Extrawürste und komplizierte Tage

Gesehen: Das Böse unter der Sonne von 1982, eine Agatha-Christie-Verfilmung, gerade bei 3sat verfügbar (bis 21. Juli). Der Film ist vor allem wegen der Besetzung interessant, Maggie Smith, Jane Birkin, Diana Rigg und Peter Ustinov. Vielleicht staunt man nebenbei auch über die Ähnlichkeit von Denis Quilley mit Kaiser Wilhelm II., ich zumindest fand die auffällig. Und interessante Kostüme gibt es zu sehen, da hat sich jemand fröhlich ausgetobt in der Garderobe und hatte sichtlich Spaß.

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Gehört: Eine Folge Radiowissen über Josef Guggenmos. Die Älteren erinnern sich vermutlich an seinen Namen, weil sie einmal die Jüngeren waren.

Ich wusste nicht, dass Guggenmos nach einem Schlaganfall große Schreibschwierigkeiten hatte und daher spät im Leben zur kürzesten Form fand, zum Haiku. Zu dieser Gedichtform gibt es auch eine Folge Radiowissen, neulich habe ich die gerade gehört. Wie es wieder alles zusammenpasst, ich bin sehr zufrieden damit.

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Und sonst, was macht der Blogger am Donnerstag? Er arbeitet Notizen ab, wie auch an jedem anderen Tag.

Ich habe beruflich neuerdings öfter Kontakt mit unserem Büro in Wien. In einem Gespräch mit den Kolleginnen dort fiel der Begriff „Extra-Würschtel“, das ist ein Begriff, den ich besonders schön finde, wie auch einige andere Austriazismen („Ich will Sie nicht weiter sekkieren“, der Begriff ist mir sonst nur bei Ludwig Hirsch begegnet), die ich jetzt erfreulich oft hören kann.

Und vermutlich kennen Sie das, Ohrwürmer gibt es auch sprachlich, nicht nur musikalisch. Ich denke also seit dieser Erwähnung dauernd Extra-Würschtel, das Wort kreist im Kopf. Es passt erstaunlich oft in den beruflichen oder privaten Alltag.

Wenn man erst einmal darauf achtet, ist es schon faszinierend, wie viele Extra-Würschtel einem über den Tag verteilt unterkommen, wer alles wo welche will, bis hin zu den Sonderwünschen der Familie beim Abendessen. Ich werde diesen Ausdruck also gar nicht mehr los.

Und da ich nach Möglichkeit weiterhin alles nachschlage, war ich doch erheblich überrascht über die Begriffsgeschichte der Extrawurst. Guck an, die heißen also tatsächlich so. Wer ahnt denn so etwas!

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Ansonsten ziehen sich die letzten Tage vor dem Urlaub in unangenehmster Weise. Und als ob das nicht schlimm genug wäre, reichern sie sich nebenbei auch noch mit unerwarteten Komplikationen an, ich nehme es ihnen doch etwas übel. Aber wie Tage so sind, es ist ihnen vollkommen egal, wie man sie findet und bewertet, sie ziehen ungerührt ihr Ding durch.

Aber ich auch, Freund Donnerstag, ich auch.

Ein U-Bahnsteig im Hauptbahnhof, Blick in die Röhre des Tunnels

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