Cowboys vs. Kafka

Über Flachdachbauten in Baulücken: Ephemere Dauerhaftigkeit. Gefunden via Ute Vogel auf Mastodon.

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Seit dem Wochenende gibt es erste Mauersegler- und Schwalbenmeldungen in den Timelines, teils mit Bild. Quasi Chronistenpflicht auch so etwas zu beachten. Hier ist wie immer nichts dergleichen zu sehen, und bisher fehlt auch noch die Besetzung der Spätschicht auf dem Spielplatz mit Nachtigall oder Sprosser. Das Rotkehlchen vertritt unverdrossen weiter und macht es nicht schlecht.

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Falls es demnächst zwischendurch regnet, also bei den milden Temperaturen fast schon sanft sommerregnet, und Sie dafür einen melancholischen klingenden Song zur Begleitung brauchen, der nicht zu sehr runterzieht, der nur gerade etwas angenehm gedimmt wirkt – es gibt neue Musik von Turner Cody, das Album „The days of Duke and Nancy“. Das ist Musik, die man gut als Soundtrack hören kann, wenn man etwa mit der S-Bahn durch eine Stadt fährt, die sich auch ohne Filter wie in einem Schwarzweiß-Film präsentiert, bei Regen, in der Dämmerung und in Gegenden wie etwa Hammerbrook, in der Hafencity oder in den Vororten. Ganz hervorragende Musik ist es dafür, das ganze Album. Die Songs ähneln sich alle deutlich, und ich meine das eher lobend als kritisch. Die Songs gefallen mir so, wie sie sind.

Das genaue Genre dieser Musik habe ich dann nachgelesen, eh klar, ich finde Musikgenres in den Unterverästelungen oft unterhaltsam: Antifolk ist das. Zu dieser kleinen Schublade im Karteikasten der Musikgeschichte gehört als prominenter Vertreter auch Adam Green, der mir zwischendurch längere Zeit komplett entfallen war und der aber, so lese ich mit Staunen, ein Urenkel von Felice Bauer ist, der Verlobten von Kafka. Wie isses nun bloß möglich!

Es hängt alles mit allem zusammen. Kaum denkt man, dass man sich in der Musik gerade enorm weit von dem Buch auf dem Nachttisch entfernt hat, Cowboys vs. Kafka, findet man die Spur schon unerwartet wieder.

Von Adam Green gibt es übrigens einen Song passend zu diesem Tag:

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Die Geschichte, warum Bluetooth so heißt, wie es heißt, kannte ich zwar schon, hätte sie aber nicht mehr parat gehabt, auch nicht die Erklärung des Logos. Es ist aber eine gute Geschichte.

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Dann noch gehört: Einen Beitrag vom geschätzten Karl Urban beim Deutschlandfunk über Lowtech (23 Minuten). Und passend dazu las ich einen Artikel über Dumbphones beim Guardian.

Ein Aufkleber an einem Verkehrsschildmast: Das Internet zerstört dein Leben

Es wäre wohl passender gewesen, beide Artikel in einer gedruckten Version zu lesen, fiel mir dann auf. Auf banalem Papier, ohne jede weitere Funktion, aber so überaus verlässlich im beabsichtigten Zweck und gut aufzubewahren.

Man muss aber, denke ich, für sich die richtige Mischung finden. Low-Tech im Alltag, wo immer es geht, wo es vielleicht sogar sinnlich reizvoll ist und sich durch und durch vernünftig anfühlt. Auf High-Tech aber etwa in der Zahnmedizin wird niemand im Ernst verzichten wollen. Oder, haha, nur unter Schmerzen.

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2 Kommentare

  1. Vielen Dank für Ihre vielfältigen Anregungen, lieber Maximilian. Immer wieder spannend, auf welchen Pfaden Sie etwas finden.

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