht dran, noch lange nicht, es geht alles durcheinander. Und die Purpurmagnolie hat sich nun endlich auch zur Blüte entschließen können, spät aber doch. Der Rhabarber hat lange, rote Triebe, wie es sich gehört, die Radieschen kommen schon, die Möhren dann sicher demnächst, mit dem fedrigen Grün, dann auch Salat.

Den Sortennamen „Amerikanischer Brauner“ liest man allerdings auch nicht mehr ohne Unschuld, in diesen Zeiten.

Zuckererbsen stecken, eine gute Tätigkeit in der Rekonvaleszenz, man muss sich nicht viel bewegen dabei, nur einen Finger in den Boden bohren.

Auf dem Kompost sitzt eine Maus von außerordentlicher, geradezu bilderbuchhafter Niedlichkeit, dermaßen zierlich und uns eher unwillig als panisch betrachtend. Ach, die wieder, wird sie denken. Auch Mäuse machen was mit.

Und, wo wir schon bei Säugetieren sind, Im Bild heute festtagsoptimiert ein Hase, nicht ganz in seiner natürlichen Färbung.

Ein grüner Dekohase vor Büchern in einem Regal

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2 Kommentare

  1. Traditionsessen süß hier zwischen Süddeutschland und Schweiz: Rüblitorte

    Und die Rezepte zum Eierfärben enthalten immer noch eine Ölung, wenn auch nicht mit Speckschwarten.

  2. Danke für die Erinnerung an die kleinen weissen Speckwürfel, die für mich „abfielen“, wenn Oma am Speckschneiden war. Der Speck übrigens vom Wochenmarkt, in weisses dickes glattes Papier eingewickelt, so lag der auch im Kühlschrank. Für den Transport vom Wochenmarkt nach Hause gab es eine zweite Schicht. Rotes, stumpfes, mattes, recht dickes Papier. Und meine Mutter ärgerte sich jedes Jahr über Forsythien, weil die immer sofort knallgelb blühen und dann sei es vorbei. Gänzlich ungeeignet für einen Osterstrauss. Feiner wären Birken. So ihre Meinung.

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